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Fotoreportage Cherry Day in der Emilia-Romagna

"Trend hin zu dunklen, großen Kirschen"

Die Kirschsaison in der italienischen Region Emilia-Romagna hat dieses Jahr hervorragend begonnen. "Wir sprechen noch nicht von einem Rekordjahr, aber die Qualität ist hoch und der Ertrag auf jeden Fall gut", hieß es am 12. Juni während des Cherry Day von Alegra, der beim Anbaubetrieb Ripa di Sotto in Vignola und in der Verpackungsstation von Agrintesa in Castelfranco Emilia stattfand.

"Die Saison verläuft bisher sehr gut", sagt Stefano Grandi, Eigentümer des Kirschenbetriebs. "Das Wetter hat mitgespielt, und das macht einen großen Unterschied. Wir bauen auf 16 Hektar an, davon sind 30 Prozent mit multifunktionalen Netzen überdacht. Dank dieses Schutzes konnten wir auch in schlechten Jahren wie 2024 noch ernten."

Klicken Sie hier für die Fotoreportage.

© Cristiano Riciputi | FreshPlaza.deStefano Grandi vom Erzeugerbetrieb Ripa di Sotto

Die Kirschen aus der Emilia-Romagna sind in diesem Jahr von hervorragender Qualität: groß, knackig und mit einem guten Zuckergehalt. Sie erzielen daher in allen Vertriebskanälen gute Preise.

© Cristiano Riciputi | FreshPlaza.dePier Giorgio Lenzarini, Vorsitzender der Alegra-Gruppe

Pier Giorgio Lenzarini, Vorsitzender von Alegra, betont die regionale Stärke: "Ich bin einer von 3.800 Erzeugern, die bei Agrintesa angeschlossen sind. Etwa 70 Prozent unserer Kirschen stammen aus der Region um Vignola. Die Hälfte davon fällt unter die geschützte geografische Angabe (g.g.A.). Die Betriebe sind zwischen einem und 20 Hektar groß und verfügen zusammen über mehr als 400 Hektar Kirschbäume."

Zur Preisgestaltung äußert er sich eindeutig: "Es wird oft behauptet, dass es zu viele Zwischenstufen gibt und spekuliert wird. Das trifft bei uns nicht zu. Der Anbau von Kirschen ist einfach teuer. Es ist die Obstsorte mit den meisten Arbeitsstunden in der gesamten Kette. Das muss der Verbraucher wissen. Wenn die Ernte gering ist, steigt der Preis, ganz einfach weil die Fixkosten auf weniger Kilogramm verteilt werden."

© Cristiano Riciputi | FreshPlaza.deCristian Moretti, Geschäftsführer von Agrintesa

Cristian Moretti, Geschäftsführer von Agrintesa: "Kirschen machen nur 5 Prozent der gesamten Anbaufläche unserer Mitglieder aus, aber sie sind ein wichtiges Erzeugnis. Sie sorgen für ein gutes Einkommen. Wir bewirtschaften 431 Hektar, davon sind 40 Prozent mit Netzen geschützt. Für 2025 erwarten wir eine Verarbeitung von 2.400 Tonnen. Allein in der Kirschverarbeitung arbeiten hier zwei Schichten mit 300 Mitarbeitern. Und auf den Feldern wird noch mehr Arbeitskraft benötigt."

© Cristiano Riciputi | FreshPlaza.de

Die in Vignola geernteten Kirschen, lokal auch Duroni genannt, sind für ihre Festigkeit bekannt. "Sie werden so reif wie möglich gepflückt, sind dadurch aber weniger für den Langstreckenexport geeignet. Die Stärke liegt in der kurzen Lieferkette und der hohen Qualität."

In den vergangenen Jahren wurde viel in neue Sorten und Technologien investiert. "Der Trend geht zu dunklen, großen Kirschen", erzählt Moretti. "Sorten mit kleinerer Größe und leuchtend roter Farbe verlieren an Bedeutung. Seit 2016 setzen wir optische Sortiermaschinen ein, mit denen wir die Qualität noch besser differenzieren und gleichzeitig Arbeit sparen können."

© Cristiano Riciputi | FreshPlaza.deEnrico Bucchi, Geschäftsführer von Valfrutta Fresco

Enrico Bucchi, Geschäftsführer von Valfrutta Fresco, erklärt, trotz einer komplexen Saison kaum an Volumen verloren zu haben. "Das verdanken wir früheren Investitionen in den Pflanzenschutz. Unser Erfolg beruht auf Teamarbeit und Liebe zum Detail. Innerhalb von 48 Stunden sind die Kirschen vom Baum im Regal."

Zur Konkurrenz sagt Bucchi: "Unsere größten Konkurrenten sind die Türkei, Griechenland und Spanien. In anderen Regionen, wie Süditalien, ist die Ernte dramatisch gering. Dort gibt es zwischen 70 und 100 Prozent Verluste. In Norditalien hält sich der Schaden in Grenzen."

© Cristiano Riciputi | FreshPlaza.deCherry Vision Sortieranlage von Unitec

Eine Nielsen-Studie zeigt, dass der Wert des Obst- und Gemüseverkaufs in den vergangenen vier Jahren um 2,7 Prozent gestiegen ist, während die Mengen um 0,9 Prozent zurückgegangen sind. Durch die Inflation sind die Preise gestiegen, aber es wird weniger geerntet.

© Cristiano Riciputi | FreshPlaza.deValfrutta Fresco Snack-Kirschen

Ist also der Preis das Problem? "Nein", sagt Bucchi. "Die Frage ist: Entspricht der Geschmack den Erwartungen der Verbraucher? Bei Kirschen ist das eindeutig der Fall. Sie schneiden in Umfragen gut ab und sind trotz des Preisanstiegs von 5 Prozent, dem größten Anstieg aller Obstsorten, sehr beliebt. Für 33 Prozent der Verbraucher sind sie die Lieblingsfrucht. Vor allem Familien mit überdurchschnittlichem Einkommen kaufen sie. Wir versuchen jetzt, Snackverpackungen wie Becher unter der Marke Valfrutta zu etablieren."

© Cristiano Riciputi | FreshPlaza.de

Valter Monari, Direktor der g.g.A. Ciliegia di Vignola, blickt zurück: "In den 70er Jahren haben wir viel exportiert, aber die Ernte war damals sehr schwankend. Das haben wir später durch eine Verbesserung des Anbau-Managements in den Griff bekommen. Das Konsortium wurde 1965 gegründet, das g.g.A.-Label gibt es nun seit 15 Jahren. Vignola ist mittlerweile nicht mehr nur eine Region, sondern auch eine Marke."

© Cristiano Riciputi | FreshPlaza.deValter Monari, Direktor des Consorzio della Ciliegia di Vignola Igp

"In den 80er Jahren haben wir strenge Anbauvorschriften aufgestellt. Wer sich nicht daran hielt, schied aus. Seit 1996 haben wir mit dem Regenschutz begonnen. Wir investieren nun in ein Versuchsfeld für neue, robuste Sorten. Vor allem Sorten, die widerstandsfähiger gegen Rissbildung sind, werden dringend benötigt. Einige Sorten scheinen dafür bereits geeignet zu sein."

© Cristiano Riciputi | FreshPlaza.de

Dank der multifunktionalen Netze konnte der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln um mehr als 70 Prozent reduziert werden. Auch den Verbrauchern wird Aufmerksamkeit geschenkt. Mit einer "Nicht gut? Geld zurück!"-Aktion erhalten Kunden eine Geschenkverpackung, wenn sie eine Beschwerde mit einem Beweisfoto einreichen.

Am vergangenen Wochenende waren Vignola-Kirschen in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz im Rahmen einer Solidaritätsaktion auf mehr als 50 Stadt- und Dorfplätzen in der Region Latium zu finden.

Weitere Informationen
Alegra
Via G Galilei 5,
48018 Faenza (RA), Italien
Tel: +39 0546624401
www.alegrait.com

Coop Agrintesa
Über G. Galilei, 15
48018 Faenza (RA), Italien
Tel: +39 0546.619111
info@agrintesa.com
www.agrintesa.it