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Envajara:

"Kunststoffkisten können viele Male recycelt werden, bevor sie an Qualität verliert"

Kunststoff steht derzeit unter genauer Beobachtung, aber das Material hat auch Vorteile. Es ist vielseitig und, was noch wichtiger ist, gut recycelbar. Im Obst- und Gemüsesektor ist Kunststoff unverzichtbar: von Gewächshäusern und Bewässerungssystemen hin zu Verpackungen. Strengere Vorschriften zwingen die Hersteller zu Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.

© Envajara

Einige Unternehmen begannen einst mit Holzkisten und stellten später auf Kunststoff um. So auch Envajara, geleitet von CEO Jacobo Villanueva: "Wir haben mit Kunststoffkisten für Champignons und Pilze begonnen, später folgten Zitrusfrüchte und Steinobst. Heute produzieren wir mit einem Team von 20 Mitarbeitenden in drei Schichten jährlich 9 Millionen Kisten."

Recycling als Kernstrategie
"Wir verwenden ausschließlich recycelten Kunststoff, der aus defekten Kisten, Rücksendungen von Kunden und Materialien anderer Lieferanten stammt", erklärt Villanueva. "In Europa gibt es viel Bürokratie, aber das führt letztlich zu hochwertigen Rohstoffen und Produkten."

Eine Kunststoffkiste kann mehrmals recycelt werden, bevor ihre Qualität nachlässt. Der Prozess ist immer derselbe: Sortieren, Zerkleinern, Waschen, manchmal Extrudieren und erneutes Spritzgießen. "Da wir recyceln, was wir produzieren, sind wir autark. Wir haben daher keine Lieferprobleme."

Bewusstsein für Recycling
In Spanien sind die industriellen Recyclingquoten gut. Dennoch gibt es auf Verbraucherebene noch Verbesserungspotenzial. "In vielen Ländern werden verschiedene Kunststoffarten getrennt gesammelt und die Menschen für das Recycling belohnt. Ich glaube, dass wir mehr und besser recyceln können. Wir versuchen, den Kreislauf so weit wie möglich zu schließen, und sind deshalb Capec beigetreten, um gemeinsam an einer Kreislaufwirtschaft zu arbeiten und die verfügbaren Kunststoffe optimal zu nutzen."

"Deshalb haben wir ein Labor, in dem wir Eigenschaften wie Fließfähigkeit und Aschegehalt messen, um die Qualität und Eigenschaften unserer Materialien besser zu verstehen", sagt Villanueva.

© Envajara

Biokunststoffe: Chancen und Herausforderungen
Biokunststoffe werden in drei Generationen unterteilt. Die erste Generation wird aus Nahrungspflanzen wie Mais, Weizen und Kartoffeln hergestellt. Diese sind biologisch abbaubar, konkurrieren jedoch mit der Lebensmittelproduktion. Die zweite Generation nutzt landwirtschaftliche Abfälle oder nicht essbare Materialien wie Zellulose und Bagasse. Sie haben keinen Einfluss auf die Nahrungskette, sind jedoch komplexer und teurer in der Herstellung. Die dritte Generation stammt aus Algen oder Bakterien, benötigt keine landwirtschaftlichen Flächen und ist sehr nachhaltig, aber die Technologie befindet sich noch in der Entwicklung und ist daher kostspielig.

Die steigenden Kunststoffpreise infolge des Krieges in der Ukraine hatten kaum Auswirkungen auf Envajara. "Wir nutzen Solarzellen mit einer Gesamtleistung von 700 kW. Diese Selbstversorgung macht sich deutlich auf unserer Stromrechnung bemerkbar", so Villanueva.

Investmentfonds haben Interesse bekundet, aber Villanueva bleibt nüchtern: "Wir haben Anrufe erhalten, aber vorerst bleiben wir nah an unserer Arbeit und unseren Kunden. Wir unternehmen keine Schritte in diese Richtung."

Eine mögliche Verringerung der Wasserüberleitung vom Fluss Tajo zum Segura gibt Anlass zur Sorge. "Eine unserer Fabriken steht in Murcia. Wenn die Wasserversorgung zurückgeht, verlieren wir viele Aufträge von Obst- und Gemüseerzeugern in der Region. Die Erzeuger dürfen nicht vergessen werden; sie sind ein wichtiger Teil der Wirtschaft", so Villanueva.

Weitere Informationen:
Jacobo Villanueva, CEO
Envajara
Tel: +34 967 49 81 84
Mobil: +34 608 73 42 88
envajara@envajara.com
https://www.envajara.com