Wenn man die Medienberichte liest, scheint die Lage auf dem Kartoffelmarkt dramatisch zu sein. Felix Molenaar vom gleichnamigen Kartoffel- und Gemüsehandel mit Niederlassungen in Haarlem und Oudkarspel ist jedoch nicht pessimistisch gestimmt.
"Die Preise sind zwar nicht allzu hoch, aber es kann noch alles passieren. In Europa kann die Ernte noch untergehen, erfrieren, und es kann genauso gut ein Hungerwinter kommen. Wenn Europa Hunger bekommt, möchte man gar nicht wissen, wohin dann alle Kartoffeln gehen", fährt Felix fort. "Der Punkt ist, dass die Pommes-Fabriken dieses Jahr clever agiert haben, sodass die Ernte für wenig Geld an die Fabriken gegangen ist. Aber man darf nicht vergessen, dass sie auch einige Jahre lang viel Geld zahlen mussten. Vielleicht waren die Erzeugerpreise damals zu hoch und jetzt ist es eben umgekehrt."
© Molenaar, Firma
Verschenken können die Erzeuger immer noch
"Der Markt für Speisekartoffeln ist ein ganz anderer, aber auch diese werden derzeit nicht vollständig verkauft. Verschenken können die Erzeuger die Kartoffeln im Dezember und Januar immer noch, das werden sie jetzt wirklich nicht tun", fährt der Händler fort. "Glücklicherweise ist die Qualität der neuen Ernte ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren hatten wir oft mit zu viel Feuchtigkeit oder Hitze zu kämpfen. Letzte Woche war es zwar warm, aber abends kühlte es oft wieder angenehm ab. Viel wärmer hätte es nicht sein dürfen."
"In den letzten zwei, drei Wochen war die Nachfrage nach Speisekartoffeln mäßig, aber das hatte auch mit dem warmen Wetter und den Ferien zu tun. Der Absatz von Kartoffeln in kleinen Portionsgrößen lief gut, ebenso wie der von Pommes-Kartoffeln, aber bei den Speisekartoffeln war es etwas ruhiger. Ich gehe jedoch davon aus, dass sich das in den kommenden Wochen ändern wird. Die Ferien sind teilweise schon vorbei, die Geschäfte öffnen wieder und das Wetter sieht doch schon wieder etwas anders aus. Ich sehe der Saison positiv entgegen. Die Herbst- und Winterkost kommt wieder und dazu gehört oft eine Kartoffel. Ich hoffe, dass die Leute wieder Lust darauf bekommen."
Molenaar Aardappelen & Groente beliefert eine Vielzahl von Abnehmern, darunter Gemüseläden, Straßenhändler, Marktverkäufer, Schnittbetriebe, Schälereien, Pommesbuden und Gastronomie-Großhändler. "Neben dem Kartoffelsortiment haben wir ein großes Gemüseangebot. Wir liefern alle Produkte, die in Nordholland wachsen, in die ganze Welt, darunter Gemüse wie Brokkoli, Blumenkohl, Karotten, alle Kohlsorten usw. – ein schönes, buntes und gesundes Sortiment von guter Qualität. Wir kaufen 90 % unserer Ware direkt bei den Gemüsebauern ein und ergänzen das Angebot durch einige Einkäufe auf Auktionen", fährt Felix fort.
Alte Kartoffelsorten
"Mit unserem Kartoffelangebot können wir uns gut von den Supermärkten abheben. Ich bin überrascht, dass Supermärkte offenbar nicht mehr auf die Sorten achten. Sie legen vor allem Wert auf ein schönes Äußeres und gute Waschbarkeit, aber ich finde, dass die Sorten, die wir verkaufen, geschmacksintensiver sind. Diese alten Kartoffelsorten wie Eigenheimer, Bildtstar oder Frieslander und Nicola machen einfach glücklich! Mit ihrem jeweils eigenen Geschmack und Kochtyp sind sie die perfekte Zutat für eine gute und gesunde Mahlzeit. Das ist für uns der Grund, warum wir diese Produkte auf dem Markt anbieten." So sind Felix und sein Team Molenaar, seine Frau Esther, seine Söhne Rocky und Jim sowie vier Mitarbeitende täglich damit beschäftigt, Spezialitäten und Qualität im Auge zu behalten.
Der Verkauf von Bio-Kartoffeln ist laut Felix auf einem niedrigeren Niveau als noch vor einigen Jahren. "Das hat vielleicht auch mit dem etwas schwierigen Anbau zu tun. Die Bio-Ernten sind einige Male ziemlich misslungen." Darüber hinaus steht auch der konventionelle Sektor vor einer Herausforderung. "Die Nachfrage nach Kartoffeln geht von Jahr zu Jahr zurück. Ich denke viel darüber nach, habe aber auch keine direkte Lösung, um diese Produktgruppe beliebter zu machen. Das ist meiner Meinung nach eine schöne Aufgabe für die Branchenverbände. Wir alle zahlen Beiträge, aber ich sehe kaum Werbespots, die für frische Kartoffeln aus Holland werben."

Molenaar Aardappelen & Groente ist seit über 88 Jahren im Obst- und Gemüsehandel tätig. Der Großhandel in Haarlem ist von 5.00 bis 12.00 Uhr geöffnet, nachmittags können Kunden auch die Niederlassung in Oudkarspel besuchen. "Beide Standorte laufen gut, aber das liegt daran, dass wir täglich mit dem gesamten Team vor Ort sind, um uns voll einzubringen."
© Izak Heijboer | FreshPlaza.deWeitere Informationen:
Molenaar Aardappelen & Groenten
Jan van Krimpenweg 1 (Halle 23)
2031 CE Haarlem
Tel: +31 (0)23 5322173 (auch WhatsApp)
Zweite Niederlassung:
Schuit 22
1724 BD Oudkarspel
Tel.: +31 (0)226 426465
[email protected]
www.molenaardappelen.nl