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Internationales Kartoffelsymposium auf der Macfrut

Kartoffel, die Sorte mit dreimonatiger Keimruhe

Eine der vielversprechenden neuen Kartoffelsorten, die auf den Versuchsfeldern von Unapa, dem italienischen Verband der Kartoffelbauernverbände, entwickelt wurden, ist Fiorella. Diese Sorte hat eine Ruhephase von etwa drei Monaten. Das bedeutet, dass die Kartoffel weniger schnell keimt, wodurch bis zu 50 Prozent weniger Lagerbehandlungen erforderlich sind.

Eine weitere bemerkenswerte Sorte ist Morisa, eine Kreuzung mit der französischen Sorte Gazelle. Morisa liefert einen deutlich höheren Ertrag als der Durchschnitt. Erträge von bis zu 50 Tonnen pro Hektar sind möglich.

© Cristiano Riciputi | FreshPlaza.de

Diese Sorten waren einige der Highlights des Internationalen Kartoffelsymposiums, das letzte Woche auf der Macfrut-Messe in Rimini stattfand. Die Veranstaltung zog rund 400 Teilnehmer an.

"Eines der meistdiskutierten Themen war die Organisation der Kartoffelkette", sagt Luciano Trentini, Koordinator des Symposiums. "Neu in diesem Jahr ist, dass die Europäische Union für den Kartoffelanbau eine eigene Gemeinsame Marktorganisation (GMO/OCM) eingerichtet hat. Italien ist bislang das einzige Land, das darauf reagiert. Kartoffelanbauorganisationen erhalten damit Zugang zu operationellen Programmen, die mit denen für den Obst- und Gemüsesektor vergleichbar sind. Das bietet Chancen für Innovation und Modernisierung."

Während des Symposiums wurden auch einige anbautechnische Herausforderungen angesprochen. Demnach gefährden in ganz Europa Drahtwürmer, Insekten, die die Knollen schädigen, den Kartoffelanbau. Auch die Bakterienkrankheit Ralstonia solanacearum, die auch Industrietomaten befällt, stellt ein Risiko dar. Hinzu kommt die hartnäckige Unkrautart Cyperus, die inzwischen in die Liste der Quarantäneorganismen aufgenommen wurde. Für ihre Bekämpfung sind spezielle Protokolle vorgeschrieben.

Auch die Förderung der Kartoffel als nahrhaftes Grundnahrungsmittel stand im Mittelpunkt. Verschiedene Kampagnen wollen den Verzehr ankurbeln, unter anderem wegen der Rolle, die die Kartoffel für die weltweite Ernährungssicherheit spielen kann.

"Italien ist im Kartoffelbereich alles andere als autark", erklärt Trentini. "Wir importieren 40 bis 50 Prozent unserer Kartoffeln aus Frankreich. Darüber hinaus beziehen wir Kartoffeln aus Deutschland und Frühkartoffeln aus Ländern rund um das Mittelmeer. Wir arbeiten derzeit an der Entwicklung neuer italienischer Sorten, da der Sektor noch fast vollständig vom Ausland abhängig ist."

Während des Symposiums wurden die neuen Sorten zusammen mit den sechs italienischen geschützten Ursprungsbezeichnungen vorgestellt. "Da der Anbau in Italien kleinräumig ist, müssen wir auf Qualität und Alleinstellungsmerkmale setzen."

Weltweit werden jährlich rund 375 Millionen Tonnen Kartoffeln angebaut. China ist mit 95 Millionen Tonnen der größte Produzent, gefolgt von Indien (56 Millionen Tonnen) und der Ukraine (21 Millionen Tonnen). In der EU wurden 2023 rund 48,5 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet, die sowohl für den Frischmarkt als auch für die verarbeitende Industrie bestimmt waren (Quelle: Eurostat).

Die größten europäischen Kartoffelländer sind Deutschland (24 Prozent), Frankreich (18 Prozent) und die Niederlande (14 Prozent). Die Analysen zeigen, dass die Nachfrage nach verarbeiteten Kartoffelprodukten weltweit weiterhin stark wächst.

Dennoch ist das weltweite Gesamtangebot an Kartoffeln in den vergangenen fünf Jahren zurückgegangen. Dies führt zu einem allgemeinen Anstieg der Verbraucherpreise.

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