"Ich bin ein kleiner Großmarkt für sich", lacht Jürgen Meinert, Gemüsegroßhändler und Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens im Herzen des Nürnberger Knoblauchlands. Etwa die Hälfte seines Umsatzes entfällt auf die Belieferung regionaler, hauptsächlich inhabergeführter LEH-Märkte. Jeweils 25 Prozent belaufen sich auf den Abholmarkt sowie die Auslieferung. "Als regional agierender Großhändler bedienen wir hauptsächlich Gastronomen, Facheinzelhändler und dergleichen im gesamten nordbayerischen Raum. Unser Abholmarkt wird von vielen Hofläden und Gaststätten im Umkreis von 80 km genutzt. Ein großer Vorteil sind unsere kundenfreundlichen Öffnungszeiten, wir haben von 7:00 bis 18:00 geöffnet."
Neben dem florierenden Großhandelsbetrieb betreibt Meinert einen eigenen Gemüsebau auf circa 15 Hektar. Zum Portfolio zählen hauptsächlich Freilandkulturen wie Lauch, Buschbohnen, Karotten, Weiß- und Rotkohl sowie Rettich. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Kulturen, die nicht zwingend tagesschnell geerntet werden müssen. Wir haben dabei den Vorteil, dass wir selbst bestimmen können, zumal wir rein für den Eigenbedarf im Großhandel produzieren. Ich bin sozusagen mein eigener Hauptkunde, was wiederum zu einem hohen Maß an Flexibilität beiträgt."
Jürgen Meinert leitet seit 2013 die Geschicke des Familienunternehmens und entwickelte die Firma zu einem vollwertigen Großhandelsbetrieb. Heutzutage umfasst sein Sortiment insgesamt rund 250 Artikel.
Alles in allem blickt Meinert auf ein umsatzstarkes Jahr 2024 zurück: "Wir konnten eine erfreuliche Umsatzsteigerung verzeichnen, wobei die erneut gestiegenen Kosten - allen voran Löhne und Energie - den Gewinn großteils aufgefressen haben. Insofern waren die Umsatzsteigerungen auch vonnöten, um die Firma gesund zu halten." Auch auf Produktionsebene sei 2024 ein herausforderndes Jahr gewesen. "Es war bekanntlich ein sehr nasses Jahr, auch in unserer Region. Dies hat zur Folge gehabt, dass wir zwar sehr wenig bewässern mussten, dafür aber mit einem erhöhten Krankheitsdruck im Gemüsebau konfrontiert wurden, insbesondere bei den Freilandsalaten." Meinert zufolge werden die erschwerten Rahmenbedingungen im kommenden Jahrzehnt zu einem Strukturwandel, sprich einem Rückgang der Erzeugerbetriebe, führen.
Einblick ins Sortiment der Meinert GmbH. Im Uhrzeigersinn: Lauch aus eigener Produktion, Pastinaken, fränkische Süßkartoffeln von einem befreundeten Landwirt und rote Beete. Bei letzterem Artikel habe es im Vergleich zum Vorjahr ein Absatzplus um rund 30 Prozent gegeben.
Montag, Donnerstag und Freitag seien die klassischen Stoßtage im Großhandel, fährt Meinert fort. In den einzelnen Absatzsegmenten sieht er währenddessen keine nennenswerten Entwicklungen. "Der Absatz in Richtung Gastronomie läuft gut, wobei viele immer noch mit beschränkten Öffnungszeiten arbeiten. Auch im Bereich der Wochenmärkte und Fachgeschäfte ist die Lage recht stabil. Besonders denjenigen mit einem guten Service und Produktsortiment geht es nach wie vor gut."
Minigurken aus regionalem Anbau. Erste eigene Gurken gibt es ab Anfang April. Bekannt und beliebt ist auch das Tomatensortiment im Sommer mit rund 20 verschiedenen Tomatensorten vom Produktionspartner Schaller Gemüse.
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