In der polnischen Kartoffelbranche gab es in letzter Zeit einige bemerkenswerte Veränderungen. Angespornt durch die relativ hohen Preise der letzten Saisons haben viele Erzeuger beschlossen, neue Parzellen für den Kartoffelanbau anzulegen. Diese Neuausrichtung der Anbauplanung ist vor allem auf die gesunkene Rentabilität des Getreide- und Maisanbaus zurückzuführen, der unter dem Druck niedriger Erzeugerpreise steht.
Die Ausweitung der Kartoffelanbaufläche ist jedoch mit einigen Herausforderungen verbunden. Der Kartoffelanbau ist bekannt für einen hohen Krankheitsdruck und erfordert spezifisches agronomisches Fachwissen. Darüber hinaus bleibt die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Pflanzgut ein Engpass innerhalb des Sektors. Trotz des Anstiegs des Anbauvolumens bleibt ein Wachstum der Absatzmenge aus, was in diesem Jahr zu einem Rückgang der Marktpreise führt.
Nach Angaben der Agentur für die Umstrukturierung und Modernisierung der Landwirtschaft und des Gartenbaus (ARiMR) betrug die Kartoffelanbaufläche in Polen im Jahr 2020 185.767,99 Hektar. Im Jahr 2021 war ein bemerkenswerter Anstieg auf 203.796,26 Hektar zu verzeichnen. Im Jahr 2022 folgte jedoch ein deutlicher Rückgang auf 181.597,03 Hektar. Im Jahr 2023 wurde mit einer Fläche von 182.213,79 Hektar wieder ein leichtes Wachstum verzeichnet – ein Hinweis darauf, dass die heimischen Erzeuger ihren Kartoffelanbau wieder vorsichtig ausweiten.
Im Jahr 2024 stieg die Kartoffelanbaufläche in Polen weiter auf 192.482,13 Hektar. Diese Ausweitung wurde unter anderem durch das Vertrauen vieler Erzeuger in günstige Marktpreise getrieben, was auch neue Marktteilnehmer anzog. Für das Anbaujahr 2025 wird ein weiteres Wachstum erwartet; vorläufige Schätzungen gehen von einer Anbaufläche von 211.140,45 Hektar aus.
Diese Zahlen basieren auf den Flächenangaben der Erzeuger im Rahmen der Anträge auf Direktzahlungen bei der Agentur für die Umstrukturierung und Modernisierung der Landwirtschaft und des Gartenbaus (ARiMR). Obwohl die Antragsfrist noch läuft, werden nur geringfügige Korrekturen der angegebenen Anbauflächen erwartet. Größere Verschiebungen erscheinen unwahrscheinlich.
Quelle: Argenpapa
