Afrikanische Exoten international bekannt machen, das ist die Mission von Amy Sangaré, die im vergangenen Jahr das französische Unternehmen Safi Roots gegründet hat. "Der afrikanische Obst- und Gemüsesektor wird immer professioneller. Wir haben Produkte von ausgezeichneter Qualität, die zudem gesund sind, aber leider außerhalb Afrikas noch weitgehend unbekannt sind. Das wollen wir ändern und afrikanische Produkte einem breiteren, internationalen Publikum näherbringen."
Günstige Absatzzeit für afrikanische Mangos
Sangaré konzentriert sich unter anderem auf den ganzjährigen Export von Ananas und Kokosnüssen aus Afrika. Vor allem aber während der Mangosaison – von April bis Juli – spielt Safi Roots eine wichtige Rolle. "Die Elfenbeinküste startet Ende März mit der ersten Ernte westafrikanischer Mangos, gefolgt von Burkina Faso, Mali und zuletzt Senegal. Dieser Zeitraum bietet eine einzigartige Absatzchance: Die Konkurrenz aus Lateinamerika ist dann minimal. Die Ernte in Mexiko und Peru ist zu diesem Zeitpunkt bereits vorbei, während Brasilien erst später in Gang kommt. Außerdem liegt Afrika geografisch günstiger: Die Mangos sind innerhalb von zehn bis vierzehn Tagen per Schiff in Europa – deutlich schneller als aus Lateinamerika."
Der Sektor wird immer strukturierter
Eine der größten Herausforderungen bleibt die Stärkung der Logistikkette, die manchmal noch anfällig ist. Dennoch macht der afrikanische Mangosektor große Fortschritte. "Die Erzeuger und Exporteure, mit denen ich zusammenarbeite, sind seriöse Akteure mit gut organisierten Betrieben. Nehmen Sie die Elfenbeinküste: Dort ist die Anbaufläche erneut gewachsen, und 2024 wurden nicht weniger als 40.000 Tonnen Mangos exportiert. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Aufwärtstrend fortsetzen wird. In Burkina Faso sind mittlerweile 80 Prozent des Mangosanbaus biologisch zertifiziert. Gleichzeitig werden mehr Kühlräume gebaut, was die Qualität nach der Ernte weiter verbessert. Es gibt noch viel zu tun, aber die Branche steht nicht still. Die afrikanische Mango ist keine exotische Kuriosität mehr, sondern ein vollwertiges Qualitätsprodukt geworden."
Biologisch: eine Chance für afrikanische Erzeuger
Die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten in Europa öffnet afrikanischen Erzeugern neue Türen. "Afrika hat in dieser Hinsicht einen Vorsprung. Die Erzeuger arbeiten hier traditionell mit wenig Chemikalien, zum einen, weil Pflanzenschutzmittel teuer sind, zum anderen, weil die Parzellen relativ klein und daher einfacher zu bewirtschaften sind. Außerdem ist der Sektor kaum mechanisiert; vieles wird noch manuell und nach traditionellen Methoden erledigt. Afrikanische Erzeuger sind zudem Meister der Improvisation. Sie finden kreative, natürliche Lösungen, ohne auf aggressive Chemikalien zurückzugreifen. Deshalb ist afrikanisches Obst von Natur aus oft schon biologisch, auch wenn es nicht alles offiziell zertifiziert ist. Aber auch das ändert sich: Immer mehr Erzeuger erhalten inzwischen das Bio-Siegel und erfüllen auch die GlobalGAP-Standards."
Weitere Informationen:
Amy Sangaré
Safi Roots
Tel.: 07 52 54 68 52
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