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Aguacatec La Victoria:

"Spanische Bio-Avocados gehen weg wie warme Semmeln, obwohl sie 20 Prozent teurer sind"

Vor nicht allzu langer Zeit kannte fast niemand in Spanien Avocados. Mittlerweile ist diese Frucht aus den Regalen nicht mehr wegzudenken. Auch die Fertigversion – Guacamole – gehört zum Standardangebot der Supermärkte. Auch in Spanien selbst wird Avocado angebaut, vor allem an der Costa Tropical, wobei die Preise sich nicht wesentlich von denen importierter Avocados unterscheiden.

"Derzeit liegt der Erzeugerpreis für Greenskins bei etwa 1,70 EUR und für Hass-Avocados zwischen 2 EUR und 2,40 EUR", sagt Francisco de la Torre, kaufmännischer Leiter bei Aguacatec La Victoria. In Spanien gibt es einen deutlichen Trend zum biologischen Anbau, weil einige Länder darauf besonderen Wert legen. Diese Bio-Avocados sind bis zu 20 Prozent teurer, werden aber dennoch alle verkauft. "Nachhaltigkeit ist für die Verbraucher sehr wichtig."

© Aguacatec La Victoria

De la Torre rechnet zudem mit einer reichlichen Ernte in dieser Saison. "Durch die amerikanischen Importzölle können mehr südamerikanische Avocados zu uns kommen", bemerkt er.

Trotz des weltweit großen Angebots bleibt die Avocado jedoch eine relativ teure Obstsorte. "Der Anbau ist mit hohen Kosten verbunden. Der Preis für Wasser pro Kubikmeter ist in den vergangenen Jahrzehnten stark gestiegen", sagt er. "Hinzu kommen noch Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Arbeitskosten und der hohe Arbeitsaufwand beim Schnitt. Bei Importen kommen noch die höheren Transportkosten hinzu."

"Wasser maximal nutzen"
Aguacatec ist nicht nur Erzeuger und Händler, sondern auch Baumschule. Das Unternehmen konzentriert sich auf israelische Unterlagen, die salzhaltigerem Wasser besser standhalten und widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel sind. "Sorten wie Fairchild, Degania und Ashdot sind widerstandsfähiger gegen härtere Bedingungen. Da sie kompakter sind, kann man außerdem mehr pro Hektar pflanzen. Sie sind auch weniger anfällig für Wurzelkrankheiten wie Phytophthora."

Es ist bemerkenswert, dass eine subtropische Obstsorte in einem so trockenen Land wie Israel so gut gedeiht. Laut De la Torre liegt das daran, dass man dort schon früh auf Tröpfchenbewässerung gesetzt hat. "Sie hatten fruchtbaren Boden, aber kaum Wasser. Dank dieser Technologie wurde die Avocado dort dennoch ein Erfolg."

Auch für Spanien sieht er eine klare Aufgabe. "An der Küste von Málaga müssen wir Wasser intelligenter nutzen, zum Beispiel durch Wiederverwendung und Einsatz von entsalztem Wasser. Die Bevölkerung wächst und damit steigt auch der Wasserbedarf. Es wird zwar an Lösungen gearbeitet, wie Wasseraufbereitung und bessere Verbindungen zwischen Gebieten mit viel und wenig Wasser. Aber der eigentliche Schlüssel liegt in der maximalen Nutzung jedes Tropfens Wasser."

© Aguacatec La Victoria

In Spanien beginnt die Avocado-Saison mit Bacon und anderen Greenskins von Ende Oktober bis Dezember. Danach folgt die bekannteste Sorte: Hass, bis etwa April. "Ab Dezember überschneiden wir uns mit Marokko, wo die Ernte etwa zur gleichen Zeit beginnt", erklärt De la Torre. "Peru kann seine Avocados oft bis Dezember auf dem Markt halten, da sie dank besserer Logistik auch drei Monate nach der Ernte noch in perfektem Zustand ankommen."

"Derzeit sind Avocados aus Tansania und Kenia aufgrund der teuren Transportkosten noch weniger wettbewerbsfähig. Aber Mexiko könnte im September mit Hass interessant werden. Und auch Kolumbien beobachten wir mit Interesse, aufgrund der jungen Obstplantagen und der günstigen Logistik", sagt er.

Weitere Informationen:
Francisco de la Torre
Aguacatec La Victoria
Mobil: +34 630 49 45 17
[email protected]
https://aguacateclavictoria.com

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