Die Saison der Bio-Äpfel von VIP – Verband der Obst- und Gemüseproduzenten aus dem Vinschgau – neigt sich dem Ende zu und geht mit einem positiven Ergebnis zu Ende. Die letzten Partien der Ernte werden bis Mitte August von der Bio-Abpackstätte in Kastelbell ausgeliefert. „Im vergangenen Jahr hatten wir mit extremen Wetterbedingungen zu kämpfen, konnten aber dennoch eine kontinuierliche Belieferung sowie gute Qualität gewährleisten – und darüber hinaus unsere Verkäufe auf dem deutschen Markt steigern", erklärt Gerhard Eberhöfer, Produktmanager BIO bei VIP.
© VIP Gerhard Eberhöfer, Leiter Bio-Sorten bei VIP
Kontinuität als Erfolgsfaktor: VIP bleibt verlässlicher Bio-Partner für den Handel
Mit rund 45.000 Tonnen Bio-Äpfel konnte sich Bio Vinschgau auch in der vergangenen Saison stabil am europäischen Markt behaupten. Die wichtigsten Absatzmärkte bleiben Deutschland, Skandinavien und das Vereinigte Königreich – doch auch das Interesse in anderen Teilen Europas, inklusive des italienischen Markts, wächst kontinuierlich.
Ein besonderer Wettbewerbsvorteil war die durchgängige Verfügbarkeit in den Sommermonaten – eine Phase, die für viele europäische Produzenten herausfordernd ist. „Im Apfelparadies", betont Eberhöfer, Produktmanager Bio bei VIP, „gelingt es uns dank idealer klimatischer Bedingungen, Herausforderungen in Chancen zu verwandeln – und so Anbautechniken, Sortenwahl und Serviceleistungen für den Handel stetig zu optimieren."
© VIP Bio-Apfelsorte Valvenosta Natyra
Ausbau des Sortiments und anziehende Nachfrage
VIP investiert weiter gezielt in innovative Sorten wie SweeTango®, Ambrosia™, Kanzi®, Cosmic Crisp®, sowie in resistente Sorten Bonita und Natyra®. Die neuen Pflanzungen erreichen zunehmend das Vollertragsstadium. „Jede Sorte wird ihr eigenes Zeitfenster für Ernte und Vermarktung haben – ohne Überschneidungen, ganz nach dem Prinzip: Der richtige Apfel zur richtigen Zeit", erklärt Eberhöfer.
© VIP Blühstreifen in einer Apfelplantage
Auch die Prognosen für die Saison 2025/26 stimmen zuversichtlich: Im Vinschgau wird mit einer ähnlichen Menge an Tafeläpfeln wie im vergangenen Jahr gerechnet, begleitet von einem leichten Anstieg der für die Verarbeitung vorgesehenen Mengen. Das übergeordnete Ziel bleibt: Die Hauptmärkte auch in der nächsten Kampagne zuverlässig und kontinuierlich zu bedienen.
Insgesamt erholt sich der europäische Bio-Apfelmarkt, mit einem Nachfragewachstum zwischen 1 und 5 %. Einzelne Handelsketten innerhalb der EU weiten ihr Bio-Sortiment aus – sowohl hinsichtlich der Sortenvielfalt als auch der Preispositionierung – und bieten vermehrt Einstiegs- sowie Premiumprodukte neben dem Standardsortiment an. Gleichzeitig gehen die Importe aus der Südhalbkugel zurück – ein Signal, das die Position europäischer Produzenten wie VIP zusätzlich stärkt.
© VIP Verpackungszentrum in Castelbello bei der Genossenschaft Juval
Klima und Schädlinge: eine tägliche Herausforderung
Hinter den stabilen Ergebnissen verbirgt sich eine komplexe tägliche Arbeit – geprägt durch klimatische Extreme und phytosanitäre Herausforderungen. Zu den aktuell größten Problemen zählen der Befall mit der Blutlaus – hier wurde ein eigenes Forschungsprojekt gestartet – sowie ein zu geringes Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht, das die Ausfärbung der Früchte beeinträchtigt.
„Nicht alle Probleme sind direkt klimabedingt, aber sie werden durch den Klimawandel verschärft", fasst Eberhöfer zusammen. „Und dennoch glauben unsere Produzentinnen und Produzenten weiterhin an den Bio-Weg – und liefern ein Produkt, das gut schmeckt, gesund ist und zugleich im Einklang mit der Natur steht.
Weitere Informationen:
https://www.vip.coop/de