Die Liefermengen und die Sortenauswahl, örtlich nur noch aus dem Inland, stiegen auch in dieser Woche stetig an. Die guten Wetterbedingungen sorgten laut BLE für Angebotsdruck. Die Sommerferien hatten die Nachfrage punktuell reduziert, woraufhin die Händler in der Regel mit Reduzierungen arbeiten mussten. Ab Donnerstag verbesserte sich dann der Umschlag ein wenig. In München waren noch italienische Abladungen in ausreichenden Mengen verfügbar, deren Kurse gaben weiter nach. Ebenda waren auch Sorten wie Ranomi, Elodie und Esmee im Angebot. Zypriotische Annabelle wurde jetzt fast überall aus dem Sortiment genommen.
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Rheinland-Pfalz:
Das Angebot am Kartoffelmarkt weitet sich aus, die Nachfrage bleibt saisonal schwach. Gegen diesen Trend berichtet die Erzeugergemeinschaft Pfälzer Grumbeere auch von überregionalen Versendungen und kurzfristigen Nachfrageimpulsen. Dennoch kann man sich auch dort dem Preisdruck nicht entziehen. Gute Erträge und ausgeweitete Anbauflächen im Bund halten den Druck auf die Erzeugerpreise aufrecht. Im LEH finden sich zunehmend auch 5 kg Abpackungen deutscher Frühkartoffeln.
NRW:
Am Speisefrühkartoffelmarkt wird der Absatz als insgesamt zufriedenstellend beschrieben. Die abgesprochenen Mengen fließen bisher größtenteils planmäßig ab. Der Druck am Industriekartoffelmarkt bleibt bestehen. Das Angebot übersteigt nach wie vor die Nachfrage.
Schleswig-Holstein:
Die Frühkartoffelernte hierzulande ist in vollem Gange, wird allerdings fast täglich immer wieder durch teils heftige Regenschauer unterbrochen. Die Landwirte zeigen sich dabei recht zufrieden mit den Erträgen und den Qualitäten, allerdings nicht mit dem Preis. Und auch die Haupternte wird in Bezug auf den Ertrag hierzulande als vielversprechend eingeschätzt. Ergänzt man das noch mit der deutlich ausgeweiteten Anbaufläche, wird sich an dem niedrigen Preisniveau so schnell nichts ändern, der Angebotsüberhang wird weiter ausgebaut. Das deutliche Flächenplus erweist sich sogar als das Hauptproblem. Es kommt einfach zu viel Ware auf den Markt. Sehr viel Preisdruck kommt dabei von der Verarbeitungskartoffelebene. Entsprechend notierten auch die Kurse an der EEX auf dem einzig gehandelten April-26-Termin nochmal niedriger.
Hessen:
Das Wetter spielt in diesem Jahr für die Landwirte in Frankfurt mit. Doch es gibt keine Abnehmer für die Frühkartoffeln. „Es wird ein gutes Jahr – von der Menge her und von der Qualität", glaubt Kreislandwirt Matthias Mehl. „Das Problem ist, dass die Preise unterirdisch sind." Für Heinz-Otto Walther aus Nieder-Erlenbach haben die schlechten Preise Folgen: Die Frühkartoffeln könnte ich schon ernten, aber da ist der Markt komplett zusammengebrochen." Die Lebensmittelketten haben Frühkartoffeln aus dem Ausland bestellt, die deutschen werden nicht verkauft. „Ich kann meine Kartoffeln noch ein paar Wochen in der Erde halten. Ich hoffe auf bessere Preise."