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Thomas Heilig zum Ernteauftakt bei den Süßkirschen am Bodensee

"Bei den ungeschützten Anlagen wird es gravierende Ernteeinbußen bis Totalausfall geben"

Ende KW 22 konnten am Bodensee bereits die ersten Frühkirschen der Sorte Burlat gepflückt werden. Der frühe Saisonauftakt steht jedoch im Schatten der extremen Wettereignisse mit Starkregen und Unwetter in der ersten Juniwoche. "Zurzeit ist davon auszugehen, dass es in den ungeschützten, meist älteren Anlagen gravierende Ernteeinbußen bis Totalausfall geben wird. Ähnlich wie die meisten, größeren Betriebe am Bodensee kultivieren wir unsere Süßkirschen glücklicherweise ausschließlich unter Folienüberdachung, weshalb es höchstens minimale Schäden an den Kulturen geben wird. Außerdem hat es erstmals seit 2016 in diesem Jahr auch keine großen Frostereignisse in unserer Region gegeben, sodass wir insgesamt mit einer guten Kirschenernte rechnen", berichtet Thomas Heilig, Obsterzeuger in Bavendorf und Vorsitzender der Obstregion Bodensee e.V.

Auf circa drei Hektar widmet sich der familiengeführte Obstbaubetrieb hauptsächlich dem Anbau der Sorten Kordia und Regina. "Aufgrund der genannten Frostschäden waren die Mengen in den vergangenen Jahren nicht ausreichend, um den Lebensmitteleinzelhandel in größerem Umfang zu beliefern. Das wird in diesem Jahr vermutlich anders sein. Wir sind natürlich auch stark abhängig von den Verfügbarkeiten und Preisen der Importware. Jüngsten Prognosen zufolge hat es auch in Italien Schäden gegeben. Wichtig ist jedoch vor allem, wie groß das Erntevolumen in der Türkei ausfallen wird." Heilig betont, dass es für die deutschen Kirschenbauern immer schwieriger sei, mit Billigwaren aus dem Ausland zu konkurrieren. "Im vergangenen Jahr waren Ende Juli, in der letzten Phase der deutschen Saison, moldauische Kirschen im LEH vorzufinden. Moldauische Zwetschgen gibt es schon seit einigen Jahren im deutschen Handel, Kirschen waren zumindest für mich jetzt neu. Diese wurden zu zwei Euro pro Kilo am PoS angeboten. Mit diesen Preisen können wir unmöglich mithalten."


Thomas Heilig auf der Bühne während der diesjährigen Fruchtwelt Bodensee.

Die letztjährigen Ertragsprognosen seien anfangs allesamt 'schlecht und düster' gewesen, fährt Heilig fort. "Letztendlich waren die Bestände bei der Spätsorte Regina, die bis Mitte-August gehandelt wird, dann wesentlich besser als gedacht. Es waren jedoch keine Programme mit dem LEH abgemacht und das war so kurzfristig auch nicht mehr realisierbar. Diese Fehleinschätzung von uns Landwirten hat wiederum dazu geführt, dass wir die Mengen bedauerlicherweise vorrangig über die Direktvermarktung und Hofmärkte absetzen mussten."


Einblick in den geschützten Kirschenanbau der Familie Heilig.

Gemeinsam mit seinem Sohn und künftigem Nachfolger Luis baut Thomas Heilig auf insgesamt 15 Hektar Kernobst und jeweils drei Hektar Zwetschgen und Süßkirschen an. Heilig: "Wenn man eine gute Ernte einfährt, ist die Süßkirsche unter dem Strich wirtschaftlicher als der Apfel. Im Anbau ist der Apfel jedoch wesentlich robuster und weniger empfindlich für Frost. Die Erntemengen bei den Äpfeln sind deshalb in der Regel auch stabiler. Wir tendieren nun immer mehr in Richtung Steinobst und setzen dabei auf die neue Zwetschgensorte Baronesse. Wenn dieses Projekt gut anläuft, wären wir auch bestrebt, die Anbaufläche nach und nach auszuweiten."

Bilder: Heilig Obstbau

Weitere Informationen:
Thomas Heilig
Heilig Obstbau
Hüttenweg 29
88213 Bavendorf
T: +49 (0)751 66966
www.heilig-obst.de