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Jens Wiele, Vorstandsvorsitzender der ELO eG:

"Die Grundversorgung in Deutschland zu gewährleisten, wird zunehmend herausfordernder"

Das Jahr neigt sich allmählich dem Ende zu, womit auch die ersten Unternehmen Bilanz ziehen. So blickt etwa die Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG auf ein zwar herausforderndes, aber dennoch erfolgreiches Jahr zurück. "Das Geschäftsjahr verläuft für uns bisher sehr positiv, auch wenn der Verlauf zwischenzeitlich durchaus herausfordernd war: Durch die Wetterbedingungen sind wir später als im vorigen Jahr in die Saison gestartet. Dennoch sind wir im Ergebnis ganz zufrieden, weil wir die Verspätung im Absatz aufholen konnten. Außerdem ist es uns gelungen, den Umsatz weiter auszubauen. Dafür danken wir unseren Kolleginnen und Kollegen bei der ELO", teilt uns Jens Wiele (rechts im Bild), Vorstandsvorsitzender der Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG auf Anfrage mit.

Systematisches Nachhaltigkeitsmanagement
"Gerade läuft die Ernte der späten Produkte wie Brokkoli, Eissalat oder Spitzkohl. Und auch hier zeichnet sich ab, dass wir mit dem Ergebnis zufrieden sein können. Was dieses Jahr 2023 für uns aber eben auch bestätigt hat, ist: Mit unserem Fokus auf Nachhaltigkeit liegen wir genau richtig", sagt Wiele. "Das Klima verändert sich und wir müssen ein systematisches Nachhaltigkeitsmanagement aufbauen, das alle drei Dimensionen von Nachhaltigkeit berücksichtigt: die ökologische, die ökonomische und die soziale Dimension. Die Herausforderung für uns liegt darin, den schonenden Umgang mit Ressourcen mit einer verlässlichen Grundversorgung mit Obst und Gemüse zu versöhnen. Diese Grundversorgung in Deutschland zu gewährleisten, wird zunehmend herausfordernder."

So machten sich auch bei der ELO die Wetterkapriolen und weitere, bestehende Herausforderungen bemerkbar. "Das Wetter ist ja immer ein unkalkulierbarer Faktor in der Landwirtschaft. Dieses Jahr war es vor allem der verregnete Juli, der uns das Leben bei der Ernte und beim Anbau der Folgekulturen durchaus schwer gemacht hat. Betriebswirtschaftlich gesehen standen wir vor allem wegen des höheren Mindestlohns unter Druck. Hier kann man zwar nicht von einer unvorhergesehenen Entwicklung sprechen, aber getroffen hat es uns trotzdem."

Späte Saison und stabile Umsätze bei Beerenobst
Im Bereich Beerenobst sei man spät in die Saison gestartet und hatte mit herausfordernden Wochen zu kämpfen, was das Wetter betraf. "Das hat sich natürlich auf unseren Absatz ausgewirkt, der etwas unter dem des Vorjahres liegt. Aber mit Blick auf den Umsatz sind wir nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Ein großes Lob gilt auch hier unseren Erzeugern, mit denen wir sehr intensiv im Austausch zu Mengen und Qualität der Produkte standen. So konnten wir unsere Absatzmärkte nochmal verlässlicher bedienen."

Davon abgesehen sei bei keiner Beerensorte ein erkennbar nachlassendes Interesse zu bemerken. "Die Kunden sind ohnehin weniger auf eine Sorte Beeren festgelegt. Wichtiger ist ihnen, dass die gelieferten Produkte gleichbleibende Qualität und besten Geschmack bieten. Beides können wir mit unseren Beeren erfüllen. Doch wir entwickeln uns natürlich stetig weiter und testen kontinuierlich neue Sorten, um einen Fruchtwechsel zu generieren und die Qualität unserer Böden beizubehalten."

Offen für Erzeuger aus ganz Deutschland
Zurzeit seien keine Anpassungen der Anbauflächen geplant. "Sie bleiben so, wie sie sind. Aber natürlich überprüfen wir unser Angebot kontinuierlich und richten es an den Shopperbedürfnisse aus. Grundsätzlich sind wir offen, neue Erzeuger aus Deutschland in unsere Genossenschaft aufzunehmen, sowohl rund um den Kirchturm als auch in anderen Regionen Deutschlands. Damit einhergehend würde sich die Anbaubaufläche natürlich erweitern."

Sortiment um Suppenbunde ergänzt
Auch hinsichtlich der Aufnahme von neuen Sorten und Produkte orientiere sich die ELO an den Shopperbedürfnissen. "Wir wollen gemeinsam mit unseren Partnern relevante Potenziale und Mehrwerte identifizieren und heben. Daher prüfen wir verschiedene Optionen, um unser Sortiment weiterzuentwickeln. In der aktuellen Saison haben wir unser Sortiment bereits mit Suppenbunden ergänzt, die weiteren Planungen erfolgen im kommenden Quartal."

Als bundesweit agierendes Unternehmen gibt es hin und wieder Überschneidungen im Einzugsgebiet von Mitbewerbern. Jedoch kann man sich mit neuen Ideen entsprechend von anderen abheben: "Wir verkaufen überregional und beliefern sowohl den Lebensmitteleinzelhandel als auch Großhändler im In- und Ausland. Wir haben uns längst erfolgreich etabliert und können mit unserer Position im Markt sehr zufrieden sein. Mit unserer Qualität und Vielfalt, unserer Erfahrung und immer wieder frischen Ideen werden wir diesen Weg auch erfolgreich fortsetzen. Aktuell arbeiten wir beispielsweise mit einer Shopperstudie daran, Shopper-Insights für unsere Handelspartner zu generieren, um den Markt und die Shopper noch besser zu verstehen und zu bedienen."

ELO auf der Fruit Attraction
Die Produkte des norddeutschen Unternehmens werden nicht nur hierzulande verkauft, sondern auch an das angrenzende Ausland sowie nach Italien, England, Schweden, Norwegen und weitere Länder exportiert. Mit Spanien pflegt die ELO ebenfalls Geschäftsbeziehungen und wird dementsprechend auf der internationalen Fachmesse die ELO Fruit Attraction anzutreffen sein. "Spanien ist ein wichtiges Land in unserer Branche, also auch für uns. Wichtig ist aus unserer Sicht ein verantwortungsvoller Umgang mit Import und Export von Obst und Gemüse. Unsere Position ist dabei klar: Die einzelnen Länder sollten ihre heimische Produktion priorisieren und dann sinnvoll durch hochwertige Produkte aus dem Ausland ergänzen, um eine kontinuierliche Versorgung sowie Produktvielfalt zu erreichen. Das ist unsere Maßgabe bei der unternehmerischen Planung."

Besuchen Sie das Unternehmen auf der Fruit Attraction in Madrid in Pavilion 8 am Stand 8C20.

Weitere Informationen:
Jens Wiele
Erzeugergroßmarkt Langförden-Oldenburg eG
Mittelwand 17
49377 Vechta-Langförden
Tel. +49 4447.9620.0
https://www.elo-online.de