Die östereichische Obsternte aus Erwerbsanlagen zeigte sich 2022 trotz Trockenphasen weitaus zufriedenstellender als die Jahre zuvor. Nach zwei kleineren Ernten wurde mit 244.300 t und +26 % zum Vorjahr erstmals wieder eine überdurchschnittliche Ernte verzeichnet. Die meisten erfassten Obstarten brachten überdurchschnittliche Erträge.
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Kernobst
Bei Äpfeln versprach ein guter Fruchtansatz zunächst eine Rekordernte, welche jedoch durch mangelnden Niederschlag in den Sommermonaten relativiert wurde. In Niederösterreich machte Spätfrost einmal mehr den Marillenbäuer:innen zu schaffen und Hagelschlag verursachte stärkere Ausfälle wie beispielsweise im Kirschenanbau.
Die Produktion von Kernobst belief sich 2022 auf 202.500 t und lag damit 27 % über Vorjahresniveau. Guter Blütenansatz, geringer Spätfrosteinfluss sowie optimales Wetter im Frühsommer führten zu entsprechend Erträgen. An Äpfeln wurden 190.600 t (+25 % zu 2021) erreicht. Bei Birnen fiel die Produktion mit 11.900 t ebenfalls weit über den letzten drei Vorjahresernten aus (+54 % zu 2021).
Steinobst
Recht zufriedenstellend war ausnahmsweise auch einmal die Steinobstproduktion welche ja durch Klimawandel und Fröste jedes Jahr gefährdet ist. Mit 11.100 t überstieg diese den Vorjahreswert um 28 %. Bei Marillen wurde mit 4.600 t eine höhere Erntemenge als 2021 erzielt (+5 %). An Kirschen und Weichseln wurde um 65 % mehr als im schwachen Vorjahr produziert, die Erntemenge belief sich auf 2.600 t (+31 % zum 5jährigen Mittel).
Auch Zwetschken gab es mit 2.200 t wieder deutlich mehr als im Vorjahr (+28 %). Pfirsiche und Nektarinen mit einem saftigen Plus zum Vorjahr von 67 % (1.600 t). An Beerenobst wurde eine Erntemenge von 23.100 t verzeichnet, welche 19 % über der Vorjahresproduktion lag.
Beerenobst
Die Erdbeerproduktion belief sich 2022 auf erfreuliche 16.900 t (+19 % zu 2021)). Die Früchte stammten vornehmlich aus niederösterreichischem, oberösterreichischem und steirischem Anbau. Ribiseln rot, welche hauptsächlich aus steirischer Produktion kamen, erreichten mit 1.900 t ebenfalls eine Rekorderntemenge (+20 % zu 2021) und auch Heidelbeeren erzielten mit 2.100 t, hauptsächlich aus steirischem Anbau, den höchsten Wert seit 2009 (+18 % zu 2021). Durch kontinuierliche Ausweitung wurde bereits eine Fläche von über 220 ha kultiviert.
Bei Himbeeren blieb die Produktion mit 700 t (±0 %) im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant. Holunder, dessen Früchte vornehmlich in der Verarbeitung Verwendung finden, brachte 5.600 t (+16 % zu 2021). Ertragsausfälle aufgrund der Trockenheit verhinderten aber eine höhere Ausbeute. Durch nachhaltigen Flächenrückbau wird die Produktion seit Jahren zurückgefahren. (- 22 % zu 5jähr. Durchschnitt)
Quelle: AMA