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Erdbeerernte in der DACH-Region in vollem Gange

Gute Ertragsausichten im Norden, schwieriges Erntejahr in Bayern

Die diesjährige Erdbeerernte läuft nun in großen Teilen der DACH-Region auf Hochtouren. Doch die Ernteaussichten in den einzelnen Anbaugebieten seien zum Teil stark unterschiedlich. FreshPlaza.de bündelte die jüngsten Kommentare aus den jeweiligen Regionen zur laufenden Ernte.

Auf den Großmärkten dominierten inländische Früchte vor niederländischen. Außerdem konnte laut BLE auf belgische, griechische, italienische, polnische und spanische Ware zugegriffen werden, die insgesamt aber nur einen ergänzenden Status innehatten. Von der Güte her überzeugten die einheimischen und niederländischen Artikel in der Regel: Die Händler konnten ihre bisherigen Aufrufe, trotz einer angestiegenen Verfügbarkeit meistens bestätigen. Allerdings waren mancherorts auch Verteuerungen zu verzeichnen.

NRW: Hagel führt zu wirtschaftlichem Totalausfall
Die letzten Wochen waren für Erdbeererzeuger im östlichen Ruhrgebiet alles andere als einfach. Dabei war der Start vielversprechend. "Der nasse Winter und viel Sonne im März und April waren natürlich sehr hilfreich", heißt es vonseiten des Hammer Erdbeerhofs Kötter. Kurz vor Ostern habe ein Hagelschauer den einjährigen, frühen Sorten auf den Feldern in Wiescherhöfen stark zugesetzt. Er sei so nicht angekündigt gewesen. "Wir können hier nahezu von einem wirtschaftlichen Totalausfall sprechen."

Auch am Niederrhein hat die Ernte nun begonnen. "Die Qualität und Menge stimmen", sagt Christian Bonnen, Erdbeererzeuger im Raum Neuss. Doch die Erdbeeren seien für die Verbraucher teurer geworden. "Aktuell nehmen wir für eine Schale von 500 Gramm 4,50 EUR, im vergangenen Jahr zur gleichen Zeit waren es schon 3,50 EUR."

Bayern: Trockenheit führt zu schwierigem Erntejahr
Die Obstbauern in Franken blicken mit Sorge auf ihre Ernte – vor allem im Kirschenanbau. Die anhaltende Trockenheit macht sich zunehmend bemerkbar. Je weniger Wasser die Bäume bekommen, desto kleiner fallen die Kirschen aus. Das kann sich auch auf den Preis auswirken. Aber nicht nur Kirschen leiden unter der Trockenheit, sagt Hermann Greif, der Präsident des Bezirksverbands Oberfranken im Bayerischen Bauernverband. "Auch bei anderen Arten wie zum Beispiel Erdbeeren haben wir Probleme. Auch hier fehlt das Wasser in großem Maß. Wir haben die letzten beiden Monate zusammen nicht einmal 30 Liter Regen bekommen. Wir bräuchten wesentlich mehr in einem Monat, um gute Erträge zu erzielen.
Frost und Schädlinge spielen in diesem Jahr bisher kaum eine Rolle, so Greif weiter. Ohne baldigen Regen drohe vielen Obst- und Gemüsebauern in der Region jedoch ein schwieriges Erntejahr."

Niedersachsen: 'Regionale Erdbeeren in Top-Qualitäten erwartet'
In Niedersachsen und in der Region Hannover sind bereits erste Erdbeeren im Handel. Grund ist die Wetterlage der vergangenen Wochen. Sie hat den Reifeprozess der Früchte in vielen Anbauregionen stark beschleunigt. "Dank des trockenen Frühjahrs mit sonnenreichen Tagen und kühlen Nächten haben wir ideale Bedingungen", sagte Felix Koschnick, Beerenobst-Experte bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, auf dpa-Anfrage. Diese Kombination sorge für süße, gut lagerfähige Früchte – und damit für einen früheren Saisonbeginn. "Ich erwarte im Handel Erdbeeren aus Niedersachsen in Top-Qualitäten."

Baden-Württemberg/Scharzwald: Große Nachfrage nach ersten Ortenauer Erdbeeren
Die Nachfrage nach den ersten Ortenauer Erdbeeren ist bereits groß, berichten regionale Erzeuger. "Die Vermarktung läuft sehr gut an. Erdbeeren können auch in Deutschland bis in den späten Herbst erzeugt werden, dennoch gibt es im Mai eine Art Heißhunger auf Erdbeeren. Wir sind aktuell sehr zufrieden und freuen uns, dass wir den Kunden super-schmackhafte Erdbeeren bieten können", erklärt man. "Sobald schönes Wetter ist, ist die Nachfrage sehr groß. Ich bekomme die Erdbeeren frisch vom Feld verkauft."

Schleswig-Holstein: Zufriedenstellende Abverkäufe bei Tunnelerdbeeren
Wie die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein mitteilte, sind die Landwirte im nördlichsten Bundesland mitten in der Tunnelerdbeer-Ernte. "Das sind die ersten Erdbeeren im geschützten Anbau, die reif sind", sagte eine Sprecherin der Kammer der Deutschen Presse-Agentur. In den nächsten Tagen folgen die frühen Sorten, doch bis die Ernte auf den Feldern beginnt, vergehen noch einige Wochen. "Insbesondere durch die kalten Nächte sind die Früchte von sehr guter Qualität", sagte die Sprecherin. Die Betriebe in Schleswig-Holstein sind mit den bisherigen Verkäufen zufrieden.

Mecklenburg-Vorpommern: Freilanderdbeeren brauchen dringend Regen
In Mecklenburg-Vorpommern ernteten die Betriebe erste Gewächshauserdbeeren schon Ende März, berichtete Rolf Hornig, Geschäftsführer des Obst- und Gemüseanbauerverbands. Nach den Tunnelerdbeeren warten die Landwirte dort nun auf die ersten Freilandfrüchte. Durch die aktuelle Trockenheit gebe es weniger Probleme mit Pilzbefall bei den Erdbeeren. Die bisher geernteten Erdbeeren würden in der Regel bewässert. "Bei den Freilanderdbeeren ist dringend auch mal ein Regenschauer nötig, wie auch insbesondere im Ackerbau, in den Wäldern und überall", sagte die Sprecherin der Landwirtschaftskammer.

Österreich: Verbraucher gibt mehr Geld für Erdbeeren aus
Österreichweit sind derzeit frische Freiland-Erdbeeren erhältlich. Der Trend zur Regionalität bleibt stark – 62 Prozent der Haushalte erwerben nahezu ausschließlich heimische Produkte. Der Pro-Kopf-Verbrauch bleibt konstant bei 3,5 Kilogramm, während die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent gestiegen sind. Das AMA-Gütesiegel garantiert die geprüfte Herkunft und Qualität der Erdbeeren. Laut RollAMA konsumierten die österreichischen Haushalte im Jahr 2024 etwa 11.656 Tonnen Erdbeeren, was einem pro-Kopf-Verbrauch von 3,5 Kilogramm entspricht. Die Österreicher gaben dafür insgesamt 83.027 EUR aus, was einem Anstieg von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anteil an Bio-Erdbeeren liegt bei 4 Prozent hinsichtlich der Menge und bei 5 Prozent in Bezug auf den Wert. Damit gehören Erdbeeren zu den beliebtesten heimischen Früchten und sind aus der österreichischen Küche nicht wegzudenken.

Burgenland: 'Hervorragende Qualität, ausreichende Mengen'
"Das heimische Lieblingsobst gibt es auch heuer wieder in hervorragender Qualität und in ausreichender Menge", sagte Nikolaus Berlakovich, Präsident der Burgenländischen Landwirtschaftskammer, zum Start der Erdbeersaison in Wiesen. Im Burgenland bewirtschaften rund 40 Betriebe 70 Hektar Erdbeerfläche. Das Hauptanbaugebiet befindet sich im Bezirk Mattersburg, in der Region rund um Wiesen. Der größte Teil wird im Freiland produziert. Zwei Prozent zieht man im geschützten Anbau unter Folientunneln. "Diese Produktionsweise gewinnt immer mehr an Bedeutung, da die Produktionssicherheit mit gleichbleibender Fruchtqualität gewährleistet wird."

Schweiz: Rekordernte in Sicht
Seit Ende April sind die ersten Schweizer Erdbeeren in den Läden erhältlich. Die bisherigen Wetterbedingungen lassen die Herzen der Produzentinnen und Produzenten höherschlagen. Viel Sonne und milde Temperaturen sorgen laut Schweizer Obstverband für eine ausgezeichnete Qualität. Bereits in der Woche nach Ostern wurden 22 Tonnen geerntet. Während der Haupterntezeit – von Mitte Mai bis Mitte Juni – rechnet der Schweizer Obstverband mit 900 bis 1.100 Tonnen pro Woche. Insgesamt erwartet man eine Ernte von rund 7.500 Tonnen.