Aufgrund des nassen und kalten Frühlings war das Angebot an Melonen und Wassermelonen in Murcia und Sevilla begrenzt, was zu akzeptablen Preisen führte. Seit Beginn der Ernte in La Mancha hat sich das Bild jedoch völlig gewandelt.
"Im April gab es in unserer Region starke Regenfälle. Dadurch ist der Ertrag an Melonen und Wassermelonen ohnehin geringer", sagt Eugenio Araque, Direktor von Albasol Fruit. "Und trotzdem sind die Preise eingebrochen. Seit Beginn der Saison sind sie um 50 Prozent gefallen. Die Situation ist so extrem, dass wir die Lieferungen eingestellt haben. Die Preise sind einfach lächerlich."
© Albasol Fruit
Die Situation wird laut Araque noch dadurch erschwert, dass immer noch viel Ware aus Murcia und Sevilla auf dem Markt ist, während nun auch Valencia mit der Ernte begonnen hat. "Es ist das reinste Chaos. Die Preise fallen weiter, und das Schlimmste ist: Wir wissen nicht, wo das enden wird. Wir weigern uns jetzt zu verladen und denken ernsthaft darüber nach, die Ernte vorübergehend einzustellen."
Die Ursache liegt seiner Meinung nach bei spanischen und ausländischen Großhändlern, die ihre Bestellungen zurückgefahren haben. "Das versetzt die Erzeuger in Panik. Sie liefern zu jedem Preis, was das Problem nur noch verschärft."
Araque meint, dass die Branche stärker auftreten muss: "Solange es Leute gibt, die unter dem Selbstkostenpreis liefern, wird sich die Situation nicht verbessern. Wir müssen uns für die Interessen der Erzeuger einsetzen. Natürlich kann man manchmal einen kleinen Verlust hinnehmen, das ist besser, als die gesamte Ernte zu verlieren. Aber man muss irgendwo eine Grenze ziehen."
Seiner Meinung nach mangelt es an Zusammenhalt unter den Erzeugern: "Viele möchten einfach ihre Kunden zufriedenstellen, vergessen aber, dass man als Lieferant nicht jedes Jahr aufs Neue ausgenommen werden kann. Es verschwinden immer mehr Fachleute, und das ist kein Zufall."
Er ärgert sich vor allem über Kunden, die ohne Festpreis bestellen: "Sie lassen liefern, aber erst hinterher erfahren Sie, was Sie bekommen. Und dann kommt ein Angebot von 30 Cent pro Kilo Wassermelone. Davon kann niemand leben, weder der Erzeuger noch der Verpacker. Nur die Supermärkte und Handelsplattformen verdienen daran."
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Ein Kunde, der solche Preise verlangt? "Davon sollte man die Finger lassen", sagt Araque. "Sie versuchen, den Preis zu drücken, aber wir können auch die Lieferung verweigern. Wenn wir eine Woche lang nicht ernten, sind 70 Millionen Kilo weniger auf dem Markt. Dann steigen die Preise von selbst. Das müssen wir öfter wagen."
Abschließend erwähnt Araque auch die Arbeitsweise auf den Großmärkten in Madrid und Barcelona: "Es ist genau wie in Barendrecht: Man schickt sein Produkt los, aber erst später erfährt man, was man bekommt. Das ist keine anständige Art, Geschäfte zu machen. Kein Wunder, dass es immer weniger Erzeuger gibt. Und wenn bald niemand mehr übrig ist ... was sollen sie dann verkaufen?"
Albasol Fruits ist ein Unternehmen aus La Mancha, das sich auf den Anbau und die Verpackung von Wassermelonen und Melonen spezialisiert hat. Jährlich exportiert es rund 12 Millionen Kilogramm in Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Polen und Litauen.
Weitere Informationen:
Eugenio Araque
Albasol Fruit
Mobil: +34 629 33 72 75
Eugenio@albasolfruit.com
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