Die Tiroler Gemüseernte läuft seit einigen Wochen auf Hochtouren. "Kopf- und Eissalat, bunte Salate sowie Kohlrabi und Bundzwiebeln werden inzwischen im Freiland geerntet. Radieschen konnten wir bereits Ende Februar/Anfang März im Folientunnel ernten, wenigen Wochen später dann von unseren Feldern. Pünktlich zur Karwoche gab es auch reichlich Spinat aus eigenem Anbau. Das ist für uns immer ein wichtiger Referenzpunkt, denn österreichweit wird zum Gründonnerstag viel Spinat gegessen", berichtet Andreas Norz, Geschäftsführer der Ulrichshof GmbH mit Sitz in Hall in Tirol.
Der Gemüsebaubetrieb befindet sich östlich der Landeshauptstadt Innsbruck, im Herzen der führenden Gemüseanbauregion Tirols. Im Gegensatz zum Vorjahr findet man dieses Jahr beste Anbaubedingungen vor. Norz: "Im letztjährigen Sommer hat es extreme Hagelunwetter gegeben, die nur sehr selten in diesem Ausmaß vorkommen. Sämtliche Freilandkulturen haben entsprechend unter diesen Umständen gelitten und auf gewissen Parzellen hat es gravierende Ausfälle um bis zu 100 Prozent gegeben. In diesem Jahr sind wir hingegen bislang von derartigen Wetterereignissen verschont geblieben. Die derzeitige Trockenheit ist für uns Tiroler Gemüsebauern gut zu meistern, da alle Flächen bewässerbar sind."
Einblick in den Salat- und Spinatanbau.
40 Jahre Gemüsebau
Die Ulrichshof GmbH widmet sich dieses Jahr genau seit 40 Jahren der Erzeugung und Aufbereitung verschiedenster Gemüsekulturen, hauptsächlich Freilandgemüse. Hauptabnehmer ist bereits seit vielen Jahren der österreichische Lebensmitteleinzelhandel. "Wir haben unsere Betriebsabläufe im Laufe der Jahre zu 100 Prozent deren Bedürfnissen angepasst, was wiederum zur hohen Effizienz unseres Betriebs beiträgt", so der Produzent.
Neben verschiedensten Gemüsekulturen wurden in der Vergangenheit auch Erdbeeren im Freiland angebaut. Unter anderem aufgrund der Witterung wurde der Erdbeeranbau in den vergangenen Jahren jedoch stark reduziert, bestätigt Norz, der ebenfalls auf den hohen Personalaufwand verweist. Stattdessen wachsen und gedeihen in diesem Jahr erstmalig Melonen im geschützten Anbau auf dem Betrieb. Es handelt sich dabei zunächst um ein Pilotprojekt: "Wir haben nach einer geeigneten Sommerkultur für unsere Folienhäuser gesucht und haben uns dann für Cantaloupe- bzw. Miniwassermelonen entschieden."
Bundzwiebeln sowie Freilandradieschen konnten bereits ab Ende März geerntet werden.
Schwierige Rahmenbedingungen prägen Tiroler Gemüsebau
Trotz einer Vielzahl an modernen Betrieben und guten Voraussetzungen wird das Wachstum des Gemüsebaus im Land Tirol Norz zufolge in den kommenden Jahren schwierig. "Wir Tiroler Gemüseproduzenten erzeugen erstklassiges Gemüse: Insbesondere bei den Radieschen, beim Blumenkohl, Brokkoli etc. sind wir schon seit Jahren führend, was den kühlen Nacht- und warmen Tagestemperaturen zu verdanken ist. Die weiteren Rahmenbedingungen sind hingegen eher nachteilhaft. Verfügbare Pachtflächen sind äußerst begrenzt und teuer. Darüber hinaus haben wir mit hohen behördlichen Auflagen zu kämpfen. Wir können demnach nur feststellen, dass man den Gemüsebau in Tirol nicht weiter ausdehnen möchte", schlussfolgert Norz.
Weitere Informationen:
Andreas Norz
Ulrichshof GmbH
Kasernenweg 30A
6060 Hall in Tirol, Österreich
Tel.: +43 (0)5223 492859
Fax: +43 (0) 5223 492523
[email protected]
www.ulrichshof.tirol