Die deutsche Apfelkampagne nähert sich nun der zweiten Saisonhälfte. "Der jetzige Lagerbestand liegt etwa 15 bis 20 Prozent unter Vorjahresniveau. Man muss aber auch dazu sagen, dass die üppige Ernte im Jahr 2022 kein Maßstab war. Auch im Hinblick auf die Alternanz der Apfelbäume würde ich die 2023 nicht als schlecht, sondern als ein gutes, durchschnittliches Erntejahr einstufen", schildert Jürgen Faby, Geschäftsführer des gleichnamigen Familienunternehmens, auf Anfrage.
Das Unternehmen mit Sitz im Herzen des Alten Landes bietet seinen Abnehmern ein breites Sortenspektrum, bestehend aus etablierten Standardsorten sowie Clubäpfeln. Faby: "Schlussendlich bewegt sich der Ertragsrückgang sortimentsübergreifend, ob bei unseren Hauptsorten wie Elstar und Red Jonaprince oder den Clubsorten Junami oder Fräulein im bereits erwähnten Rahmen. Einzige Ausnahme ist der Wellant: Hier hat es aufgrund von Neuanpflanzungen und Flächenerweiterungen erfreuliche Mengenzuwächse gegeben. Diese neuen Anlagen werden in den nächsten ein bis zwei Jahren sukzessive in den Vollertrag kommen, weshalb mit weiteren Zuwächsen zu rechnen ist."
Jürgen und Heiko Faby stehen gemeinsam am Ruder des Altländer Fruchtgroßhandels.
Preis- sowie mengenmäßig sei die Vermarktungslage bisher erfreulich gewesen, bilanziert Faby des Weiteren. Im Vergleich zum Vorjahr können über das gesamte Portfolio hinweg um 50 bis 60 Prozent höhere Preise erzielt werden. "Die relativ hohen Erzeugerpreise gleichen die Verluste vom letzten Jahr zwar nicht aus, sind jedoch sowohl aus Sicht des Erzeugers als auch des Vermarkters zufriedenstellend."
Saisonende bei den Birnen rückt näher
Abgerundet wird das Kernobstsortiment der Firma Faby durch Birnen aus regionalem Anbau. "Im Gegensatz zu den Äpfeln hat es bei den Birnen nur einen minimalen Ernterückgang gegeben. Preislich bewegen wir uns annähernd auf dem Niveau des Vorjahres", so Faby, der auf das nahende Saisonende bei deutschen Birnen hinweist. "Die Kühlhäuser sind nahezu geräumt und es gibt nur noch kleinere Restmengen an Conference, Alexander Lucas sowie Xenia. Spätestens bis Anfang Februar werden wir voraussichtlich die letzten regionalen Birnen auf den Markt bringen."
Gemischte Jahresbilanz
Insgesamt blickt Faby mit gemischten Gefühlen auf das vergangene Kalenderjahr 2023 zurück. "Preislich war die Apfelsaison 22/23 eine Vollkatastrophe, zum Schluss waren die Notierungen dann doch etwas freundlicher. In der laufenden Saison sind wir bereits von Anfang an sowohl mit den Preisen als auch den Absatzmengen recht zufrieden." Auch in der Kategorie Sommerobst müsse man das Vermarktungsjahr 2023 differenziert betrachten. "Die Zwetschgen- und Beerenkampagne war sehr gut, bis auf die Heidelbeeren. Die größte Enttäuschung war allerdings die Süßkirsche: Hier war vor allem die türkische Importware weitaus günstiger als die heimischen Früchte, weshalb es äußerst schwierig war, Absatz zu generieren. Ich befürchte auch, dass es in den kommenden Jahren herausfordernd bleibt, preislich mit Importware zu konkurrieren."
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Jürgen Faby
Faby Fruchtgroßhandel GmbH & Co. KG
Sandhörn 1
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