Die Schweizer Kürbisernte geht dieses Jahr außergewöhnlich früh vonstatten. "Ein Teil unserer Bestände ist speziell für den frühen Bereich vorgesehen und wächst auf Bio-Mulchfolien und unter dreifacher Vliesabdeckung. Sehr ungewöhnlich jedoch ist, dass wir Ende Juli bereits auf den 'regulären' Parzellen Kürbisse der beiden Sorten Butternut sowie Hokkaido ernten könnten. Damit sind wir dem normalen Ernteauftakt etwa drei bis vier Wochen voraus ", schildert Benjamin Keil, Hofleiter beim schweizweit größten Produzenten Jucker Farm AG mit Sitz in Seegräben (Kanton Zürich).

Hofleiter Benjamin Keil
Erst ab KW 35 werden erste Lieferungen an die Großverteiler sowie regelmäßige Aktionen mit heimischen Kürbissen erfolgen, führt Keil weiter aus. "Der frühe Ernteauftakt war in der Vorsaison nicht absehbar, da erst später als geplant gesät werden konnten. Der Juni war aber sehr heiß und trocken mit Tagestemperaturen um die 30 Grad und relativ kühlen Nächten. Das sind ideale Wachstumsbedingungen für den Speisekürbis. Ferner haben wir unseren Anbauprozess weiter optimiert und bringen nun Fruchtkalk auf unsere Bestände aus, damit die Kürbisse das Sonnenlicht noch besser absorbieren. Auch haben wir dieses Jahr in eigene Bewässerungstechnik investiert und können nun etwa die Hälfte unserer Flächen bewässern."

Butternut-Kürbisse im Lager. Aufgrund der überdurchschnittlichen Ernte liegen die Preise voraussichtlich unter dem Niveau des Vorjahres.
Im Gegensatz zum Hokkaido-Kürbis der hauptsächlich während der heimischen Saison gelistet wird, hat sich der Butternut in den zurückliegenden Jahren zum Ganzjahresartikel entwickelt. Keil: "Wir können in der Regel etwa bis Jahresende Ware aus eigenem Anbau anbieten und haben nun auch vonseiten des LEH eine Zusage zur Saisonverlängerung bekommen, sodass wir im Anschluss Importware aus Portugal liefern dürfen. Darüber hinaus haben wir in entsprechende Lagertechnik investiert und haben auch in anderen Teilen der Schweiz einige Erzeuger für den Kürbisanbau gewinnen können. Somit konnten wir unsere Anbauflächen im Vergleich zum Vorjahr um knapp 20 Prozent ausweiten."
© Jucker Farm AG
Grillkürbis bzw. BBQ-Pumpkin.
Die bisherigen Vorzeichen hinsichtlich Ertrag und Qualität seien besonders vielversprechend. "Wir beobachten bislang sehr wenig Schädlingsdruck", so der Spezialist, der auf rund 60 Prozent seiner Flächen Speisekürbisse erzeugt. "Der Schweizer LEH hat klare Produktvorgaben hinsichtlich Produktgewicht, was in der Praxis bedeutet, dass die Kürbisse zwischen 1-1,5kg wiegen dürfen. Die Ware, die nicht der Norm entspricht, findet unter anderem über den Engrosmarkt, Verarbeiter sowie unsere eigene Hofgastronomie Verwendung. Dennoch ist auch der LEH immer mehr bemüht, die Nebensortierungen entsprechend zu vermarkten, etwa in Form halbierter, entkernter Ware, als Bestandteil von Salatmischungen sowie gewürfelt als küchenfertiges Convenience-Produkt."
© Jucker Farm AG
Die Jucker Farm AG erzeugt primär Hokkaido- sowie Butternut-Kürbisse, gefolgt von Halloween-Kürbissen im späteren Saisonverlauf.
Vielversprechender Start der Melonenernte
Parallel zur Kürbisernte konnten in der KW 29 ebenfalls erste Melonen aus eigenem Anbau geerntet werden. "Wir befassen uns mit Zucker- sowie Wassermelonen und können diese in der Regel bis Ende August ernten. Unsere Melonen finden primär über den Engrosmarkt Zürich sowie den eigenen Abhof-Verkauf ihren Weg zum Verbraucher. Basierend auf den bisherigen Ergebnissen sind die Erträge sowie die Brixwerte dieses Jahr herausragend", schlussfolgert Keil.
© Jucker Farm AG
Schweizer Melonen
Weitere Informationen:
Benjamin Keil
Jucker Farm AG
Dorfstrasse 23
CH-8607 Seegräben
Tel: +41 44 934 34 84
[email protected]
www.juckerfarm.ch