Die Ernte von Steinfrüchten in Katalonien ist inzwischen in vollem Gange. Der Durchschnittspreis liegt etwa 25 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das ist vor allem auf die starke Nachfrage aus Europa zurückzuführen, während das Angebot aus anderen Anbauländern im Mittelmeerraum relativ begrenzt bleibt.
Nach Angaben des Branchenverbands Afrucat liegt der Gesamtertrag um etwa 4 Prozent unter dem des Vorjahres, was vor allem auf einige Hagelschauer zurückzuführen ist, die lokal erhebliche Schäden angerichtet haben. Dennoch liegt der Ertrag in diesem Jahr immer noch 13 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, in denen Frost und Hagel, wie 2022, die Ernte teilweise stark beeinträchtigt hatten.
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"Die Wetterprobleme traten in diesem Jahr früh auf, vor allem im April und Mai", erklärt Manel Simon, Direktor von Afrucat. "Einige Erzeuger hatten direkte Schäden, aber bei anderen traten diese noch vor dem Ausdünnen der Früchte auf, sodass sie die Verluste relativ gut auffangen konnten."
Die Saison hatte in Murcia und Extremadura bereits gut begonnen, mit reibungslosem Absatz und guten Preisen. Dieser Trend setzt sich im Norden Spaniens – Katalonien und Aragón – fort, wo der größte Teil des Anbaus stattfindet.
Laut Simon sorgt das warme Wetter in ganz Europa für eine starke Nachfrage nach Sommerobst. "Obwohl sich andere europäische Länder in Bezug auf die Ernte erholen, ist das Angebot nirgendwo wirklich üppig. Und Länder wie die Türkei haben in diesem Jahr sogar mit erheblichen Verlusten zu kämpfen."
Die Preise liegen seit Beginn der Saison auf einem guten Niveau, im Durchschnitt also 25 Prozent höher als letztes Jahr um diese Zeit. In den vergangenen Wochen sind die Preise für bestimmte Produkte sogar noch etwas gestiegen, beispielsweise für kleine Nektarinen, die in Schälchen verkauft werden.
"Die Lagerbestände sind minimal, wir arbeiten praktisch mit Tagesware, und das ist gut für Sommerobst", so Simon. "Bei einigen Größen ist das Angebot sogar knapp. Deshalb konzentrieren wir uns vor allem auf Stammkunden." Er geht davon aus, dass sich der Markt auch in den kommenden Wochen gut entwickeln wird.
Auch für Hartobst sind die Aussichten positiv. Der Birnenverkauf ist inzwischen abgeschlossen, es gibt keine Lagerbestände mehr. Das liegt daran, dass die letzte Ernte aufgrund von Blütenproblemen geringer ausfiel. "Wir starten also mit einem leeren Markt in die neue Ernte, was günstig ist", erklärt Simon.
"Die ersten Prognosen deuten auf eine teilweise Erholung der Erntemenge hin. Vor allem die Sorte Conference sticht hervor: Hier wird 90 Prozent mehr erwartet als im Vorjahr, als die Ernte stark enttäuschte. Auch die Vorräte an Äpfeln sind fast aufgebraucht, kurz bevor im August die neue Ernte beginnt."
Weitere Informationen:
Afrucat
C/ Corregidor Escofet, 64
25005 Lleida - Spanien
Tel: +34 973 22 01 49
www.afrucat.com/ca/