Die Umstellung von Speisefrühkartoffeln auf Speiselagerkartoffeln war vollzogen. Häufig stand ein sehr umfangreiches Angebot bereit, wobei inländische Annabelle und Berber auf allen Märkten verfügbar waren. Die Nachfrage zeigte sich laut BLE uneinheitlich: Zum einen intensivierte sie sich durch das freundliche Wetter, zum anderen wurde sie durch die Ferien aber auch abgebremst. Summa summarum mussten die Händler ihre bisherigen Forderungen ein wenig nach unten korrigieren, wenn sie größere Bestände vermeiden wollten.
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NRW:
Die REKA-Notierung für Speisekartoffeln wurde erneut um 2,00 EUR zurückgenommen. Laut REKA könnte bei jetzt 16,00 EUR/100 kg eine Untergrenze erreicht sein. Am Industriekartoffelmarkt werden die Notierungen in Westeuropa mit dem Verweis auf fehlende Transaktionen ausgesetzt.
Rheinland-Pfalz:
Der Preisdruck am Kartoffelmarkt hält unvermindert an. Das große Angebot aus den Überschussgebieten und die schwache Konsumnachfrage im LEH belasten Absatz und die Stimmung bei den Vermarktern. Zudem lassen sich kaum überschüssige freie Partien im Veredlungssektor platzieren. Die zuletzt hohen Temperaturen erfordern eine schonende Rodung zur Qualitätssicherung. Im Ab-Hof-Verkauf bleiben die Umsätze ebenfalls enttäuschend, die Abgabepreise werden jedoch kaum reduziert.
Schleswig-Holstein:
Die stabile Schönwetterlage sorgt hierzulande für einen zügigen Start in die Haupternte, die auf den meisten Betrieben spätestens ab der nächsten Woche starten wird. Die Ertragsaussichten sind durchweg positiv, was den Erzeugern aber durchaus Sorgenfalten auf die Stirn treibt. Denn durch die bereits guten Erträge bei den Frühkartoffeln und der aktuell recht schwachen Nachfragesituation sind die Erzeugerpreise bereits jetzt auf ein sehr niedriges Niveau gefallen. Das Angebot übersteigt die Nachfrage deutlich. Somit ist auch für die nähere Zukunft nicht mit einer Besserung zu rechnen. Deshalb versucht auch der hiesige Einzelhandel mit Werbe- und Angebotsaktionen für eine Nachfragebelebung zu sorgen. Auch bei der Industrieware drückt die Übermenge auf den Preis. So gaben die Börsennotierungen an der EEX im Vergleich zur Vorwoche im ausschließlich gehandelten April-26-Termin erneut auf nun bereits unter neun Euro pro Dezitonne nach.
Sachsen-Anhalt:
Nach Sachsen-Anhalt wurden 2024 nach vorläufigen Angaben der Außenhandelsstatistik Kartoffeln und Kartoffelerzeugnisse im Wertumfang von 66,8 Mio. EUR eingeführt. Wie das Statistische Landesamt zum Tag der Kartoffel am 19. August mitteilt, kamen die Importe hauptsächlich aus Polen (42,4 Mio. EUR) und den Niederlanden (10,4 Mio. EUR), gefolgt von Belgien (8,4 Mio. EUR). Der Import erfolgte zu 99,9 % aus EU-Ländern. Insgesamt wurden Kartoffeln und Kartoffelerzeugnisse aus 28 Ländern nach Sachsen-Anhalt importiert.
Der Export von Kartoffeln und Kartoffelerzeugnissen aus Sachsen-Anhalt belief sich 2024 auf 18,1 Mio. EUR. Die bedeutendsten Exportländer waren Japan mit 4,9 Mio. EUR und die Tschechische Republik mit 5,1 Mio. EUR Exportwert. Exporte im Wertumfang von 1,8 Mio. EUR erfolgten nach Dänemark. 53,6 % des Exports ging in EU-Länder. Insgesamt wurden Kartoffeln und Kartoffelerzeugnisse aus Sachsen-Anhalt in 35 Länder der Erde ausgeführt.
Bayern:
Auf dem Kartoffelfeld von Landwirt Simon Obermeier bei Stulln hat das Landwirtschaftsamt Regensburg-Schwandorf seine jährliche Feldführung abgehalten und die aktuellen Ergebnisse der Kartoffelernte vorgestellt. In diesem Jahr ist zum zweiten Mal in Folge eine gute Ernte zu erwarten und auch die Anbauflächen sind nach mehreren Jahren des Rückgangs erstmals wieder gestiegen. Andererseits macht die Schilf-Glasflügelzikade den Kartoffelbauern zu schaffen, die eine bakterielle Kartoffelwelke übertragen kann. Bei der Feldführung hat auch die Bayerische Kartoffelkönigin Elena Heckl teilgenommen.
Saarland:
Der diesjährige Kartoffelertrag im Saarland sei voll und ganz zufriedenstellend, der Klima-Probleme zum Trotz. Anders als die Frühkartoffel wird die kommende Ernte großflächig mit dem Vollernter ausgemacht. Bis Ende September sei dann alles auf dem Acker erledigt.
Thüringen:
Im Land Thüringen ist erstmals die Sorte „Solist" angebaut worden. Was der Chef der Agrargenossenschaft zur diesjährigen Ernte sagt und wo es die frischen Kartoffeln gibt. Für die Kartoffelpflanze an sich sei in diesem Jahr gutes Wetter gewesen, heißt es vonseiten der Agrargenossenschaft Ottendorf . „Es war nicht zu nass, außer im Juli, und die Hitzeperioden waren kurz genug, sodass die Pflanzen sie recht gut überstehen konnten. Zusätzlich gewässert werden die Kartoffeln nicht."
Insgesamt sechs Kartoffelsorten hat die Agrargenossenschaft Ottendorf in diesem Jahr angebaut: Solist (auf einer Fläche von 1,5 Hektar), Belana (2 Hektar), Laura (1 Hektar), Gunda (1,5 Hektar), Concordia (3 Hektar) und Quarta (1,2 Hektar). „Nachdem wir im vergangenen Jahr keine Quarta hatten, weil diese Sorte nicht mehr vermehrt wird, haben wir für dieses Jahr doch noch Pflanzgut bekommen und konnten sie auf einer Fläche von 1,2 Hektar anbauen."
Sachsen:
In Sachsen ist der Preis für festkochende Kartoffeln von 27,00 EUR auf 21,50 EUR gesunken.
Bei vorwiegend festkochenden Kartoffeln gab es einen Preiseinbruch von 25,00 EUR auf 19,50 EUR. Bei mehligkochenden Kartoffeln gab es keine Ausnahme, hier ist der Preis von 27,00 EUR auf 21,50 EUR gefallen.
Hessen:
Zur Vorwoche bleibt die Marktlage unverändert.