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Fruchtgemüse-Produzent Greenco erholt sich:

"Wir liefern Tommies Strauchtomaten bis in den Nahen Osten und nach Island"

Bei Greenco rollen nicht nur die Tommies über das Band. Nach einigen schwierigen Jahren hat Greenco, das in diesem Jahr das 20-jährige Bestehen der Marke Tommies feiert, seine Strategie angepasst. Zwar werden nach wie vor Kirschtomaten angebaut und verpackt, doch hat sich das Unternehmen aus Westland mehr denn je zum Verpackungsspezialisten entwickelt. Und inzwischen werden weitere kreative Entscheidungen getroffen.

An einem Mittwoch mitten im Januar treffen wir Jos van Mil und Richard de Jong in ihrem Büro in Honselersdijk. Am Anfang ist es hektisch. Greenco stellt auf ein neues Lohnsystem um. Wie das so ist, gibt es einige Anlaufschwierigkeiten. Um sicherzugehen, dass jeder an diesem Tag seinen Lohn bekommt, kommt Richard nur kurz hinzu und muss dann wieder an seinen Computer.

Das Anlaufproblem ist eine Kleinigkeit im Vergleich zu den Sorgen, die es vor fünf Jahren während des letzten Jubiläumsjahres gab. Damals musste Greenco mehrere Anbaustandorte aufgeben. Der Spezialist für Snacktomaten steckte in großen Schwierigkeiten. Anfang 2025 weht die Fahne wieder richtig. "Wir sind wieder obenauf", sagt Jos, der nach einigen gesundheitlichen Problemen gerade erst zurückgekehrt ist. Jos geht es wieder gut und Greenco auch.


Tommies Mischkarton

Der goldene Koffer
In den ersten zehn Jahren mit den Tommies, der Snacktomatenmarke von Greenco, "lief der Verkauf wie von selbst". Jos strahlt, wenn er an diese guten Zeiten zurückdenkt. Snacktomaten waren neu und Greenco hatte Erfolg damit. Beim Anbau, aber natürlich auch bei der Vermarktung des neuen Produkts. "Wir wuchsen gegen alle Widerstände. Der Schneeball kam ins Rollen und war fast nicht mehr aufzuhalten."

Mit immer neuen Ideen, Konzepten und Verpackungen machte sich das Unternehmen einen Namen. Jos erinnert sich an Reisen zur PMA, einer großen AGF-Messe in den USA. "Damals sind wir (Jos und Jan Zegwaard, Anm. d. Red.) mit unserem kleinen Koffer dort hingefahren. Wir hatten ihn golden angesprüht. Die Kunden fragten damals tatsächlich: 'Nehmt ihr euren Goldkoffer mit?' Dieser Koffer war voll mit neuen Ideen."

Nach den ersten circa zehn Jahren gab es mehr Konkurrenz für die Snacktomaten. Das war logisch und zu erwarten. In der Zwischenzeit war Greenco selbst zu einem großen Unternehmen mit sehr hohen Betriebskosten geworden. Dann kam 2016, das Jahr der Hagelschäden. In Someren wurden unter anderem die Gewächshäuser von Greenco innerhalb weniger Minuten zerstört. "Auf einen Schlag haben wir 40 Prozent unserer gesamten Eigenproduktion verloren." Als Reaktion darauf entschloss sich Greenco schnell, nach Alternativen zu suchen. Not macht erfinderisch. "Wir kauften zusätzliche Kulturen, darunter auch ganze belichtete Anbauten. Wir wollten auch im folgenden Winter eine Produktion haben."


Greenco-Chef Jos van Mil

Tommies Anno 2025
Aus Angst, aufgrund der extremen Wettersituation Marktanteile zu verlieren, wurden rückblickend nicht die besten Entscheidungen getroffen, gibt Jos zu. "Als der Markt 2017 noch mehr mit Snacktomaten überschwemmt wurde als ohnehin schon, haben wir uns an die getroffenen Vereinbarungen gehalten." In den folgenden Jahren trennte sich Greenco von mehreren Anbaustandorten. Greenco kehrte zu seinen Wurzeln zurück. Die Anteilseigner, zu denen auch Jos gehört, haben jetzt mit Richard und Ruud Poels zwei weitere Manager mit noch mehr Einfluss.

Anno 2025 baut der Snacktomaten-Spezialist noch an zwei Standorten an: in Helenaveen, in Honselersdijk in der Nähe der eigenen Verpackungsanlage und in einem gemieteten Gewächshaus in Monster. Der spektakuläre Aufstieg der Snacktomate ist vorbei, und auch bei Greenco ist es ruhiger geworden. Jos weiß, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren weniger von sich reden gemacht hat. Das liegt zum Teil daran, dass die Marke Tommies in den Niederlanden viel weniger präsent ist, erklärt er. In den Supermarktregalen ist die Marke nicht mehr zu finden. Dort liefert Greenco jetzt Snacktomaten unter Private Label. "Aber man findet Tommies immer noch, zum Beispiel in speziellen Gemüseläden, Campingläden oder bei der Hotelkette Van der Valk. Bei Van der Valk in Utrecht stehen noch einige unserer Snacktomaten-Automaten."


Hauptsitz des Unternehmens im Gartenbaugebiet Westland.

Noch immer Sweetelle
Die Snacktomaten, die Greenco heute über The Greenery vertreibt, sind immer noch von der Sorte Sweetelle. Das ist bemerkenswert, vor allem jetzt, wo der Markt aus Angst vor dem ToBRF-Virus immer mehr resistente Sorten anbaut. Auch Greenco hat eine resistente Sorte im eigenen Anbau. "Die Sorte, die wir anbauen, ist sehr wichtig. Mit ihr können wir uns profilieren. Sweetelle bauen wir seit 15 Jahren an." Jos schwört, dass er bei einer Blindverkostung immer die Sorte aus seinem eigenen Anbau erkennen würde.

Die Wahl einer Sorte ohne ToBRFV-Resistenz ist ein Risiko, gibt er zu. "Trotzdem entscheiden wir uns dafür, vorzugsweise auch bei den Erzeugern, mit denen wir zusammenarbeiten. Obwohl Greenco heute weniger selbst anbaut, ist die Menge an Snacktomaten in den vergangenen Jahren stabil geblieben oder sogar leicht gestiegen", sagt Jos. "Im Sommer bauen vier niederländische Erzeuger Tommies für uns an. Aber im Winter ist es schwieriger. Da haben wir in den vergangenen Jahren keinen lokalen, belichteten Freilandanbau mehr gehabt. Die Snacktomaten kommen von spanischen und marokkanischen Erzeugern mit großen Anbauflächen."


Naschtomaten Sweetelle

Tommies Strauchtomaten
Im Ausland sind Tommies immer noch weit verbreitet. "Ich glaube immer noch an den niederländischen Markt für Snacktomaten, aber ich habe das Gefühl, dass die Verbraucher im Ausland eher bereit sind, für Premium zu zahlen. In Skandinavien zum Beispiel werden unsere Tommies immer noch als Premiumsorte zu einem höheren Preis verkauft. Wir liefern zum Beispiel auch in den Nahen Osten und nach Island, und wir haben auch Anfragen aus Irland. In Hongkong, wohin wir ebenfalls seit Jahren Tommies liefern, wollte man auch normale Strauchtomaten der Marke Tommies. Das bieten wir jetzt auch an."

Jos sieht den Markt für Snackgemüse auch in den Niederlanden positiv. "Snackgemüse wird bleiben. Die Supermärkte sind voll davon. Aber es ist auch eine Herausforderung. Die Snacktomate ist in den Niederlanden zu einem Massenprodukt geworden. In den Niederlanden sieht man kaum noch Marken in den O&G-Regalen." Jos erwähnt als bemerkenswerte Ausnahme das Gewächshausgemüse von Looye. "Die sind wirklich unverwechselbar. Das kann man nicht einfach kopieren. Ich finde das clever."

Bei der Snacktomate ist der Faktor Arbeit eine Herausforderung. "Arbeit ist teuer. Für die 6 bis 7 EUR, die sie hier für eine Viertelstunde bekommen, arbeiten sie in Marokko den ganzen Tag". Die Konkurrenz ist groß. Entsprechend sind die Preise in den vergangenen Jahren gesunken. "Man muss mithalten, aber wie weit kann man mithalten?" Greenco selbst arbeitet seit Jahren mit Erzeugern in Spanien und Marokko zusammen. "Sie bauen dort ein sehr gutes Qualitätsprodukt an, aber es ist doch ein anderes Produkt."


Tommies Snackgurken

Neue Partnerschaften
Jos selbst hat sich schon immer intensiv mit Verpackungen beschäftigt. Und er tut es immer noch. Er nennt es 'sein Hobby', kreativ zu sein. Heutzutage wird diese Kreativität mehr intern genutzt. "Ich habe viel Spaß an meiner jetzigen Aufgabe", sagt er. Die Organisation hat sich in den vergangenen Jahren verändert, da Greenco jetzt weniger eigene Produkte anbaut und mehr verpackt, auch für Dritte. "Heute gibt es weniger Platz für neue Ideen. Die Regale sind auch schon ziemlich voll. Die Kunden wollen vor allem Topseal. Es ist schwierig, komplett in Karton zu verpacken. Der Kunde möchte das Produkt gut sehen können, und außerdem ist bei Kartonverpackungen mehr Handarbeit erforderlich."

Der Schwerpunkt liegt jedoch mehr denn je auf der Verpackung, denn Greenco hat sich eine neue Rolle als Spezialist für die Verpackung aller Arten von Gewächshausgemüse gegeben. "Seit zwei Jahren verpacken wir zum Beispiel die Standard-Strauchtomaten für Jumbo und Hoogvliet, wir verpacken Gurken, Snackpaprika und in diesem Jahr zum ersten Mal lange Gurken. Das sind lange Gurken von einem Erzeuger, der uns gefragt hat, ob wir sie auch verpacken können. In diesem Jahr werden wir die Gurken für diesen Produzenten in Schrumpffolie verpacken. Und wer weiß, vielleicht ergeben sich daraus neue Aufträge für uns."


Tomaten der Eigenmarke Tommies in nachhaltigen Kartonverpackungen.

Für HelloFresh hat Greenco in den vergangenen Jahren Tomaten für die Gemüseverpackungen geliefert. "Inzwischen auch unsere eigenen Tomaten. Und es ist schön, wenn sie mich bitten, auch an die Verpackung zu denken." Besonders ist auch die Zusammenarbeit mit einem weiteren neuen Namen im O&G-Einzelhandel, Picnic. "Letztes Jahr waren wir eine Verladestelle für einen Teil des Obsts und Gemüses von Picnic. Wir hoffen, dass wir das in diesem Jahr wieder sein werden. Die Gespräche laufen noch."

Die Geschichte des Gartenbaus erzählen
Nach einer Stunde kamen wir wieder mit Jos ins Gespräch. Er hatte sich an diesem Morgen auch mit jemandem vom Rijksdienst voor Ondernemend Nederland getroffen. Es ging um Tommies, aber auch um den niederländischen Gartenbau im Allgemeinen. Er macht das gerne und betont, wie wichtig es ist, die Geschichte 'aus der Sicht des niederländischen Gartenbaus' zu erzählen. Der RVO arbeitet an einer solchen Geschichte des Gartenbaus. Ein Besuch bei Tomatoworld, der Demo-Anlage, an der Jos beteiligt ist und die gleich um die Ecke von Greenco liegt, war für ihn eine gute Gelegenheit. "Ich helfe gerne, die Geschichte des Gartenbaus zu erzählen. Aber es ist noch besser, wenn Leute von außerhalb, wie die Ärzte von Caring Docters, über die gesundheitlichen Vorteile von Obst und Gemüse sprechen."


Einblick in die Packstation

Vor fünf Jahren wusste man im Büro in Honselersdijk noch nicht, dass sich die Dinge so entwickeln würden, betont Jos. Die Neuorientierung hat sich ausgezahlt. In Honselersdijk fahren immer noch Lastwagen ein und aus, aber nicht mehr immer mit Tommies. "Wir haben hier eine wunderbare Halle und kommen damit gut zurecht." Jos erwartet nicht, dass Wachstum mit eigenen Gewächshäusern wieder möglich sein wird. Wachstum per se schließt er nicht aus. "Aber eher durch unsere bestehenden Partnerschaften mit Erzeugern."

Hier gelangen Sie zur vollständigen Online-Ansicht des Primeurs.

Weitere Informationen:
Greenco
J.vanmil@greenco.nl
www.greenco.nl