Die Flaschenkürbisfläche in Spanien und Portugal ist in diesem Jahr um 18 Prozent zurückgegangen. Ursache dafür sind die lang anhaltenden Regenfälle im Februar und März, also genau in der Zeit, in der normalerweise gepflanzt wird.
"Vor allem in Portugal und in den spanischen Provinzen Sevilla und Valencia haben die heftigen Regenfälle zu weniger Anpflanzungen und späteren Pflanzterminen geführt", sagt Joaquín Navarro, Anbauberater für Kürbisse bei Sakata Seed Ibérica. In Cartagena (Murcia) hat die Ernte inzwischen begonnen, eine Woche später als normal, ebenso wie in Sevilla und Valencia.
Joaquín Navarro, Leiter der Kürbisentwicklung bei Sakata Seed Ibérica
Dennoch bleibt der Ertrag auf einem recht guten Niveau. Trotz der Verringerung der Anbaufläche rechnet Navarro mit einem Rückgang der Ernte um maximal 10 Prozent, da die frühen Sorten derzeit gut abschneiden.
Sakata hat einen Marktanteil von über 90 Prozent bei Flaschenkürbissamen in Spanien und Portugal. "Die am häufigsten verwendeten Sorten sind Pluto und Ariel, aber die Nachfrage nach neuen, lange haltbaren Sorten wie Estrella und Orionit steigt. Diese Sorten haben 2 bis 3 Grad mehr Brix, also einen süßeren Geschmack. Sie haben auch eine bessere Größe, sind gleichmäßiger und widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Außerdem ermöglichen sie eine ganzjährige Produktion."
Laut Navarro steigt der Verbrauch von Flaschenkürbissen jedes Jahr. Das Produkt ersetzt zunehmend traditionelle, große Kürbisse. "Auf der Iberischen Halbinsel liegt der Verbrauch mittlerweile bei über einem Kilogramm pro Person und Jahr. Das ist zwar noch weniger als in anderen europäischen Ländern, wo man 3 bis 4 Kilogramm pro Person isst, aber es gibt noch viel Wachstumspotenzial."
"Für die Erzeuger ist es eine interessante Kultur", sagt er. "Man erzielt hohe Erträge und dank der langen Haltbarkeit kann man den Absatz besser verteilen, lagern und besser über den Preis verhandeln."

Auch Supermärkte profitieren davon. "Die Kürbisse wiegen zwischen 1 und 2 Kilogramm, sind leicht zu handhaben und eignen sich für kleinere Haushalte", so Navarro. "Außerdem kann man als Einzelhändler mit den neuen Sorten das ganze Jahr über bei einem Lieferanten einkaufen."
Es gibt allerdings einen Nachteil: Das Schälen ist mühsam. Deshalb steigt die Nachfrage nach fertigen Flaschenkürbissen – vorgeschnitten oder vorgegart – um etwa 15 Prozent pro Jahr. "Es gibt sogar eine Supermarktkette, die dieses Jahr nur noch Kürbisse in dieser Form verkauft, um es den Verbrauchern leichter zu machen."
Spanien und Portugal ernten zusammen jährlich rund 250 Millionen Kilogramm Flaschenkürbisse. Damit gehören sie zu den Ländern mit den höchsten Erträgen weltweit. Etwa 50 bis 60 Millionen Kilogramm bleiben auf dem heimischen Markt, der Rest geht ins Ausland, vor allem nach Großbritannien und Nordeuropa.
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