Nach einem erfolgreichen Start an drei Standorten schaltet das französische Unternehmen NeoFarm einen Gang höher. Das 2018 gegründete Unternehmen, das sich auf umweltfreundlichen und teilweise robotergestützten Gemüseanbau spezialisiert hat, hat gerade 30 Millionen Euro beschafft. Mit diesem Kapital will es den Schritt zur großflächigen Einführung machen, beginnend mit einem neuen Gewächshaus in Lisses, das in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 betriebsbereit sein soll.
An diesem neuen Standort mit einer Fläche von 25 Hektar, davon 10 Hektar Gewächshäuser, sollen jährlich bis zu 1.300 Tonnen Bio-Gemüse angebaut werden. Das Unternehmen strebt an, bis Ende 2030 mindestens 25 weitere Anlagen dieser Art zu errichten.
© NeoFarm
Die Kapitalzuführung besteht aus 23 Millionen Euro Eigenkapital, ergänzt durch fast 5 Millionen Euro staatlicher Unterstützung aus dem französischen Innovationsprogramm France 2030, das von Bpifrance durchgeführt wird. Investoren wie Eurazeo, ADEME Investissement, Cléry und der Familieninvestitionsfonds der Familie Schmidt steigen neben den bestehenden Aktionären ein.
Automatisierung: weniger schwere Arbeit, mehr Ertrag
Von Anfang an hat NeoFarm ein klares Ziel: umweltfreundlichen und effizienten Anbau zu ermöglichen. Das Unternehmen erreicht dies durch intelligente Automatisierung, die einen biologischen Anbau in größerem Maßstab ermöglicht, ohne die Menschen aus den Augen zu verlieren. "Als Erzeuger glaube ich an die Notwendigkeit, lokale, leckere und biologische Lebensmittel zu produzieren, die für alle erschwinglich sind. Aber es muss auch rentabel sein und für die Erzeuger praktikabel bleiben", sagt CEO Thibaut Millet-Taunay.
NeoFarm hat eine eigene Roboterplattform (durch drei Patente geschützt) und eine Anbau-Software entwickelt, die von einem Team aus Agraringenieuren und Softwareentwicklern unterstützt wird. So können die Systeme flexibel auf die spezifischen Bedürfnisse jedes Anbaubetriebs abgestimmt werden. Das Ziel: biologischer Gemüseanbau zu wettbewerbsfähigen Preisen, mit Respekt vor Boden, Klima und Mensch.
Derzeit baut NeoFarm bereits mehr als zwanzig Sorten zertifiziertes Bio-Gemüse mit nahezu vollständiger Wasserautonomie an. Die derzeitige Anbaufläche beträgt etwa 120 Tonnen pro Jahr, die an Supermarktketten, öffentliche Einrichtungen und lokale Kunden geliefert werden.
Das neue Gewächshaus in Lisses soll ein Vorbild für nachhaltige Lebensmittelproduktion werden. Auf dem Gelände werden acht autonome Roboter zum Einsatz kommen, die zusammen bis zu 1.300 Tonnen Gemüse pro Jahr ernten können – genug, um beispielsweise 17.000 Schulkinder mit frischem Gemüse zu versorgen.
Der Komplex wird 10 Hektar Gewächshäuser umfassen, verteilt auf vier Blöcke von jeweils 2,5 Hektar, mit zwei Robotern pro Block. Darüber hinaus ist Platz für Biodiversität vorbehalten: sieben Hektar mit unter anderem drei Kilometern Hecken, 13 Kilometern Blumenstreifen, mehr als zehn Teichen und Feuchtgebieten. Regenwasser wird für die Bewässerung gesammelt, sodass der Anbaubetrieb auch in Trockenperioden weitgehend autark ist.
Außerdem entstehen eine Gärtnerei, Verarbeitungs- und Verpackungsräume, ein Kühlraum, Lagerräume, Laderampen, Technikräume, Büros und ein Gemeinschaftsraum für das Team. Auf dem Anbauprogramm stehen unter anderem Karotten, Tomaten, Salat, Auberginen, Gurken und Rüben.
Weitere Informationen:
NeoFarm
Chemin des Ferme Horticole Théart
Les Quarante Arpents
78860 Saint-Nom-la-Bretèche
shahan@ops-conseil.com