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Kartoffel-Marktbericht KW 36

'Steigende Verfügbarkeit der Kartoffelofferten sorgte vielerorts für leicht abschwächende Notierungen'

Inländische Kartoffelofferten dominierten laut BLE augenscheinlich das Geschehen. Das Sortiment hatte sich nochmals ausgedehnt, einige Varietäten stießen neu zum Sortiment hinzu. Die angewachsene Verfügbarkeit sorgte vielerorts für leicht abschwächende Notierungen. Auch hitzegeschädigte oder konditionell problembehaftete Produkte mussten mit Vergünstigungen abgegeben werden. In München hatte sich die Nachfrage zwar ein wenig verbessert, dies hatte aber keine Auswirkungen auf die Bewertungen.

Niedersachsen:
Am Markt für Speisekartoffeln beschreiben Händler und Marktbeobachter das Angebot an vermarktungsfähigen Kartoffeln weiter als reichlich. Gleichzeitig fällt die Nachfrage unverändert ruhig oder auch sehr verhalten aus.

Einlagerungsaktivitäten haben noch nicht in ausreichendem Umfang stattgefunden, sodass in diesem Marktsegment noch keine Entlastung spürbar ist, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Hier hofft man in den kommenden Wochen auf eine deutliche Besserung und Nachfrageimpulse.

Die Preise für Speisekartoffeln konnten sich in einigen Regionen trotzdem stabilisieren. Es wurden zuletzt Preise von 21 bis 23 Euro gemeldet, das waren sogar 7 bis 11 Euro weniger als in der Vorwoche und in Bayern lagen die Kartoffelpreise zwischen 22,80 und 23,80 Euro je dt und damit im Wochenvergleich 3 bis 5 Euro niedriger. Andernorts ging es aber noch weiter deutlich nach unten. Bei der Verarbeitungsware berichten Händler und Marktbeobachter ebenfalls von einer Bodenbildung der Preise.

Rheinland-Pfalz:
Der regionale Kartoffelabsatz steht fortgesetzt unter Druck, Offerten aus angrenzenden Anbauregionen drücken zusätzlich in den Markt und auf die Erzeugerpreise. Immerhin läuft die Ernte in der Pfalz zügig, mit guten Erträgen und Qualitäten. Die Absortierungen liegen mit ca. 10 Prozent im Normbereich. Im Endverbrauchergeschäft fehlen weiter Nachfrageimpulse, Aktionen im LEH haben hier nur verhaltene Effekte erbracht. Der Direktabsatz bleibt auf herabgesetzter Preisbasis stetig.

Schleswig-Holstein:
Die Preisnotierungen am Markt für Speisekartoffeln haben hierzulande weiter nachgegeben. Grund ist weiterhin das im Vergleich zur Nachfrage deutlich höhere Kartoffelangebot. Denn nicht nur die hohen Mengen aus den aktuell gerodeten Anschlusssorten, sondern auch Überhänge aus der Frühkartoffelernte drängen auf den Markt. Zudem erhöhen die Sorge vor zunehmenden Qualitätsmängeln das aktuelle Angebot. Dem gegenüber steht eine immernoch ruhige Nachfrage, die durch die hohen Temperaturen der vergangenen Woche gebremst wurde. Es bleibt abzuwarten, ob hier das etwas niedrigere Temperaturniveau der aktuellen Woche für Nachfrageimpulse sorgen kann. Die Warenterminmarktnotierungen an der EEX weisen freundliche Tendenzen auf. Hier konnte der meistgehandelte April-25-Termin seit Anfang des Monats leichte, aber kontinuierliche Kursgewinne verbuchen.

Nordrhein-Westfalen:
Die Notierungen am Speisekartoffelmarkt bleiben unverändert. Es wird gehofft, dass nunmehr der Preisboden gefunden sein könnte. Der Industriekartoffelmarkt zeigt eine festere Tendenz. Die REKA-Notierung wurde sortenübergreifend angehoben.

Hessen:
Im Land Hessen sind die Kartoffelpreise im Vergleich zur Vorwoche gleich geblieben.

Mecklenburg-Vorpommern:
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln sind unter Druck, das Angebot ist höher als die Nachfrage. Für alle drei Sortentypen werden im Schnitt 20 EUR/dt an den Erzeuger gezahlt. Je nach Bodenbedingungen und Möglichkeiten wird bei den derzeit hohen Temperaturen vor dem Roden beregnet. Auf sandigen Böden wird in den kühleren Morgen- und Abendstunden gerodet. Die Erntemengen streuen sehr, auf Sandböden liegen die Erträge zum Teil über dem Vorjahresniveau. Die Qualität der Knollen ist überwiegend gut. Spät gelegte Kartoffeln mit geringem Knollenansatz sind mitunter überdurchschnittlich groß geworden, ansonsten passt das Packmaß. Die Nachfrage in den Lebensmittelmärkten wird mit gut und ruhig beschrieben. Bei den nach wie vor hochsommerlichen Temperaturen ist der Kartoffelkonsum gering. Die Schälkartoffelpreise sind zurückgegangen. Mit Schulbeginn nimmt der Absatz in dieser Woche wieder zu.

Brandenburg:
Am Speisekartoffelmarkt wurden die Erzeugerpreise deutlich abgesenkt. Die genannten Preisspannen sind groß. Für vorwiegend festkochende Knollen liegen diese zwischen 16 und 24 EUR/dt, im Schnitt bei 20 EUR/dt. Für mehlig kochende und festkochende Kartoffeln werden Preise von 16 bis zu 26 EUR/dt genannt. Die Einlagerung der Kartoffeln hat vereinzelt bereits angefangen. Es werden bislang eher größere als kleine Kartoffeln geerntet. Der überwiegende Teil der Knollen ist jedoch noch packfähig. Die zu großen Knollen werden in speziellen Übergrößenprogrammen vermarktet. Die Qualität der Knollen ist sehr unterschiedlich. Nicht selten müssen Partien qualitätsbedingt abgewiesen werden. Problematisch sind derzeit Wurmbefall, Wachstumsrisse, Fäulnis und Schorf. Der Absatz in den Lebensmittelmärkten ist gut. Die Schälkartoffelpreise sind teils kräftig zurückgenommen worden.

Sachsen:
Bei anhaltend hochsommerlichen Temperaturen zwischen 28 und 30°C und ausbleibenden Niederschlägen ist das Roden vielerorts nicht möglich. Die Böden sind zu trocken, Beregnungsmöglichkeiten sind kaum vorhanden, und der Hitzestress ist für die Knollen ohnehin zu hoch. Packer zehren von bereits eingelagerter Ware. Abkühlung ist nicht in Sicht. Die Knollen müssen raus aus dem Boden, Wurmfraß droht. Der Anteil an Übergrößen ist erheblich in diesem Jahr. Während der Vegetation stand reichlich Wasser zur Verfügung. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln sind stark rückläufig. Für vorwiegend festkochende Knollen werden im Schnitt 21,5 EUR/dt gezahlt, für mehlig kochende und festkochende Kartoffeln 22,5 EUR/dt. Der Absatz von Speisekartoffeln im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern hat leicht zugenommen. Werbeaktionen des Handels bringen oft den nicht erwünschten Erfolg. Die Preise für Schälkartoffeln sind leicht zurückgenommen worden.

Sachsen-Anhalt:
Bei Temperaturen um die 30°C und ohne Regen ist das Kartoffelroden, insbesondere auf den schweren Böden sehr schwierig. Wer nicht muss und keine Beregnungsmöglichkeiten hat, rodet unter diesen Bedingungen nicht, um Beschädigungen der Knollen zu vermeiden. Hitzestress mindert zudem die Qualität der Knollen. Problematisch ist der Befall mit Drahtwurm, welcher unter diesen Witterungsbedingungen deutlich zunimmt. Bislang wird von guten Kartoffelqualitäten berichtet, die Knollengröße passt. Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln sind deutlich zurückgerudert. Sie liegen für vorwiegend festkochende Knollen inzwischen bei 20,5 EUR/dt, für mehlig kochende und festkochende Knollen bei 21 EUR/dt. Die Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel und in den Discountern wird durch die aktuelle Hitzewelle gedämpft. Die Preise für rohe Schälware sind leicht zurückgegangen.

Thüringen:
Die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln sind weiter zurückgerudert. Im Mittel liegen diese für vorwiegend festkochende Sorten bei 21 EUR/dt. Für mehlig kochende und festkochende Sortentypen wird im Schnitt 1 EUR/dt mehr gezahlt. Die Qualität der Knollen ist überwiegend gut. Teils ist das Erntegut jedoch beschädigt, da die Böden sehr trocken sind. Es wird daher bei der aktuellen Hitze und Schwüle teils gar nicht gerodet oder wenn möglich, nur mit vorheriger Beregnung. Die Nachfrage nach Speisekartoffeln in den Lebensmittelmärkten zieht langsam an, das große Sommerloch scheint, zum Teil dank Werbeaktionen des Handels, überwunden. Die Schälkartoffelpreise sind leicht abgesenkt worden.

Quelle: lallf.de

Erscheinungsdatum: