Speisefrühkartoffeln gewannen zwar an Resonanz, sie generierten infolge ihrer hohen Bewertungen aber weiterhin nur ein schwaches Interesse. Die Kunden griffen lieber auf die Speiselagerkartoffeln zurück, welche qualitativ in der Regel noch überzeugen konnten. Die Geschäfte verliefen in einem relativ ruhigen Rahmen. Hinsichtlich der Notierungen waren laut BLE keine wesentlichen Veränderungen auszumachen.
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Niedersachsen:
Bedingt durch die Werbung verschiedener Einzelhändler wurden weiterhin Speisekartoffeln gut nachgefragt, so der BVNON. Währenddessen wurden am vorletzten Wochenende die ersten Frühkartoffeln in Niedersachsen gepflanzt. "Für die Direktvermarktung wurden die ersten Flächen bestellt. Das ist gut eine Woche eher als sonst. Jetzt müssen wir schauen, wie sich das Wetter weiterentwickelt und werden dann nach und nach weiter unsere leckeren Knollen in die Erde bringen", erklärt Joachim Hasberg, Geschäftsführer der Niedersächsischen Früh- und Veredlungskartoffel-Erzeugergemeinschaft, gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.
"Für ausländische Ware aus Ägypten und Israel ist der deutsche Kartoffelmarkt mit seinem hohen Preisniveau ein lukrativer Markt. Wir hoffen, dass wenn wir mit der Haupternte unserer Frühkartoffeln Ende Juni/Anfang Juli am Markt beginnen, diese Herkünfte nicht mehr in den Regalen der Supermärkte dominierend sind. Zudem setzen wir auf den Verbraucher, der die heimische und wirklich frische Knolle aus der Region mit kurzen Transportwegen zu schätzen weiß", sieht Joachim Hasberg der kommenden Saison optimistisch entgegen.
Bayern:
Nach den Zuckerrübenflächen in Franken sind seit 2024 auch viele Kartoffelflächen im restlichen Bayern mit Stolbur/SBR befallen. Ertragseinbußen, Qualitätsverluste und die bekannten Gummirüben oder -knollen sind die Folgen. Landwirte und die gesamte Wertschöpfungskette stellt das vor immense Herausforderungen, berichtet der Bayerische Bauernverband.
NRW:
Bei den Speisekartoffeln sprechen Abpacker und Handel von einem ausgeglichenen Marktverlauf. "Es wird abgewickelt", so die Aussage der Marktteilnehmer. Die Rahmenbedingungen am Industriekartoffelmarkt haben sich geändert. Als Konsequenz stehen die Preise unter Druck.
Rheinland-Pfalz:
Der Kartoffelmarkt zeigt sich ausgeglichen. Die Nachfrage ist stetig und übertrifft das saisonübliche Niveau. Fortgesetzte Aktionen im LEH unterstützen dies, je nach Preisgestaltung, spürbar. Aufschläge für Ware aus Kühllägern stärken die Abgabebereitschaft der Erzeuger. Veredlungskartoffeln sind preislich mit Speiseware gleichgezogen. Direktvermarkter richten ihre Abgabepreise am Lagerbestand aus, entsprechend gibt es Preisbewegungen nach oben wie nach unten.
Schleswig-Holstein:
Der jüngste Preisaufschlag im Großhandelsgeschäft mit Kartoffeln, hat die Nachfrage nicht reduziert. Aktuell reicht das Angebot gut für Nachfrage aus, obwohl die Erzeuger die Ablieferungen etwas erhöht haben. In allen Handelsstufen blieben die Preise unverändert. Die Kurse für freie Industrieware gaben im Februar deutlich nach. Es wird jetzt wieder mehr Vertragsware gehandelt. Im Vergleich zu den Preisen für Kontraktware der letzten Ernte sind die Notierungen am Spotmarkt aber weiterhin sehr hoch. Im LEH schaut man bereits auf das kommende Angebot an Importware. Aus Frankreich wird relativ günstige Qualitätsware angeboten. Die Exportnachfrage nimmt dagegen ab. Anfang März soll erste Ware aus Ägypten hier eintreffen. In den überregionalen Frühkartoffelnregionen beginnt die Auspflanzung. Nach dem Frost in der Vorwoche beginnen hierzulande ebenfalls erste Feldarbeiten.