Bei der wirtschaftlichen Lage der deutschen Landwirte fühlt sich Bauernpräsident Joachim Rukwied an das Wetter erinnert: Es sei wie der ständige "Wechsel zwischen Hochdruck- und Tiefdruck-Wetterlagen", sagte er am Donnerstag bei der Jahresbilanz des Deutschen Bauernverbandes in Berlin. Im Ende Juni abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2022/23 stieg das durchschnittliche Unternehmensergebnis der Betriebe auf ein Allzeithoch von je 115 400 Euro - ein Plus von 45 Prozent.
Vom Aufwärtstrend profitierten allerdings nicht alle Betriebsformen. So verbuchten die Obst- und Weinbauern ein deutliches Minus. Da der Personalbedarf dort besonders groß ist, macht sich nach Rukwieds Worten der Anstieg des Mindestlohns besonders bemerkbar. Die ausländische Konkurrenz müsse den Arbeitskräften mitunter nicht einmal halb so viel zahlen. "Wenn wir hier nicht schnell einen europäischen Mindestlohn einführen, dann ist es um die Zukunft der Obstbaubetriebe, der Weinbaubetriebe und der Gemüsebaubetriebe düster bestellt", warnte der Bauernpräsident.
Quelle: DBV