Einheimische Offerten bildeten weiterhin die Basis des Kartoffelsortimentes. Europäische Importe spielten nur punktuell eine untergeordnete Rolle. Die Verfügbarkeit genügte, um den Bedarf zu stillen. Bis auf vereinzelte Vergünstigungen bleiben die Notierungen laut BLE überwiegend stabil.
Niedersachsen:
„Es ist eine eher gute Ernte“, heißt es bei der RWG Niedersachsen Mitte eG . Man rechnet in diesem Jahr mit einem vollen Lager, sprich mit einer Anlieferung von 21 000 Tonnen Kartoffeln und damit deutlich mehr Menge als im Vorjahr. Im Dürresommer 2022 waren es rund 18 000 Tonnen gewesen. Den Erdäpfeln fehlte damals das Wasser. Durch die üppige Wasserverfügbarkeit während der Wachstumssaison seien die jungen Kartoffeln schnell gewachsen. Das könne zur Hohlherzigkeit führen. Will heißen: Hohlräumen in der Kartoffel. Eine weitere Gefahr ist die Braunfäule sowie die Krautfäule, wenn es starke Niederschlagsperioden gibt.
Wetterbedingt verschiebt sich das Ernteende im Land Niedersachsen nach hinten. Landwirte forderten einen Lageraufschlag für erste durchgeschwitze Partien, so der BVNON.
Rheinland-Pfalz:
Die Haupternte ist nun weitestgehend abgeschlossen, das Angebot wenig drängend und ausreichend für die Nachfrage. Der Rückgang der Erzeugerpreise ist gestoppt. Ware mit Mängeln wird mit deutlichen Abschlägen gehandelt. Die eingelagerten Partien müssen zunächst durchschwitzen, bevor diese dem Markt wieder zur Verfügung stehen. Lageraufschläge lassen sich derzeit noch nicht absehen.
Die schwierige Witterung in diesem Jahr führte dazu, dass in Teilen der Westpfalz bis zu fünfzig Prozent weniger Kartoffeln geerntet werden konnten. Das sagten dem SWR zum Beispiel Landwirte aus Lambsborn und Niederkirchen im Kreis Kaiserslautern oder Homberg im Landkreis Kusel. Es gab aber auch Bauern, die mit ihrer Ernte zufrieden waren - zum Beispiel in Contwig im Kreis Südwestpfalz.
Die gute Nachricht: Trotz der Kapriolen dieses Sommers haben alle Landwirte angegeben, dass sie die Preise für die "Pfälzer Grumbeere" vorerst so belassen wollen, wie sie sind.
Schleswig-Holstein:
Aktuell ist die Lage noch stabil und Angebot und Nachfrage scheinen sich auszugleichen. Der Preisdruck auf dem Kartoffelmarkt nimmt durch ein reichlich vorhandenes Angebot an Speisekartoffeln wird im Laufe der Berichtswoche wohl etwas zunehmen. Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) reagiert mit Bevorratungsaktionen, was den schwachen Preisen leicht entgegenwirkt. Über Aufschläge für Lagerware wird diskutiert. Durch die Einlagerung und den Schwitzprozess kann der Angebotsdruck etwas verringert werden. In der Tendenz wird kein Preisanstieg erwartet, da das Angebot weiterhin üppig ausfallen wird. Durch das unbeständige Wetter verschiebt sich in einigen Regionen das Ernteende nach hinten. Freie Ware findet kaum einen Platz, da fast ausschließlich mit Kontraktware gehandelt wird. Eine Aussage zu den Qualitäten der Feldware lässt sich für die nächsten Wochen schwer prognostizieren.
NRW:
In der laufenden Woche werden noch wenig durchgeschwitzte Speisekartoffeln aus dem Lager zur Verfügung stehen. Packbetriebe und Handel versorgen sich weiterhin mit Feldware. Bei der Ernte und Einlagerung der Industrieware ergeben sich aktuell witterungsbedingte Einschränkungen.
Hessen:
Im Land Hessen blieben die Kartoffelpreise im Vergleich zur Vorwoche unverändert.