Die Erdbeersaison nähert nun ihren Höhepunkt. "Wir bieten nun tagtäglich rund zehn verschiedene Sorten an, darunter Elsanta, Sonsation, Falco, Sonata und Clery. Der Marktanteil heimischer Erdbeeren liegt auf rund 50 Prozent, parallel dazu vermarkten wir Importware aus den Nachbarländern Niederlande und Belgien. Die Nachfrage nach der niederländischen Glashausware ist in der Regel etwas höher, da sie optisch etwas ansprechender ist, während die heimische Freilandware starken Wetterschwankungen unterliegt", berichtet Ogulcan Sariboga, Vertriebsleiter bei der Raiffeisen Obst & Gemüse GmbH in Leverkusen.
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Das Team der Raiffeisen O&G GmbH mit Niederlassungsleiter und Prokurist Johann Bergmann (5. v.l.) und Ogulcan Sariboga (rechts neben ihm). Das Unternehmen verzeichnet einen stetigen Umsatz- und Kundenzuwachs, sodass man dem heutigen Standort nahezu entwachsen ist.
Insbesondere die Sorte Sonsation gewinne tendenziell an Bedeutung, führt der Fruchtgroßhändler weiter aus. Die qualitativ herausragende Sorte sei voraussichtlich noch bis Mitte Juni zu haben, rund zwei Wochen länger als im Vorjahr. Es werde dabei weniger auf den Preis geachtet. "Die Sonsation, die überwiegend aus den Niederlanden bezogen wird, liegt auf rund 3 EUR/500g, mitunter doppelt so teuer wie die deutsche Freilandware. Wir stellen eben auch fest, dass die meisten unserer Kunden zwei- oder sogar dreigleisig fahren, sodass für jeden was dabei ist. Insgesamt sind wir mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden, sowohl was den Umsatz als auch die Angebotsmengen betrifft."
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Spanische Süßkirschen und Sonsation-Erdbeeren
Kirschen rot, Spargel tot
Die Spargelsaison neigt sich derweil dem Ende zu. "Wir setzen vorwiegend auf regional erzeugten Spargel, der allerdings bereits seit Wochen knapp und teuer ist. Die Knappheiten sind primär den signifikanten Flächenrückgängen auf vielen Höfen geschuldet. Zu Pfingsten findet der Spargel traditionell guten Anklang, danach werden wir uns aus der Vermarktung zurückziehen und den Artikel nur noch auf Vorbestellung anbieten", verweist Sariboga auf den frühzeitigen Saisonausklang. Erstklassiger deutscher Spargel liegt derzeit auf einem Preisniveau um 10 EUR/kg im Großhandel.
Währenddessen trafen in der KW 22 erste deutsche Süßkirschen aus dem Raum Koblenz ein. Die Saison kommt damit in diesem Jahr recht früh ins Rollen. Sariboga: "Der Spruch 'Kirschen rot, Spargel tot' trifft in diesem Jahr tatsächlich zu. Bereits in der KW 23 gab es großkalibrige Ware in der Sortierung 30/32, während normalerweise die weichen, kleinfallenden Kirschen den Saisonauftakt bilden. Dies dürfte aber auch mit der Sortenwahl zusammenhängen. Denn im frühen Bereich wird nun neben der Sorte Burlat auch die etwas härtere Narana angeboten. Auf langer Sicht stellen wir fest, dass der LEH auch während der deutschen Saison immer mehr auf preisgünstigere Importware setzt, sodass tendenziell mehr heimische Kirschen auf den freien Markt treffen."
Ergänzend zu den einheimischen Kirschen wird weiterhin spanische Importware angeboten. Trotz Wetterschäden in Teilen Spaniens seien die Wunschkaliber 32+/34+ in erfreulichen Mengen vorhanden. Kritischer wird es aller Voraussicht nach erst im weiteren Saisonverlauf, so Sariboga. "In der Türkei hat es verheerende Frostschäden gegeben. Ich war selbst kürzlich auf Erzeugertour im wichtigen Anbaugebiet Izmir und habe mir einige beschädigte Anlagen angeschaut. Beschaffungstechnisch wird es also eine sehr schwierige Saison. Ich schließe auch nicht aus, dass wir im späteren Verlauf Ware aus den Balkan-Ländern, etwa Moldau, Serbien oder Bulgarien, beziehen werden müssen."
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Neben Kirschen gibt es seit Mitte Mai auch Aprikosen, Nektarinen (links im Bild) und Pfirsiche spanischen Ursprungs, in der KW 21 gefolgt von Paraguayos. Obwohl die Preise etwas über dem Vorjahresniveau liegen, sei die Nachfrage durchweg zufriedenstellend.
Rechts: Mitarbeiter der Raiffeisen Obst & Gemüse GmbH zeigen die ersten Koblenzer Kirschen des Jahres.
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