Inländische Offerten herrschten weiterhin vor und dominierten den Bereich der Speiselagerkartoffeln. Die Verfügbarkeit genügte, um den Bedarf zu decken, und die Qualität konnte in der Regel überzeugen. Die Händler hatten nur sehr selten Anlass, ihre bisherigen Forderungen zu korrigieren. Chargen aus den Niederlanden und Frankreich ergänzten verschiedentlich das Angebot. Bei den Speisefrühkartoffeln wuchs die Bedeutung zyprischer Annabelle leicht an. Sie wurden, wie auch die italienische Konkurrenz, in einem ruhigen Geschäftsverlauf kontinuierlich nachgefragt. Preisliche Veränderungen waren auch hier kaum auszumachen.
Erstmals seit zwölf Jahren lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei Kartoffeln über der 60-Kilo-Marke. Das hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung mitgeteilt. Besonders frische Speisekartoffeln seien dabei gefragt. Experten nennen mehrere Gründe für das Auferleben der Kartoffeln, u. a. kleinere Packungsgrößen und attraktive Sonderaktionen im Handel sowie den wachsenden Direktverkauf durch Bauernhöfe.
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Niedersachsen:
Die Nachfrage und das Angebot an Speisekartoffeln waren weiterhin ausgeglichen. Zudem wurde vermehrt Ware aus dem Kühlhaus entnommen, so der BVNON.
Rheinland-Pfalz:
Der Kartoffelmarkt zeigt sich ausgeglichen. Die Nachfrage ist stetig und übertrifft das saisonübliche Niveau. Fortgesetzte Aktionen im LEH unterstützen dies, je nach Preisgestaltung, spürbar. Aufschläge für Ware aus Kühllägern stärken die Abgabebereitschaft der Erzeuger. Veredlungskartoffeln sind preislich mit Speiseware gleichgezogen. Direktvermarkter richten ihre Abgabepreise am Lagerbestand aus, entsprechend gibt es Preisbewegungen nach oben wie nach unten.
Schleswig-Holstein:
Der Markt für Speisekartoffeln präsentiert sich relativ ausgeglichen. Angebot und Nachfrage stehen sich zwar ausgewogen gegenüber, das Angebot wird aber dennoch als nicht besonders reichlich beschrieben. Es hat allerdings zugenommen, nachdem sich die Erzeugerseite mit Preisaufschlägen durchsetzen konnte. Die Absortierungen aufgrund von Qualitätsmängeln haben im gleichen Zug aber auch wieder leicht zugenommen. Hier wird vereinzelt von Fraßschäden, Silberschorf und auch von Lagerschäden gesprochen. Beim Absatz ist von einer stetigen Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels die Rede, die durch entsprechende Werbemaßnahmen unterstützt wird. Im Export haben die jüngsten Preisaufschläge zu einer Beruhigung der Nachfrage geführt, die Abnehmer akzeptieren die höheren Preise nur widerwillig. An der EEX haben die Kartoffelkurse nun bereits die zweite Woche in Folge deutlich nachgegeben und liegen nun bereits mehr als 2 EUR/dt unter dem Halbjahreshöchststand vom Ende der vorletzten Woche.
NRW:
Am Speisekartoffelmarkt ergeben sich wenig Veränderungen. Die Nachfrage im LEH wird als normal bis ruhig beschrieben. Das Angebot bleibt bedarfsdeckend. Am Industriekartoffelmarkt verbleiben die westeuropäischen Notierungen meist unverändert auf dem erreichten Niveau.
Bayern:
Bei der Mitgliederversammlung der Erzeugergemeinschaft für Qualitätskartoffeln Neuburg-Schrobenhausen (EG) und dem Erzeugerring für Pflanzenbau Südbayern, Fachgruppe Qualitätskartoffeln Oberbayern Nord (ER), standen heuer die Themen Zikade, Stolbur und SBR im Fokus. "Das ist aktuell das vorherrschende Problem, das uns auf den Nägeln brennt", stellte EG-Vorsitzender Martin Glöckl fest. Der Schädling richte große Schäden an und bedrohe den Kartoffel- und Zuckerrübenanbau. Aus diesem Grund drehten sich die beiden Fachvorträge um diese neue Herausforderung, und die Kartoffelbauern nahmen die Gelegenheit wahr, sich gründlich zu informieren.