Mit dem Wareneingang der ersten gelben Zwiebeln in der KW 20 wurde die diesjährige Vermarktungssaison der italienischen Zwiebeln offiziell eingeläutet. "Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, in dem wir nur einen Bruchteil, etwa 30 Prozent, des gesamten Erntevolumens retten konnten, sind die Vorzeichen der diesjährigen Saison besonders gut. Die ersten Wareneingänge zeugen von guter Qualität und wir können den LEH bereits mit den Wunschkalibern 40/60 sowie 50/70 bedienen. Auch größere Zwiebeln (70+) für die Bereiche Gastronomie und Großverbraucher werden in Kürze eintreffen, dicht gefolgt von den roten Zwiebeln ab Anfang Juni", schildert Daniel Voll, langjähriger Spezialist in Sachen italienische Zwiebeln und Geschäftsführer der Vau-Ge GmbH mit Sitz im pfälzischen Bobenheim-Roxheim.
Ursprünglich wurden ausschließlich Zwiebeln aus eigenem Vertragsanbau im süditalienischen Kalabrien vermarktet (FreshPlaza.de berichtete), mittlerweile verfügt die Vau-Ge GmbH ebenfalls über Produktionsanlagen in Zentral-Italien. "In allen Segmenten ist die Nachfrage nach unseren Bella Italia-Zwiebeln ungebrochen. Speziell im LEH versucht man zunehmend auf Übersee-Ware aus Neuseeland oder Australien zu verzichten, was der Nachfrage nach italienischen Zwiebeln einen entsprechenden Schub gegeben hat. Zusätzlicher Vorteil ist, dass die Zwiebeln im Schnitt um 10-15 Prozent günstiger sind, weshalb sie auch im Preiswettbewerb recht gut da stehen." Auch die Inflation und damit einhergehende Kaufzurückhaltung treffe die Vermarktung der Zwiebeln laut Voll eher weniger, da bei einem Produkt des festen Warenkorbs wie der Zwiebel weniger auf den Preis geachtet werde.
Daniel Voll hat sich in den letzten drei Jahrzehnten auf den Import und Vertrieb italienischer Speisezwiebeln spezialisiert. Außer dem deutschen Markt beliefert er ebenfalls Abnehmer in der Schweiz, Österreich sowie Frankreich.
Vermarktet werden die Bella Italia-Zwiebeln in der Regel bis Ende Juni-Anfang Juli, bis ausreichend neuerntige Zwiebeln aus deutschem Anbau zur Verfügung stehen. Mit einem Anteil von circa 90 Prozent dominiert die gelbe Zwiebel nach wie vor den Anbau, obwohl die rote Zwiebel auch in Italien allmählich an Bedeutung gewinne. Voll: "Wir stehen jedoch in direktem Wettbewerb mit roten Zwiebeln ägyptischen Ursprungs, die in den vergangenen Jahren sehr stark an Bedeutung gewonnen haben. Wir haben dabei den Nachteil, dass wir später auf den Markt kommen. Wenn die LEH-Ketten erst gerade auf Ägypten umgestiegen sind, wollen sie nicht wieder auf Italien umsteigen. Das heißt, in der Praxis bräuchten wir noch eine gute, beständige Frühsorte, sodass wir bereits ab Mitte-Mai - parallel zum Saisonauftakt bei den gelben Zwiebeln - vermarktungsfähig wären."
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