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Hortiplan, Belgien

Spinatanbau auf Rinnen

Im vergangenen Jahr war wochenlang kein Spinat in europäischen Supermärkten zu finden. Starke Regenfälle in mehreren Anbauregionen hatten die Ernte ruiniert. Wer wirklich Bedarf an dem Blattgemüse hatte, konnte an die Tür des Forschungszentrums für Gemüseproduktion in Sint-Katelijne-Waver in Belgien klopfen. Dort erforscht Hortiplan seit einigen Jahren den Anbau von Spinat auf seinem Mobile Gully System. Dem Unternehmen ist es gelungen, die Pflanze erfolgreich im Gewächshaus anzubauen.

© Hortiplan

Keine einfache Pflanze
"Spinat ist keine einfache Pflanze", sagt Kurt Cornelissen von Hortiplan. "Nicht im Freiland und eigentlich auch nicht auf den Dachrinnen im Gewächshaus. Es ist eine empfindliche Pflanze, die schnell auf ungünstige Bedingungen reagiert. Ein Anbaufehler bei Kopfsalat macht sich eher langsam bemerkbar, sodass man die Chance hat, den Fehler zu korrigieren. Spinat reagiert bei Stress sehr heftig und verzeiht wenig. Man sieht die Vergilbung nicht im Voraus, und wenn sie auftritt, kann man sie oft noch nicht korrigieren."

Genau hier liegen auch die Chancen für den überdachten Anbau von Spinat: Gerade das Klima und die Bewässerung lassen sich im Freilandanbau kaum steuern, und durch die veränderten klimatischen Bedingungen in den Anbauregionen gibt es dort immer längere Regen- oder Trockenperioden. "Spinat wird meist auf leichteren Böden angebaut. Bei starkem Regen bildet sich eine Schicht auf der obersten Bodenschicht, die undurchlässig wird und zu wenig Sauerstoff in die Wurzelzone gelangt. Das Gleiche passiert, wenn Wasser auf dem Boden stehen bleibt. Und weil Spinat nicht sehr widerstandsfähig ist, verfärbt er sich gelb und ist für die Ernte verloren." Hinzu kommt die schnell schrumpfende Palette an Mitteln, und die Dringlichkeit wird deutlich.

Auch im Gewächshaus ist es keine einfache Pflanze. Dennoch ist es Hortiplan in den vergangenen zwei Jahren gelungen, Spinat erfolgreich auf dem Mobile Gully System anzubauen, ihrem NFT-System für den Anbau von Blattgemüse in beweglichen Rinnen. Das bietet die Möglichkeit, Spinat das ganze Jahr über auf einer viel kleineren Fläche und mit einem viel effizienteren Wasserverbrauch anzubauen, als dies im Freiland möglich ist. Dabei wurde mit derselben Nährlösung gearbeitet. "Wir hatten erwartet, dass es einen deutlicheren Zusammenhang zwischen den Fettsäuren gibt, die beim Anbau eine Rolle spielen, aber es kommt vor allem auf das Klima und die richtige Bewässerung an."

Bedeutet dies, dass Spinat die nächste Kulturpflanze ist, die in Gewächshäusern angebaut wird? Ganz so einfach ist es nicht. Auch Indoor-Spinat bleibt eine empfindliche Kultur, und das bedeutet ein Risiko für den Erzeuger, erklärt Kurt. Außerdem bringt die Ware aus dem Gewächshaus einen entsprechend hohen Preis mit sich. "Wenn man sich auf dem Markt umhört, scheint das Marktpotenzial riesig zu sein, und es gibt zweifellos Marktteilnehmer, die den Hydrospinat gerne kommen sehen würden. Aber es ist letztlich eine Frage, welcher Verkaufspreis erzielt werden kann, und das ist an vielen Orten der Welt noch eine Herausforderung. Aber zunächst bleibt natürlich offen, ob man Spinat überhaupt anbauen kann. Dann stellt sich die Frage, welcher Preis pro Kilo und pro Pfund verlangt werden muss."

Rinnen für geschnittenes Produkt
Das System für Spinat ist eine Weiterentwicklung der Rinnen, die das Unternehmen für Baby-Leafs entwickelt hat, die nach der Ernte auch verarbeitet werden. Obwohl die Rinnen für Kopfsalat bei Hortiplan nach wie vor das größte Segment sind, sieht das Unternehmen das größte Wachstum in diesem Marktsegment.

"Der Markt für Salat ist zwar viel größer, aber wir wollen uns auch auf Märkte vorbereiten, die wir in Zukunft berücksichtigen müssen. Wenn die Nachfrage kommt, sind wir mit den technischen Lösungen bereit", sagt Kurt.

© Hortiplan NV

Kulturpflanzen der Zukunft
© Hortiplan NVSo werden unter anderem auch Basilikum und Radieschen in Betracht gezogen. "Für Basilikum ist das Potenzial ganz klar vorhanden. Für Radieschen müsste sich das auch wirtschaftlich lohnen. Die Verlagerung ins Gewächshaus ist etwas teurer als der Freilandanbau, aber auch bei dieser Kultur wird es im Freiland immer schwieriger." Gleichzeitig ist der Radieschenmarkt solche großen Investitionen nicht gewohnt. "Radieschenproduzenten arbeiten derzeit in den Sommermonaten oft unter Glas oder in Tunneln. Für den Winteranbau verwenden sie einfache Gewächshauskonstruktionen, die viel Flexibilität für den Anbau anderer Kulturen bieten. Bei einem Hydrosystem ist das anders: Man muss eine große Investition tätigen und verzichtet auf Flexibilität, da das gekaufte System für eine bestimmte Anwendung konzipiert ist." Das macht es für viele Radieschenerzeuger nicht einfach, diesen Schritt zu gehen. "Für jemanden, der bereits Salat in Rinnen anbaut, kann es von der Denkweise her einfacher sein, eine Radieschenabteilung oder eine andere Kultur hinzuzunehmen. Diese sind bereits mit dem Investitionsniveau und der Entscheidung für eine bestimmte Kultur vertraut."

Hortiplan wird auf der GreenTech 2025 am Stand 05.425 vertreten sein.

Weitere Informationen:
Hortiplan
info@hortiplan.com
www.hortiplan.com/en/