Laut der aktuellen World Fruit Map der Rabobank, die im Juli 2025 veröffentlicht wurde, befinden sich die globalen Märkte für Frischobst in einem strukturellen Wandel. Während viele Trends aus der Ausgabe von 2018 anhalten, wie beispielsweise die starke Nachfrage nach Heidelbeeren und Avocados sowie die Dominanz der USA und Europas beim Import von Obst, skizziert der Bericht neue Verschiebungen, die durch klimatische Bedingungen, Kostendruck und sich wandelnde Verbraucherpräferenzen vorangetrieben werden.
Heidelbeeren und Avocados gehören trotz ihrer höheren Preise weiterhin zu den am schnellsten wachsenden Obstsorten in der EU und den USA. Himbeeren und Süßkirschen gewinnen ebenfalls an Bedeutung, während traditionelle Obstsorten wie Orangen, Birnen, Aprikosen und Grapefruits weniger verfügbar sind. Die weltweiten Exporte von Tiefkühlobst stiegen von 4 Mrd. US-Dollar im Jahr 2013 auf 6,9 Mrd. US-Dollar im Jahr 2023, was teilweise auf steigende Kosten zurückzuführen ist.
In China erfreuen sich Durianfrüchte und Süßkirschen einer steigenden Beliebtheit, was vor allem auf ihren Status als Festtagsgeschenk zurückzuführen ist. Thailand und Chile haben von dieser Nachfrage profitiert, wobei Durianfrüchte trotz ihrer begrenzten Attraktivität außerhalb Asiens zu einem wichtigen Exportgut für Thailand geworden sind.
Die Verbraucherpreise für frisches Obst sind seit 2020 stark gestiegen. Im Januar 2025 lagen die Preise in der EU um 30 Prozent höher als fünf Jahre zuvor, während die Preise in den USA um 19 Prozent stiegen. Während sich die Preise in den USA nach einem Anstieg im Jahr 2022 stabilisierten, verzeichneten bestimmte verarbeitete Früchte, insbesondere Orangensaft, noch stärkere Preisanstiege. Die Terminkontrakte für gefrorenes Orangensaftkonzentrat stiegen von Januar 2020 bis Januar 2025 um 370 Prozent, was auf Krankheitsausbrüche und wetterbedingte Störungen in Brasilien und Florida zurückzuführen ist.
Lateinamerika festigt weiterhin seine Rolle als wichtiger Exporteur. Mexiko stieg weltweit auf den zweiten Platz im Exportwert, während Peru und Thailand auf den siebten bzw. sechsten Platz vorrückten. Die USA fielen in den vergangenen zehn Jahren vom zweiten auf den vierten Platz zurück. Spanien bleibt weltweit führender Exporteur, während die Niederlande ihre Rolle als zentraler Importknotenpunkt der EU behalten. Trotz eines weltweiten Wachstums der Obstproduktion um jährlich 1,7 Prozent ist die heimische Produktion in der EU und den USA zurückgegangen, was die Importabhängigkeit insbesondere bei tropischen Früchten und außerhalb der Saison angebotenen Produkten erhöht hat.
Weiche und tropische Früchte wie Beeren, Avocados, Mangos und Durianfrüchte treiben das Wachstum des weltweiten Handels an, während Äpfel, Orangen und Birnen stagnieren. Der Einsatz von proprietären Obstsorten nimmt ebenfalls zu, insbesondere in exportorientierten Ländern. So machen proprietäre Trauben mittlerweile etwa 80 Prozent der Tafeltraubenausfuhren Perus und Südafrikas aus, gegenüber weniger als 20 Prozent im Jahr 2017. Angesichts steigender Kosten, Klimarisiken und regulatorischer Auflagen werden Investitionen in Logistik, Lagerung und krankheitsresistente Sorten als entscheidend für die Aufrechterhaltung der Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Obst auf den globalen Märkten angesehen.
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