Zu den Erstausstellern auf der diesjährigen Fruit Logistica zählte unter anderem die Hordijk Verpackungen GmbH. Das niederländische Mutterunternehmen verfügt über 100 Jahre Erfahrung in der Herstellung und Vermarktung von Verpackungen für verschiedenste Anwendungen, mehrere Produktions- sowie Vertriebsstandorte und namhaften Abnehmer in ganz Europa. Einer der wichtigsten Wachstumsmärkte seien dabei PET-Verpackungen für Convenience-Produkte wie geschnittenes Obst- und Gemüse, sowie Ready-To-Eat Fertigsalate, bestätigt Michael Giesse vom deutschen Tochterunternehmen mit Sitz in Heusenstamm.
Die deutsche GmbH widmet sich vorwiegend dem Vertrieb innovativer PET-Verpackungen in der DACH-Region sowie Zentraleuropa. Obwohl die Hordijk Verpackungen GmbH bereits mit namhaften Convenience-Herstellern kooperiert, sei die Auswahl an Freshcutprodukten in Deutschland – im Vergleich zu den Niederlanden - weiterhin begrenzt, beobachtet Giesse. "Ich könnte mir vorstellen, dass man mit der Ausweitung dieser Auswahl auch neue, zusätzliche Kundengruppen erschließen kann. Es gibt immer noch viele Verbraucher, die heute vielleicht kein Obst und Gemüse essen oder nur wenig, weil sie eben keine Lust auf die Zubereitung haben. Wenn man ihnen das jedoch fix und fertig anbietet, könnte sich dies eventuell ändern. Da sehe ich ein riesiges Zukunftspotenzial."
© Hordijk Verpackungen GmbH
Impressionen vom neuen Werk in Zaandam.
Verbund- statt PET-Verpackungen
Ein heißes Thema im Bereich Lebensmittelverpackungen ist die PPWR-Verpackungsverordnung. Giesse: "Laut Verordnung sollen Verpackungen fürs Recycling konzipiert werden, damit der Verbraucher sie in der Alltagspraxis einfach recyclen kann. Genau das tun wir mit der Herstellung von PET-Verpackungen aus Monomaterial allerdings schon. Dies im Gegensatz zu den sogenannten Verbundprodukten die in ihren einzelnen Bestandteilen recycelt und aufgelöst werden sollen. Dieses chemische Recyclen halten wir für wenig sinnvoll, da das Recycling quasi ans jeweilige Produkt angepasst wird und nicht umgekehrt. Trotz hohem Energieaufwand, der mit diesem Recyclingprozess einhergeht, wird es dem Verbraucher als nachhaltig verkauft, was aber unseres Erachtens schlichtweg nicht der Fall ist." Zudem könne der Verbraucher kaum erkennen, dass die Verpackung nicht in den Papier-Abfall gehört.
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Michael Giesse vertrat die Hordijk Verpackungen GmbH auf der diesjährigen Fruit Logistica in Berlin.
Ob sich die PPWR-Verordnung auf langer Sicht negativ auf die Nachfrage nach PET auswirken wird, steht jedoch laut Giesse noch in den Sternen. "Auch PET-Produkte müssen im Jahr 2030 einen PCR-Anteil von 30 Prozent Rezyklat enthalten. Ausgenommen Wasserflaschen werden PET-Verpackungen vom Umweltbundesamt aktuell jedoch als nicht-recyclingfähig angesehen, nicht da es technisch nicht möglich wäre, sondern weil es dafür keinen Recyclingstrom gibt und die Recyclingunternehmen nicht darauf ausgerichtet sind. Neues PET ist wesentlich günstiger als das Recyceln von altem, gebrauchtem PET und solange es keine konkreten Vorgaben gibt, werden sich wenige Unternehmen damit beschäftigen, da es aus Sicht des Recyclers nicht lukrativ ist. Wenn sich nichts grundlegend ändert, werden wir schlimmstenfalls ab 2030 in der EU anfangen, Müll oder Rezyklate aus dem Nicht-EU-Ausland zu importieren, der dann Post Consumer sein soll, was aber in der Praxis kaum kontrolliert werden kann. Von denjenigen die in den vergangenen Jahren zu den Verbundkartons übergegangen sind, wird der ein oder andere auch wieder zum PET zurückkommen."
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