Die nächste Saison für marokkanische Himbeeren beginnt in zwei Wochen. Der Sektor erlebt eine Phase der Stabilität oder bestenfalls eine positive Stagnation. Die Anbaufläche ist seit mehreren Saisons unverändert geblieben, und Probleme im Zusammenhang mit Klima und Arbeitskräften werden immer dringlicher. Auf der anderen Seite ist die Nachfrage stark, und die Erzeuger erzielen höhere Erträge. Das geht aus Angaben von Amine Bennani, Präsident des marokkanischen Verbandes der Beerenobsterzeuger, hervor.
Die Anbaufläche für Himbeeren ist in den letzten zwei bis drei Saisons stabil geblieben und entspricht der Marktnachfrage in Bezug auf das Volumen. Bennani erklärt: "In den letzten Saisons haben wir auf rund 4.600 bis 4.800 Hektar in den Regionen Loukkos und Souss Massa und ihren jeweiligen Hauptanbaugebieten Larache und Agadir gearbeitet. Ich glaube nicht, dass sich für die kommende Saison etwas ändern wird, da diese Fläche dem Marktbedarf entspricht, d. h. einer Produktion von 64.000 bis 68.000 Tonnen im Jahr 2024/2025, davon 35.000 Tonnen in Souss Massa und 29.000 Tonnen in der Region Loukkos."
© Moroccan Association of Soft Fruit
Trotz stabiler Anbauflächen gelingt es den Erzeugern, höhere Erträge zu erzielen. Bennani fügt hinzu: "Wenn wir die Ergebnisse der letzten Saison (2024/2025) mit denen der vorangegangenen Saison (2023/2024) vergleichen, ist die Produktion um 14 % von 56.280 Tonnen auf 64.000 Tonnen gestiegen. Das ist in der Tat eine gute Leistung, obwohl die Ernten aufgrund des zunehmend schwierigen Klimas unregelmäßig ausfielen."
In wirtschaftlicher Hinsicht entwickelten sich die marokkanischen Himbeerexporte laut Bennani gut, insbesondere auf dem europäischen Markt. Er fügt hinzu: "Der Hauptabnehmer für marokkanische Himbeeren bleibt Europa. Der britische Markt war 2024/2025 mit 19.979 Tonnen unser wichtigstes Ziel, gefolgt von Spanien mit 18.378 Tonnen, Deutschland mit 16.860 Tonnen, den Niederlanden mit 8.954 Tonnen und Frankreich mit 6.989 Tonnen. Marokko exportierte auch in andere Länder wie Italien, Portugal, Tunesien, Jordanien und die Golfstaaten, allerdings nur Mengen unter 1.000 Tonnen. Marokkanische Produkte sind auf bestimmten Märkten wie dem Nahen Osten am stärksten vertreten, aber diese Mengen sind im Vergleich zu den Gesamtexporten nach wie vor unbedeutend."
Für die kommende Saison, die in zwei Wochen beginnt, wird die klimatische Herausforderung durch starke Temperaturschwankungen und intensive Hitzewellen in diesem Sommer immer dringlicher. Bennani kommentiert: "Es ist noch zu früh, um zu sagen, was die nächste Saison bringen wird. Der Klimawandel schwebt in Form von widrigen Wetterbedingungen oder Wasserknappheit über uns, und die Pflanzen stehen tatsächlich unter Stress, aber die Erzeuger bewältigen ihre Arbeit so gut sie können, und wir hoffen, dass wir die Produktion zumindest stabilisieren können, wenn schon keine Mengensteigerung möglich ist. Trotz des Produktionsanstiegs im vergangenen Jahr waren die Ernten unregelmäßig, und zu Zeiten, in denen sie eigentlich verfügbar sein sollten, gab es keine Himbeeren."
Laut dem Erzeugervertreter wird die klimatische Herausforderung durch ein weiteres großes Problem verschärft, nämlich den Arbeitskräftemangel, von dem insbesondere der Sektor der Beerenfrüchte, darunter auch Himbeeren, betroffen ist. Er fasst zusammen: "Wir sehen auch eine weitere Herausforderung, dieses Mal auf kommerzieller Ebene, mit dem Aufkommen von 'One-Shot'-Exporten. Dabei handelt es sich um Exportgeschäfte, die Chancen aufgrund von Engpässen auf bestimmten Märkten nutzen und daher durch kleine Mengen und hohe Preise gekennzeichnet sind. An sich sind diese Exporte eine gute Sache, da sie als kommerzielle Testläufe in bestimmten Märkten dienen und den Weg für die Geschäftsentwicklung ebnen können, aber sie haben negative Nebenwirkungen, wie z. B. Spannungen zwischen Erzeugern und Exporteuren über die durchschnittlichen Wochenpreise, und werfen auch Fragen der Einhaltung von Vorschriften auf, wie Sortenlizenzen und vertragliche Verpflichtungen gegenüber Stammkunden."
Weitere Informationen:
Amine Bennani
Moroccan Association of Soft Fruit Growers
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