Die Kirschernte bei der französischen Genossenschaft Sicoly verläuft in diesem Jahr nach Wunsch. "Es ist warm, aber die Hitze ist erträglich. Wir haben die Obstgärten gut angelegt, damit die Temperaturen nicht zu stark ansteigen", sagt Jean-Bernard Cherblanc von Sicoly-Sicodis. "Die Qualität der Kirschen ist ausgezeichnet, und wir erzielen einen Ertrag von etwa 70 bis 80 Prozent unseres maximalen Ertrags. Außerdem haben wir die heftigen Gewitter der letzten Woche gut überstanden, sodass wir keine Schäden davongetragen haben."
© Sicoly
Ruhiger Export, aber Preise bleiben stabil
Auf der Verkaufsseite war es vor etwa zehn Tagen etwas ruhiger, aber inzwischen hat sich der Markt wieder stabilisiert. "Bei tropischer Hitze entscheiden sich die Verbraucher eher für Pfirsiche, Nektarinen, Wassermelonen oder Melonen", erklärt Cherblanc. "Dennoch bleiben die Preise angemessen. Nicht so hoch wie im letzten Jahr, als das Angebot gering war, aber immer noch akzeptabel. Wir hatten angesichts der Ernteprognosen außerhalb Frankreichs zwar mehr Exporte erwartet. Doch auch dort scheint das Angebot ausreichend zu sein, sodass die Nachfrage vor allem lokal bleibt."
Lange Erntezeit ist ein Pluspunkt
Mit 150 Hektar Kirschplantagen rechnet Sicoly damit, die Kirschsaison Ende Juli abzuschließen. "Das bedeutet etwa zwei Monate Erntezeit. Wir befinden uns jetzt in den Spitzenwochen, ab Mitte Juli geht es langsam zurück. Dank unseres breiten Sortiments und der Höhenunterschiede zwischen unseren Anbaugebieten können wir die Saison verlängern. Das ist angenehm für unsere Kunden, die so die ganze Saison über beim gleichen Lieferanten bleiben können."
© Sicoly
Kleinere Kirschen über C'est Qui le Patron?!
Neu in diesem Jahr ist, dass auch die kleineren Kirschen über die Initiative C'est Qui le Patron?! (dt.: Wer ist hier der Chef?!). Das erweist sich als Volltreffer. "Über diesen Kanal können wir kleinere Größen gut absetzen. Viele Supermärkte sind von Anfang an dabei und kaufen weiterhin die CQLP-Kirschen. Das Konzept ist wirklich in Bewegung, und wir liegen hinsichtlich der Mengen im Plan. Vergangene Woche hatten wir Besuch von einigen Verbrauchern, die bei CQLP mitentscheiden. Sie waren begeistert von den Obstgärten und der Packstation. Wir setzen dort voll auf Transparenz, damit sie mit eigenen Augen sehen können, dass die Erzeuger das bekommen, was ihnen zusteht."
© CQLP?!
Drosophila suzukii: wachsam bleiben, aber beherrschbar
Die Fruchtfliege Drosophila suzukii bleibt ein Thema, ist aber unter Kontrolle. "Wir sehen bereits die ersten Exemplare, daher behalten wir die Ernte und die Verpackung genau im Auge. Wir können uns nicht mehr auf Chemikalien verlassen, verfügen aber über wirksame mechanische Mittel. Da die Fliege vor allem überreife Früchte befällt, achten wir genau auf den Erntezeitpunkt und sortieren streng – sonst breitet sich die Infektion schnell aus. Auch das Anbausystem spielt eine Rolle. Durch die Arbeit mit selbstbestäubenden Sorten in kompakten Parzellen können wir alles gleichzeitig ernten. So verhindert man, dass einige Bäume zu weit vorauseilen und die Fliege anlocken. Es ist nicht einfach – wir können nicht mehr so handeln wie früher. Aber es gibt gute Lösungen, und wir müssen lernen, damit umzugehen."
© Sicoly Weitere Informationen:
Jean-Bernard Cherblanc
Groupe SICOLY-SICODIS
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