Serbien bleibt gemessen am Wert ein führender Exporteur von gefrorenen Himbeeren, steht jedoch aufgrund sinkender Erträge vor einer schwierigen Saison 2025. Laut EastFruit hoffen die wichtigsten Konkurrenten Serbiens, Polen und die Ukraine, trotz der Auswirkungen des Wetters auf ihre Plantagen, auf bessere Preise. Yulia Tymoshenko von "Tiferet" in Moldau verzeichnet hohe europäische Preise für gefrorene Himbeeren von rund 4,60 EUR pro kg, allerdings sind diese rar. EastFruit untersucht mehrere mögliche Preisszenarien.
Serbien, insbesondere die Region Arilje, ist seit langem ein wichtiger Akteur auf dem globalen Markt für Tiefkühlobst. Experten sagen jedoch voraus, dass ungünstige Wetterbedingungen, Krankheitsdruck und alternde Plantagen zu Ertragseinbußen führen werden, was das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage stören und die Preise beeinflussen könnte. Landwirtschaftsexperten prognostizieren für 2025 einen Ertragsrückgang von 20 bis 30 Prozent, wobei einige davon ausgehen, dass die Erträge denen von vor 30 Jahren ähneln könnten.
Unvorhersehbares Wetter, darunter Frühlingsfröste und übermäßige Niederschläge, hat die Himbeerernten beeinträchtigt. Fröste Anfang 2025 schädigten die Knospen der Pflanzen, während starke Regenfälle das Risiko von Pilzkrankheiten wie Grauschimmel erhöhten.
Viruserkrankungen wie das Raspberry Ringspot Virus sowie Blattläuse und Nematoden haben die Erträge weiter beeinträchtigt und zu kleineren Früchten und geschwächten Pflanzen geführt. Viele Plantagen sind über zehn Jahre alt, und die mangelnden Investitionen in krankheitsfreie Setzlinge haben die Ertragsverluste noch verschärft. Wirtschaftlicher Druck, hohe Produktionskosten und Arbeitskräftemangel haben einige Landwirte dazu veranlasst, den Himbeeranbau aufzugeben, wodurch sich die Gesamtanbaufläche verringert hat.
Serbische Erzeuger erwarten Preise für frische Beeren von mindestens 3,50 EUR pro Kilogramm, sofern die Preise für gefrorene Himbeeren 5,00 bis 5,50 EUR pro Kilogramm übersteigen. Angesichts der zyklischen Preisentwicklung ist dies jedoch ungewiss.
Andriy Yarmak vom Investitionszentrum der FAO weist darauf hin, dass Serbien sich auf Sommer-Sorten konzentriert, die sowohl in Serbien als auch in Polen Schäden erlitten haben, was die Preise für gefrorene Himbeeren in Europa möglicherweise hochhalten wird. Die Ukraine mit ihren Herbst-Sorten blieb von größeren Schäden verschont, allerdings könnten die Sommer-Sorten dort im Vergleich zu 2024 geringere Erträge erzielen.
Trotz der hohen Preisprognosen warnt Yarmak, dass die Verarbeiter Risiken ausgesetzt sind. In der Vergangenheit waren Preiseinbrüche auf veränderte Einkaufsgewohnheiten der Lebensmittelindustrie zurückzuführen, da die Hersteller auf billigere Alternativen wie Erdbeeren umgestiegen sind. Dieser Trend könnte sich fortsetzen und ab Januar 2026 zu einem Preisrückgang im Tiefkühlsegment führen.
Angesichts der Produktionsausfälle in Polen und Serbien könnte die Ukraine 2025/26 nicht nur beim Nettoexportvolumen, sondern auch beim Gesamtexportvolumen von gefrorenen Himbeeren weltweit führend werden.
Quelle: EastFruit