Die Beerenobstbranche in der spanischen Provinz Huelva hat aufgrund von Wasserknappheit große Herausforderungen zu bewältigen. "Wenn es nicht substantiell anfängt zu regnen, wird es wirklich spannend", sagt Jan van Bergeijk, der seit über dreißig Jahren in der spanischen Landwirtschaft tätig und innerhalb der Plusberries-Gruppe für den Verkauf von Himbeeren verantwortlich ist. "Wir hatten bereits eine Kürzung des Wasserverbrauchs um 25 Prozent, aber mittlerweile sind wir um 50 Prozent gekürzt. Wenn es so bleibt und es keinen Regen gibt, dann werden ziemlich viele Erzeuger nicht alles pflanzen können. Wenn man die Hälfte seines üblichen Wasservorrats im ersten Halbjahr aufgebraucht hat, hat man die restlichen sechs Monate kein Wasser mehr. Das ist jetzt hier die Situation."
"Dieses Jahr war die Anpflanzung in dieser Region bereits deutlich geringer und ich erwarte, dass der Gartenbau nur noch weiter abnehmen wird. Heidelbeerpflanzen können acht Jahre lang genutzt werden, also werden sie Vorrang vor dem anderen Beerenobst haben. Aber wenn man im Oktober Erdbeeren pflanzen will und das Wasser ist aufgebraucht, dann hört es einfach auf."
"Am 1. Februar gibt es in Sevilla eine Protestveranstaltung mit dem Thema Wasserknappheit. Meiner Meinung nach geht es hier nicht nur um die Dürre, sondern vor allem um eine politische Frage. Ich sage immer, wenn wir eine Gasleitung von Sibirien nach Europa legen können, dann sollte eine Wasserleitung von Nord- nach Südspanien doch auch machbar sein..."
"Insgesamt wird es für die Agrarwirtschaft nicht einfacher. Wenn man sieht, wie schwer es den Landwirten durch steigende Personalkosten, Verkürzung der Wochenarbeitszeit und Probleme mit der Erteilung von Arbeitserlaubnissen gemacht wird, hat man nicht das Gefühl, dass die Politik über die Zukunft der Lebensmittel nachdenkt", sagt Jan.
Ein Umzug der Gartenbaubranche in Nachbarländer wie Marokko ist für viele kleinere Erzeuger ein Schritt zu weit, glaubt Jan. "Ich denke nicht, dass sie dafür bereit sind. Außerdem haben sie dort oft auch Wasserknappheit. Wir müssen also abwarten, ob wir einen nassen Frühling bekommen. Bis dahin versuchen wir, unseren Kunden den bestmöglichen Service und die beste Qualität zu bieten."
Vertriebstechnisch sieht Jan in dieser Saison weniger Hindernisse. "Auch durch El Niño gibt es deutlich weniger Obst auf dem Markt. Wir exportieren in ganz Europa, sowohl nach Skandinavien, Osteuropa, England, die deutschsprachigen Länder als auch in die Niederlande. Die Preise sind gut und für die Himbeeren sehe ich bis Ende März/Mitte April wenig Veränderung. Der Erdbeerpreis ist immer weniger vorhersehbar, weil er mehr schwankt."
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Jan van Bergeijk
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