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Stefan Pohl von Limgroup über die Entwicklungen im Spargelsektor:

"Spätes Erntesegment gewinnt wieder an Bedeutung"

Steigende Kosten und fehlender Absatz: Die Spargelbranche hat bekanntlich einige harte Jahre hinter sich. Doch die Zeichen für das beliebte Edelgemüse stehen nun wieder auf Grün. Obwohl sich die Absatzspitze traditionell auf die erste Saisonhälfte konzentriert, findet auch der späte Bereich zwischen Pfingsten und Johannistag tendenziell mehr Beachtung. Geeignete Sorten für die späte Vermarktung seien jedoch rar gesät. Dies möchte das anerkannte Züchtungsunternehmen Limgroup mit deren neuen Spätsorte Mosalim nun ändern, wie uns Produkt Manager Stefan Pohl auf Anfrage mitteilt.

Von der ersten Kreuzung bis zur tatsächlichen Markteinführung der Mosalim waren es circa zwölf Jahre. Ziel des Unternehmens sei es gewesen, eine moderne Alternative zur altbewährten Backlim für das letzte Drittel der Spargelsaison zu entwickeln. Pohl: "Die Mosalim behält auch bei höheren Temperaturen ihren hervorragenden Kopfschluss und ist außerdem bestens für die mechanisierte Ernte sowie einem verlängertem Ernterhythmus geeignet. Zudem hat sie eine ausgezeichnete äußere Qualität und gute Laubgesundheit. Vorteilhaft aus Sicht des Produzenten ist eben auch, dass die Mosalim einen sehr hohen Anfangsertrag und ebenfalls hohe Gesamterträge aufweist. Das sind alles Parameter, die besonders für die Sorte sprechen. Demnach gehen wir davon aus, dass sich die Mosalim in den kommenden Jahren im Markt festigen wird. Nichtsdestotrotz hat auch die Backlim als Standardsorte nach wie vor ihre Daseinsberechtigung im Spargelanbau."

© Limgroup
Einblicke in eine Mosalim-Anlage.

Inzwischen wächst und gedeiht die Sorte bereits in nahezu allen namhaften Spargelanbaugebieten Deutschlands sowie an einigen Stellen im Nachbarland Niederlande. Im vergangenen und vor allem dieses Jahr wurde die Sorte großflächig angepflanzt. "Wir stellen fest, dass es viele mittelspäte, aber nur wenige ganz späte Spargelsorten gibt. Dementsprechend sind gute, ertragsreiche Sorten für den späten Bereich grundsätzlich überall gefragt, nicht nur in Deutschland und den Niederlanden", betont Pohl. Auch vermarktungstechnisch sei das frühe Segment nicht unbedingt lukrativer. "Durch die stetige Kulturverfrühung ist der frühe Spargelanbau relativ kostenintensiv, was unter anderem dem hohen Personalaufwand und Folienkosten geschuldet ist. Aufgrund steigender Mindestlöhne wird diese Problematik auch in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Preislich gibt es aber irgendwann auch eine gewisse Schmerzgrenze, weshalb es für viele Betriebe zunehmend schwieriger wird, den frühen Anbau lukrativ zu gestalten."

"Dies führt wiederum dazu, dass der späte Bereich wieder an Bedeutung gewinnt, da sich viele Landwirte dessen bewusst sind, dass es sich auch lohnt, in den letzten drei-vier Wochen der Saison noch gute Erträge zu erzielen. Die Nachfrage ist vergleichsweise in der letzten Saisonphase etwas geringer, gleiches gilt aber für die Angebotsmengen, sodass die vorhandene Ware dann in der Regel auch entsprechend ihren Absatz findet. Unser Bestreben ist es eben, den Produzenten mit der Mosalim eine gute Sorte zu bieten, sodass sie bis zum Saisonende am Johannistag qualitativ hochwertige Ware vermarkten können", führt Pohl weiter aus.

© Hugo Huijbers | FreshPlaza.de
Stefan Pohl auf der expoSE 2023 wo die neue Spätsorte Mosalim offiziell vorgestellt wurde. Dieses Jahr wird es auch erste Anpflanzungen in Österreich sowie der Schweiz geben.

Zuversicht prägt Spargelsektor
Das momentane Stimmungsbild in der Branche sei relativ positiv, fährt Pohl fort. "In vielen Gebieten werden ältere Spargelanlagen wieder erneuert, sodass sie wieder den heutigen Bedürfnissen entsprechen. Man sieht es auch am Jungpflanzenmarkt, der komplett ausverkauft ist." Jüngsten Angaben zufolge sei die Anzahl an Spargelbetrieben in gewissen Regionen, darunter Hessen, eher rückläufig. "Ausschlaggebend ist hier auch die Vermarktungsstrukturen: Diejenigen, die eine gute, beständige Vermarktungsstruktur haben, werden den Betrieb weiter fortsetzen, andere hören hingegen auf. Eine stetige Herausforderung hingegen bleibt der steigende Mindestlohn, den ca. 60% der Kosten im Spargelanbau sind Lohnkosten. Ich würde aber nicht sagen, dass die Branche darunter leidet. Innovative Betriebe suchen Lösungen, andere sehen Probleme. Schauen wir uns die deutschlandweiten Anbauflächen an, so sind wir immer noch eins der stärksten Spargelländer Europas und der Welt. Insofern ist der aktuelle Wandel meines Erachtens nicht alarmierend für den Sektor."

Grünspargel weiterhin im Aufstieg
Neben dem bewährten und marktüblichen Bleichspargel gewinne der Grünspargel weiterhin an Bedeutung. "Wir reden hier von einem Anteil um 10-12 Prozent am Gesamtmarkt, Tendenz steigend. Es gibt einerseits Betriebe, die sich auf Grünspargel spezialisiert haben, andererseits auch welche, die der Kultur eher skeptisch gegenüberstehen. Grundsätzlich können wir aber sagen, dass sich der Grünspargel bei den allermeisten Betrieben zu einem etablierten Produktstandbein entwickelt hat", resümiert Pohl. Speziell für den Grünspargelbereich bietet die Limgroup bereits seit einigen Jahren die Sorte Xenolim an. "Was besonders für die Sorte spricht, ist, dass es sich um eine Anthocyan-freie Pflanze handelt, weshalb keinerlei Verfärbungen an der Pflanze auftreten. Mit dieser Sorte können sich die Betriebe auch von der Importware mit Anthocyan abheben, was denen einen klaren Wettbewerbsvorteil in der Vermarktung bietet. Die Xenolim ist eine mittlere Sorte und unser Bestreben ist es nun, künftig auch eine späte Grünspargelsorte zu züchten, sodass wir das gesamte Spektrum abdecken können", heißt es abschließend.

Hier gelangen Sie zur vollständigen Online-Ansicht des Primeurs.

Weitere Informationen:
Stefan Pohl
Limgroup
Product Lead Asparagus
Tel: +49 (0)152 25 66 71 25
spohl@limgroup.eu
www.limgroup.eu