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Deutsche Händler zur Kriegssituation in Israel

Probleme bei der Beschaffung von Schnittkräutern aus Israel

Der Kriegsausbruch in Israel prägt auch im deutschen Fachhandel die Tagesgespräche. Zu den bedeutendsten Importartikeln im Bereich Obst und Gemüse zählen etwa Schnittkräuter, Granatäpfel, aber saisonbedingt eben auch Zitrusfrüchte (Orri-Clementinen, Grapefruits und Sweeties) Exoten wie Avocado und Mango. FreshPlaza.de sprach mit einigen Spezialisten über die Auswirkungen auf die Märkte und die längerfristigen Folgen für die Wirtschaft im Land.

'Solidarität und Zuspruch für Israel'
"Wie ich gehört habe, sind wohl die meisten Packhäuser geschlossen, da es entweder keine Arbeiter gibt oder aus Sicherheitsgründen. Darüber hinaus ist auch der Hafen Ashdod zurzeit geschlossen, sodass keine Schiffe das Land verlassen können. Über den Hafen Haifa im Norden des Landes ist wohl der Verkehr weitgehend normal", schildert Raimund Dieterich (r), der einen Facheinzel- und Onlinehandel mit Schwerpunkt Israel in Lenningen betreibt. "Obwohl die konkreten Folgen schwierig einzuschätzen sind, vermute ich, dass sich der Zustand kurzfristig auf den Warenfluss, insbesondere bei den saisonalen jetzt in der Ernte befindlichen Früchten stark auswirken wird, da die Arbeiter fehlen und die Kräfte anderweitig benötigt werden."

Auf Lieferantenebene sei die Lage sehr angespannt, fährt Dieterich fort. Auch seine Kunden reagieren geschockt und unterstützen gerade vermehrt durch den Kauf von israelischen Produkten das Land. "Insofern erfahren wir eine volle Solidarität und Zuspruch für Israel", sagt er. Der Israel-Spezialist weist zudem darauf hin, dass 'ein solcher Terror' nicht erwartet wurde und in den vergangenen 75 Jahren seit Staatsgründung noch nie gegeben habe. "Im Gegenteil: Israel hat sich in der Vergangenheit mit vielen arabischen Ländern angefreundet und es gibt sehr gute Beziehungen mit vielen arabischen Staaten."

'Engpässe bei Kräutern zeichnen sich ab'
Auch am Hamburger Großmarkt sorgt die Kriegssituation für Unruhe bei den dort ansässigen Händlern. Es soll Firmen geben, die bereits diese Woche Probleme bei der Beschaffung von Schnittkräutern aus Israel haben. "Zum Glück können wir unsere Kunden hingegen weiterhin mit israelischer Ware bedienen", sagt Sedat Bayburt (r) von der Se-Sa GmbH, der sich auf Kräuterimporte aus Israel spezialisiert hat. Er bezieht seine Ware zurzeit von einem Lieferanten aus Alon Hagalil, östlich der nordisraelischen Hafenstadt Haifa.

Nichtsdestotrotz seien baldige Warenengpässe und weitere Auswirkungen nicht auszuschließen. "Die Ukraine-Krise hat uns gezeigt, dass eine Kriegssituation massive Folgen für die Agrarexporte mit sich bringt. Ich schätze mal, dass wir in ein-zwei Wochen die ersten größeren Auswirkungen auf die Volkswirtschaft, etwa auf die Schekel-Kurse, spüren werden", fährt Bayburt fort. Was dies für die Kräuterbranche bedeuten wird, wird sich im späteren Saisonverlauf zeigen. "Wir beschaffen unsere Ware über eine Agentur, die wiederum mit Erzeugern in unterschiedlichen Anbauregionen Israels zusammenarbeiten. Wir kriegen ebenfalls Ware aus Palästina, obwohl die Mengen im Verhältnis zu Israel sehr überschaubar sind."

Weitere Informationen:
www.israel-spezialitaeten.de
www.sesa.hamburg