Das Perishable Products Export Control Board (PPECB) ist für die Kontrolle aller frischen Exportprodukte aus Südafrika verantwortlich. Laut CEO Lucien Jansen verfügt diese Organisation über eine weltweit einzigartige operative Reichweite. "Nicht alle Länder verfügen über eine Kontrollbehörde, und wo es sie gibt, beschränken sich die Tätigkeiten oft auf Qualitäts- oder Pflanzengesundheitskontrollen. Die PPECB kombiniert Kontrollen mit Dienstleistungen in den Bereichen Kühlkettenmanagement und Lebensmittelsicherheit, was international ungewöhnlich ist."
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Landesweite Abdeckung und europäische Anerkennung
Im vergangenen Jahr legten 644 Inspektoren der PPECB insgesamt mehr als 5,26 Millionen Kilometer zurück, um Packstationen, Kühlwagen und Lagerräume in ganz Südafrika zu kontrollieren. Die Inspektionen werden nach festgelegten Qualitätsstandards durchgeführt. Für bestimmte Exportmärkte sind zusätzliche Kontrollen erforderlich. Für Exporte in die Europäische Union ist die PPECB von der Europäischen Kommission gemäß der Verordnung 543/2011 als "zugelassenes Drittland" anerkannt. Das bedeutet, dass das südafrikanische Inspektionssystem als gleichwertig mit dem der EU angesehen wird, wodurch weniger Importkontrollen in europäischen Häfen erforderlich sind.
Exportzertifikate und Kühlkettenmanagement
Im Geschäftsjahr 2024/2025 bearbeitete die Zertifizierungsstelle des PPECB nicht weniger als 285.787 Exportzertifikate, was mehr als 360 Millionen Kartons und 330 Millionen Kilogramm frischen Produkten (ohne Fleisch) entspricht. Das ist ein Anstieg von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Dieser Anstieg ist teilweise auf höhere Volumina zurückzuführen, aber auch auf die Präferenz der Exporteure für separate Zertifikate pro Container anstelle eines einzigen Zertifikats für mehrere Container. Darüber hinaus wurden mehr als 15.000 Zertifikate für die Vorkühlung ausgestellt.
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Laborleistungen
Das PPECB-Labor in Centurion (Pretoria) führt unter anderem Analysen auf Mykotoxine in Erdnüssen, Fettgehalte, Milchprodukte und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (MRL) in verschiedenen Produkten wie Gemüse, Obst, Getreide, Futtermitteln, Erdnussbutter und Gewürzen durch.
Das PPECB ist nicht nur am Ende der Exportkette tätig, sondern investiert auch in Entwicklung und Ausbildung. Im Rahmen des südafrikanischen Gütesiegels für gute landwirtschaftliche Praxis (South African Good Agricultural Practices) wurden 839 Kleinbauern geschult. Darüber hinaus erhielten 134 Anbauer von unter anderem Rosinen, Rooibos, Nüssen, Gemüse und Obst eine Zertifizierung als exportfähig.
Zweimal jährlich berichtet die PPECB dem parlamentarischen Landwirtschaftsausschuss über ihre Aktivitäten, Finanzen und Entwicklungsprogramme. Dabei werden unter anderem das Wachstum des Obstexports, Herausforderungen im Bereich des Marktzugangs und die Unterstützung kleiner Erzeuger behandelt. Im Rahmen des Export Readiness & Market Access Programme erhalten diese Erzeuger Hilfe bei der Erstellung eines Geschäftsplans und Coaching über einen Zeitraum von drei Jahren.
Zudem bietet das Agri-Export Technologist Programme Absolventen die Möglichkeit, durch ein einjähriges Praktikum ein nationales Zertifikat in Exporttechnologie zu erwerben.
Digitalisierung über TITAN
Seit 2014 digitalisiert die PPECB ihren Inspektionsprozess über die TITAN®-Plattform. Im vergangenen Jahr wurden 95 Prozent aller Obstinspektionen – das entspricht 343 Millionen Kartons – über TITAN 2.0® durchgeführt. Außerdem wurden 110.961 digitale Exportzertifikate über dieses System verarbeitet, was einem Anstieg von 51 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
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Neu entwickelte Module für Exportmeldungen, Containerinspektionen und Verladungen sind inzwischen vollständig eingeführt. Innerhalb von drei Monaten nach Einführung des Containerinspektionsmoduls wurden alle Containerdepots im Land erfolgreich angeschlossen und werden seitdem über TITAN 2.0 inspiziert.
Weitere Informationen:Tina-Louise Rabie
Perishable Products Export Control Board
Tel.: +27 21 930 1134
https://ppecb.com/