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Rudolf Grunder von Landi Seebachtal zur diesjährigen Spargelsaison in der Schweiz

"Aktionen mit Importspargel haben die Nachfrage nach dem heimischen Produkt gedrückt"

Aufgrund der Nässe haben einige Spargelbetriebe in der Schweiz ihre Ernte früher beenden müssen. "Bei uns ist eher der 15. Juni der Stichtag für das Saisonende. In unserer Region wird in diesem Jahr kaum jemand über dieses Datum hinaus ernten. Insgesamt liegen die diesjährigen Erntemengen etwas unter dem Vorjahresniveau. Der Start mit den verfrühten gedeckten Kulturen hat zwar etwas früher begonnen, Wetterphasen mit tiefen Temperaturen und Staunässe haben das Wachstum des Spargels allerdings gebremst, weshalb größere Mengen an Freilandkulturen erst verzögert geerntet werden konnten. Mancherorts musste man sogar frostbedingte Ausfälle hinnehmen, wobei die Qualität über die ganze Saison betrachet sehr gut war", bilanziert Rudolf Grunder, Geschäftsführer von Landi Seebachtal, einem der führenden Vermarkter in Sachen Schweizer Spargel.

Die Nachfrage sei von Anfang an mehrheitlich hoch und stabil gewesen, fährt Grunder fort. Das betreffe insbesondere auch die letzten Verkaufswochen der Saison. "Leider hat es im Detailhandel gerade in den beiden Haupterntewochen Aktionen mit Importware gegeben, was wiederum die Nachfrage nach einheimischen Spargeln zu einem ungünstigen Zeitpunkt gedrückt hat. Preistechnisch haben wir in der Schweiz eine gute Situation. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus Vertretern der Produktion sowie des Handels, legt jeweils bereits im Herbst die Preise für die nächste Saison fest. Vor der Haupternte gilt ein höherer Preis, um die Produzenten für ihren Zusatzaufwand zu entschädigen. Der Preiswechsel wird dann während der Saison, entsprechend der Wettersituation von der Arbeitsgruppe festgelegt. Diese Richtpreise werden von der Branche mehrheitlich eingehalten." Im Bereich Spargel gilt jedoch in der Schweiz kein Grenzschutz. Dementsprechend sei Grunder zufolge immer einen gewissen Preiswettbewerb mit Importware spürbar.


Rudolf Grunder (links) mit seinem Kooperationspartner Christoph Sterk von Sterk Spargelpflanzen auf der expoSE 2023. Die Regeneration der Spargelpflanzen habe immer einen großen Stellenwert, betont der Spargelexperte.

Grünspargel legt kräftig zu
Auch in der Schweiz gewinne der Grünspargel tendenziell an Bedeutung. "Die Anbaufläche beträgt circa 460 Hektar, wobei der Anteil grüner Spargeln etwas über 60 Prozent beträgt. Über das ganze Jahr beträgt der Anteil einheimischer Spargeln im Verkauf nur gerade einmal 7 Prozent", beziffert Grunder. In Jahren mit idealen Wachstumsbedingungen könne die Nachfrage mit dem einheimischen Produktionsvolumen gedeckt werden. Wegen des fehlenden Importschutzes sei das Wachstumspotenzial des heimischen Spargels jedoch beschränkt. "Dennoch ist die Bereitschaft und das Engagement des inländischen Lebensmitteleinzelhandels, in der Saison einheimischen Spargel anzubieten, sehr groß. Trotz der beträchtlichen Preisdifferenzen sind die Schweizer Spargeln beim Verbraucher sehr gefragt." Neben dem Absatz über den heimischen Lebensmitteleinzelhandel wird das heimische Edelgemüse ergänzend im Großhandel sowie im Abhof-Verkauf vermarktet.

Die Landi Seebachtal versteht sich in erster Linie als Kompetenzzentrum und engagiert sich in enger Kooperation mit dem fränkischen Pflanzenvermehrer Sterk auch stark bei der Vermarktung von Spargelpflanzen. Darüber hinaus ist man zusammen mit den Fachstellen der Kantone auch um die Weiterbildung und Beratung der Erzeuger bemüht. "Ein direkter Erfahrungsaustausch zwischen den Produzenten hat einen hohen Stellenwert. Dazu gehört auch unsere jährliche Präsenz an der expoSE in Karlsruhe. Bestehende Produzenten und Neueinsteiger werden von uns fachlich unterstützt. Auch die Akquise gehört dazu, insbesondere wenn es im Rahmen des Generationenwechsels zu Veränderungen in der Region kommt. Dank unseres Vermarktungszentrums ist das Interesse am Spargelanbau auf Erzeugerseite erfreulich groß", schlussfolgert Grunder.

Weitere Informationen:
Rudolf Grunder
Landi Seebachtal AG
Amtacker 2
8476 Unterstammheim
T: +41 52 748 00 43
[email protected]
www.landiseebachtal.ch