Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Bruno und Thomas Kallen vom Obstbaubetrieb Kallen

"Wir können nun die Früchte so lange zurückhalten, um den Markt optimal zu bedienen"

Im letzten Jahr konnte das niederrheinische Familienunternehmen Kallen Obst einen sehr gut eingeführten Hofladen in der Nachbarschaft übernehmen. "Die Vorbesitzer haben aus Altersgründen aufgegeben – eine sehr willkommene Möglichkeit für uns, das Direktgeschäft mit den Kunden weiter auszubauen! Ein weiterer Schwerpunkt in der Direktvermarktung ist unsere Verkaufsstelle am Schloss Dyck. Generell zu sagen ist, dass wir circa 70 Prozent der Früchte in der Direktvermarktung in eigenen Verkaufsstellen und über regionale Marktbeschicker sowie Bauernläden verkaufen. Die steigende Nachfrage ist das Resultat einer langen Entwicklung und einer stetigen Qualitätsproduktion", berichten Vater Bruno und sein Sohn Thomas Kallen auf Anfrage.

Der Obstbaubetrieb mit Sitz in Korsenbroich umfasst insgesamt 110 Hektar; davon 95 Hektar Obst (55 Hektar Zwetschen und 7 Hektar Hauszwetschen bzw. Mirabellen sowie 12 Hektar Strauchbeerenobst, Hauptsorte Rovada). 40 Hektar der Obstfläche liegen direkt am Betrieb. "Eine Besonderheit ist, dass wir einen Block mit 25 Hektar Apfel gepflanzt haben. Wir bauen das klassische Direktvermarkter-Sortiment an. Besonders die Sorte Wellant entwickelt sich immer mehr zu einer der nachfragestärksten Sorte."


Vater Bruno und Sohn Thomas Kallen führen gemeinsam den Obstbaubetrieb in Korsenbroich.

Aufbereitung und Schnellkühlung
Im Bereich der Johannisbeeren wird hauptsächlich die Sorte Rovada (95 Prozent) angebaut, was den guten Fruchteigenschaften sowie der Stabilität in und besonders nach der Lagerung zu verdanken sei, so das Management. "Wir suchen zwar immer nach Alternativen, andere Sorten haben uns bis jetzt aber nicht überzeugen können! Die roten Johannisbeeren werden fast komplett in Steigen geerntet, gelangen dann sofort in die Schnellkühlung, gefolgt von der Einlagerung, und werden dann sortiert und später in Verkaufsverpackungen je nach Kundenwunsch sortiert. Die Ernte wird vollständig eingelagert, um anschließend mit den Früchten zu kommen, wenn der Markt wieder "normal" ist und es attraktive Preise gibt."

Im Hochsommer, sprich vor der Kernobsternte, werden überwiegend rote Johannisbeeren sowie verschiedene Zwetschgensorten geerntet. Kallen: "In Spitzenjahren werden mehrere Hundert Tonnen gepflückt und das bei hochsommerlichen Temperaturen. Unsere Erfahrung ist, dass die schnellste Abkühlung die beste Haltbarkeit garantiert. Weil wir auf Geschmack ernten, bremst das schnelle Herunterkühlen die weitere Reifeentwicklung. Nur so können wir den Kunden sowohl aromatische als auch stabile Zwetschgen anbieten." Auch die Ernte der Johannisbeeren bringt so ihre Herausforderungen mit sich. "Im Jahr 2023 mussten wir unter sehr regnerischen Bedingungen Rovada ernten, was dazu beitrug, dass die Früchte sehr empfindlich für Pilze waren. Die am längsten gelagerten Beeren sind bei CO₂-Werten bis zu 22 Prozent gelagert worden, Fruchttemperaturen bei +0,8°C und O₂ bei 1,3 Prozent. Dank des gezielten Abkühlvorgangs mit gleichzeitiger höchster Entfeuchtung haben wir nahezu alle Partien mit einer optimalen Qualität verkaufen können – und das bis weit in den Herbst hinein."

Innovationen seitens der Obstlagerung
Mit Sohn Thomas stieg vor einigen Jahren die nächste Generation voll in den Betrieb ein, mit dem Ziel, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Erstes Ziel sei es gewesen, den Neubau einer Halle voranzubringen. "Hauptzweck dieser neuen Kapazitäten war es, die Sortierung und Lagerung zu bündeln und (CA-)Ware sofort zur Verfügung zu haben, um somit die Absatzmöglichkeiten optimal zu nutzen. Kurze Wege von der Anlage bis hin zur Kühlung haben wir erarbeitet, um die Ernte und die Anlieferung an die Halle möglichst schnell, zeitsparend und qualitätserhaltend zu professionalisieren. Schwierig war vor allem die Entscheidung der Lagerung, ob CO₂ oder das von uns favorisierte Glykol-System verwendet wird. Gegen eine Sole-Kühlung sprach, dass diese eine hohe Pumpenleistung und damit hohen Energieverbrauch benötigt."

Aufgrund der vorliegenden Tatsachen und den Erfahrungen über den Energieverbrauch bei anderen Kernobstprojekten hat man sich schließlich für die Variante der CO₂-Direkt-Expansion entschieden. Bruno Kallen: "Uns war klar, dass die Installation etwas teurer ist als die kostengünstigere Variante mit Freon. Diese Lagertechnik ist von den Energiekosten aber kalkulierbarer und vor allem zukunftssicherer. Außerdem sind wegen der gesetzlichen Einschränkungen der Umwelt nur noch Anlagen bis zu 40 kW Kälteleistung erlaubt. Für die von uns benötigte Kälteleistung hätten wir mindestens fünf separate Anlagen benötigt. Die Glykolanlage hätten wir preisgleich wie CO₂ kaufen können, hier läge allerdings der Stromverbrauch - über das ganze Jahr gerechnet - deutlich höher."

Heute verfügt der Obstbaubetrieb über 17 Kühlräume, davon 13 CA-Zellen, mit einer Gesamtkühllagerkapazität von 3.000 Großkisten. Die gesamte Kälteleistung aller Räume liegt bei knapp 300 KW. Die Gleichzeitigkeit ermöglicht es, mit 60 Prozent der berechneten Verdichterleistung zu arbeiten. "Hochgerechnet erreichen wir dieses Maximum an Kälteleistung mit 50 m³ Hubvolumen, geliefert von fünf CO₂-Verdichtern. Von mehreren interessanten Angeboten hat uns das von der Fa. Koning am besten gefallen. Anfangs waren wir skeptisch, aber der Preis ist von Angebot bis zur endgültigen Rechnung immer gleich geblieben, es gab keine Überraschung! Und dann erst der Ablauf der Montage; alles in Bakel (NL) vorgefertigt - es passte hier alles beim Anbau, sodass wir kurz vor dem Beginn der Ernte wie geplant unsere Früchte einlagern konnten. Das nennt man Maßarbeit!", so das zweiköpfige Management.

Investition trägt Früchte
"Wir können nun die Früchte so lange zurückhalten, um den Markt optimal zu bedienen. Nach dem ersten Jahr können wir demnach bereits sagen, dass es eine gute Investition war. Es wird Qualität angebaut sowie eingelagert und die Kunden kommen zurück – nicht die Ware!", schlussfolgert man.

Bilder & Text: Herbert Knuppen

Weitere Informationen:
Bruno und Thomas Kallen
Kallen Obst
Schanzerhof
41352 Korschenbroich
Telefon: +49 (0) 2182.41 38
E-Mail: [email protected]
www.kallen-obst.de