Das Sortiment war ziemlich reichlich und genügte leicht, um den Bedarf zu decken. Infolge des anfänglich nasskalten Wetters und sowie der Ferienzeit waren die Unterbringungsmöglichkeiten doch ziemlich begrenzt. Manchmal gelang es dem Handel mittels intelligenter Tonnage die Forderungen zu stabilisieren. Oftmals mussten die Händler laut BLE aber Vergünstigungen gewähren, um größere Bestände zu vermeiden. Dies gelang jedoch nicht immer. Örtlich waren in dieser Woche an vielen Stellen bereits inländische Offerten nicht mehr als Frühsorten deklariert, sondern als Lagerware.
© BLENRW:
Alle Frühkartoffelregionen in Deutschland und West Europa haben ausreichend schalenfeste Kartoffeln verfügbar. Ferienbedingt sei die Nachfrage eher verhalten, berichtet Weuthen. Die Haupternte sei deutlich früher, vereinzelte schalenfeste Partien werden bereits angeboten.
Es findet derweil kaum übergebietlichen Versandhandel von Speisefrühkartoffeln statt. Einige Frühkartoffelregionen lagern Ihre Frühkartoffeln ein, damit die Kartoffeln keinen Schaden durch Wurmfraß usw. nehmen. Regionale Speisefrühkartoffeln in Benelux seien deutlich früher schalenfest am Markt. Frankreich ist zudem sehr aggressiv mit Colomba, Agata usw. am Markt.
Rheinland-Pfalz:
Am Kartoffelmarkt setzt sich die ruhige Marktlage fort. Alle Gebiete versorgen sich selbst, und so kommen keine wesentlichen Impulse durch das nahende Ferienende am Markt an. Selbst die weiter zurückgenommenen Preise werden bei großem Marktdruck unterboten. Negative Rekorde werden von den Industriekartoffeln vermeldet, hier ist die Notierung in NRW auf dramatische 1,50 EUR /100 kg eingebrochen. Zum Ende der Frühkartoffelsaison kann somit trotz guter Erträge und Qualitäten kein positives Fazit gezogen werden.
Drahtwürmer bohren sich in Kartoffeln, fördern Pilzbefall und mindern die Qualität. Neue Arten breiten sich schneller aus und bedrohen die Landwirtschaft.
Mecklenburg-Vorpommern:
Im August kommt die Kartoffelernte auch im viertgrößten Anbauland Mecklenburg-Vorpommern ins Rollen. Die Aussichten sind gut, fast zu gut. Dem Markt droht eine Kartoffelschwemme. In diesem Jahr sorgte der viele Regen obendrein für gutes Wachstum der Kartoffeln.
Seit der Wende wurde der Kartoffelanbau in Mecklenburg-Vorpommern deutlich eingestampft – von damals rund 100.000 Hektar auf heute etwa 14.000 Hektar. Ähnlich, aber nicht ganz so stark ist auch der bundesweite Trend: In der wiedervereinten Bundesrepublik hat sich die Anbaufläche auf die Hälfte der anfänglich rund 550.000 Hektar reduziert.
Schleswig-Holstein:
Seit Ende letzter Woche sorgt eine trockene Witterung dafür, dass die Rodearbeiten der frühen und der Anschlusssorten wieder aufgenommen werden konnten. Die zurückliegende nasse Witterung hat den Krankheitsdruck erhöht. Im Großhandel wurden erstmals wieder Notierungen veröffentlicht. Das Angebot bleibt sehr umfangreich. Die Erzeuger hoffen, dass die Kurse nicht noch weiter unter die Marke von 20 €/dt fallen. Im LEH laufen Sonderangebotsaktionen, um die Nachfrage zu beleben. Freie Partien an Industrieware finden kaum Abnehmer. Bereits jetzt suchen Anbauer alternative Verwertungsmöglichkeiten für die Haupternte. Dies drückt auch auf die Stimmung beim Anbau von Speisekartoffeln. Überregional werden noch umfangreiche Mengen an Frühkartoffeln angeboten. Auch die Anschlusssorten zeigen hierzulande gute Erträge. Viele Bestände der Haupternte wurden abgetötet. Die Rodungen werden vorbereitet.
Hessen:
Zur Vorwoche bleibt die Marktlage nahezu unverändert: Ein umfangreiches Angebot trifft auf eine ruhige Nachfrage. In dieser Woche dürfte der Hitzestress den Kartoffelkonsum zusätzlich bremsen. Gleichzeitig läuft die Frühkartoffelsaison aus und einige Partien dürften unverkauft bleiben. Immerhin konnte sich der Preisdruck der letzten Wochen abschwächen. Dennoch kommt es zu Preisrücknahmen um ca. 20 EUR/dt bzw. auch darunter. Mit erneuten, aber lediglich moderaten Preiskorrekturen wird gerechnet. Häufig sind bei dem Witterungsverlauf Fungizidmaßnahmen in ihrer Wirkung reduziert, was die Erträge drückt.
Bayern:
Die bayerische Kartoffelernte fällt heuer üppig aus, doch der Markt für Biokartoffeln ist weniger günstig geworden, berichtet Bio-Erzeuger Josef Schulz aus Brunnthal.