"40 Prozent weniger Wartungskosten für Bewässerungssysteme mit natürlichem Desinfektionsmittel"

Reine hypochlorige Säure (PHA) gewinnt im Obst- und Gemüsesektor rasch an Beliebtheit. Es handelt sich um ein wirksames, aber sicheres Desinfektionsmittel. "PHA ist 100-mal wirksamer als Chlor, aber völlig unschädlich. Unser Körper produziert es selbst über die weißen Blutkörperchen, um Infektionen zu bekämpfen", erklärt José Vicente Albaladejo vom spanischen Unternehmen HidroBlue. Sein Unternehmen entwickelt Systeme zur Herstellung von PHA vor Ort mittels Elektrolyse.

"2007 haben wir PHA für Teiche verwendet. Es hielt das Wasser klar, verhinderte Algenwachstum und förderte die Gesundheit von Fischen und Pflanzen. Zwischen 2008 und 2012 haben wir Anwendungen für den Gartenbau entwickelt, beispielsweise zur Wasserdesinfektion, zur Reinigung von Rohrleitungen und zur Bekämpfung von Biofilmen und Algen. Heute arbeiten wir mit Distributoren und Kunden in Europa, Lateinamerika und den USA zusammen, um unsere Anwendungen weiter zu verbessern."

"Ein weltweit wachsendes Problem ist die Verstopfung von Bewässerungssystemen. Ursachen sind unter anderem höhere Temperaturen, der Einsatz von organischen Düngemitteln und recyceltem Wasser, was zu einer vermehrten Bildung von Biofilmen führt."

Was macht PHA so besonders?
"Nicht alle hypochlorigen Säuren sind gleich. Das HidroBlue-System produziert PHA in hohen Konzentrationen und ohne schädliche Nebenprodukte, dank einer selektiven Membran, die toxische Substanzen zurückhält. Dadurch ist PHA für Pflanzen unbedenklich."

"Alle hypochlorige Säuren haben eine hohe Desinfektionskraft, aber nicht alle sind für den Gartenbau zu empfehlen. Die verpackt gelieferten hypochlorige Säuren werden durch Erhöhung des Chlorgehalts stabilisiert, wodurch sie zwar ein starkes Desinfektionsmittel sind, aber weniger unbedenklich", so José Vicente Albaladejo.

Vorteile gegenüber anderen Desinfektionsmethoden
"Es ist wichtig, die richtige Desinfektionsmethode entsprechend den Anforderungen auszuwählen. Technologien wie Nanoblasen oder Peroxide verbessern die Sauerstoffversorgung, sind jedoch keine echten Desinfektionsmittel."

"Filter, UV-Licht und sogar Ozon sind wirksam und für die Vorbehandlung empfehlenswert, aber sobald das Wasser in die Bewässerungsleitung gelangt, wird es erneut verunreinigt, und diese Systeme sind weder wirksam gegen Biofilm noch messbar, was die Kontrolle erschwert."

"Herkömmliche chemische Desinfektionsmittel sind wirksam, aber oft korrosiv und toxisch und können schädliche Nebenprodukte wie Chlorate und Trihalogenmethane bilden. PHA bietet die gleiche Wirksamkeit ohne diese Nachteile. Es ist sowohl für Pflanzen als auch für Menschen unbedenklich und mit biologischen Behandlungsmethoden wie dem Einsatz nützlicher Mikroorganismen kompatibel. Darüber hinaus bleibt PHA über große Entfernungen stabil; wir haben Messungen über 21 km in Trinkwasseranlagen und Bewässerungssystemen durchgeführt, die 3.500 Hektar umfassen."

Anwendungen in der Praxis
"Wir haben zahlreiche Versuche mit Forschungszentren, Universitäten und Pilotanlagen durchgeführt. Heute gibt es Anwendungen für Trinkwasser und Abwasser, aber der Gartenbau ist für uns der am weitesten entwickelte Sektor. Wir haben Kunden in Spanien, Portugal, Peru, Frankreich und den USA."

"Die Kunden sparen Wartungskosten, da Filter und Tropfer weniger häufig verstopfen. Außerdem verbessert sich die Effizienz der Bewässerung und die Gesundheit der Wurzelsysteme. In Baumschulen hilft PHA bei der Desinfektion von Oberflächen und der Bekämpfung von Algen und Schimmelpilzen. Das Ergebnis sind gesündere Pflanzen für die Erzeuger. Beim Anbau von Babyleaf verhindert PHA Pilzinfektionen nach dem Schneiden und beschleunigt das Wachstum."

"Durch die Desinfektion des Bewässerungswassers und die Verhinderung von Biofilmbildung bleiben die Bewässerungssysteme außerdem optimal funktionsfähig. Das führt zu Wassereinsparungen, weniger Wartungsaufwand und geringeren Kosten von bis zu 40 Prozent pro Jahr", fasst José Vicente Albaladejo zusammen.