Die neue Zitrusfrüchte-Saison 2025/2026 steht in Spanien kurz vor dem Beginn. In den frühesten Anbaugebieten werden bereits die ersten Satsumas geerntet. Die Preise, die die Erzeuger dafür erzielen, liegen über denen zu Beginn der vergangenen Saison. Der Einkauf von Clementinen, Mandarinen und Orangen hat früh begonnen. In einigen Fällen bereits vier Monate vor der Ernte, je nach Sorte, insbesondere bei Parzellen, die durch Hagelschauer beschädigt wurden.
© Nostra Fruita
"In diesem Sommer herrscht große Unruhe in der Branche", sagt Miguel Agustín, Vertriebsleiter von Nostra Fruita, einem valencianischen Unternehmen, das Supermärkte und Großhändler mit Zitrusfrüchten, Kakis und Steinobst beliefert. "Handelsunternehmen zahlen bereits jetzt viel Geld für Obst, das erst in drei Monaten oder später geerntet wird. Sie befürchten, dass sie bald nicht mehr genug Volumen haben werden."
Die Clemenules ist derzeit die gefragteste Sorte. Am 11. und 12. Juli zog ein schweres Gewitter über Plana Baixa und Camp de Morverdre, die Regionen, in denen die meisten Clemenules in Spanien wachsen. Der Hagel verursachte Schäden in Höhe von schätzungsweise 20 Millionen Euro in der Provinz Castellón und über 65 Millionen Euro in der gesamten Autonomen Gemeinschaft Valencia.
"Der Verkauf ab Feld läuft seit Wochen rasend schnell, wobei die Preise weiter steigen. Neben Clemenules sind auch Navelina-Orangen sehr gefragt. Selbst die Clemenvilla, die normalerweise später in den Saisons gehandelt wird, wird bereits jetzt zu hohen Preisen gekauft", so Agustín.
Ihm zufolge hat sich der Sektor in den vergangenen Jahren stark verändert. Große Unternehmen haben sich zu starken Gruppen zusammengeschlossen, was dazu führt, dass sie früher einkaufen und mehr Marktmacht haben. Das bringt jedoch auch größere Risiken mit sich.
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Die Mandarinen und Orangen aus Übersee sind jetzt reichlich verfügbar. Was das für den europäischen Markt und die Verfügbarkeit gegen Ende ihrer Saison bedeutet, ist noch unklar. "Unsere Saisons hängen immer stark davon ab, wie sich die Produkte aus Übersee entwickeln", sagt Agustín. "Im vergangenen Jahr lagen noch bis Ende November Valencia-Orangen in den Regalen."
Erste Schätzungen von Erzeugerorganisationen und Handelshäusern deuten auf eine geringere Ernte von Clementinen und Orangen hin. Dennoch ist Vorsicht geboten, warnt Agustín: "Oftmals hängt am Ende doch mehr Obst an den Bäumen als zuvor angenommen."
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Miguel Agustín
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