Bei der Heide-Zwiebel AG werden nun die ersten, frühen Saatzwiebeln der neuen Ernte geerntet. "Die ersten 600 Tonnen frühe Sähzwiebeln haben wir bereits gerodet und werden nun getrocknet, wonach dann bald auch die Haupternte bevorsteht. Zu den Ernteaussichten können wir noch nicht allzu viel sagen, da die Bestände sehr unterschiedlich ausschauen. Die Aussaatbedingungen waren teilweise herausfordernd: Aufgrund der Kälte und Feuchtigkeit hatten wir eine relativ späte Aussaat, was sich entsprechend auf die Vegetation ausgewirkt hat. Gleichzeitig gab es teilweise mit etwa einer Millionen Pflanzen pro Hektar eine hervorragende Stückzahl, es gibt allerdings auch Flächen die stark ausgedünnt sind. Auch die
Herbizidmaßnahmen konnten in diesem Jahr erfolgreich umgesetzt werden, was sich wiederum positiv auf die Bestände ausgewirkt hat", schildert Lüder Böhling, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Heide-Zwiebel AG (rechts im Bild).
Dank ausreichenden Beregnungsmöglichkeiten seien die Betriebe ebenfalls gut durch die Hitzephase gekommen, fährt der Zwiebelkaufmann fort. "Dennoch haben wir im Vergleich zum Vorjahr mehr Probleme mit Mehltau. Ansonsten sind wir aber im Verhältnis zu anderen Anbaugebieten Deutschlands glimpflich davongekommen. Es kann aber in den verbleibenden Wochen bis zum Start der Haupternte noch Vieles passieren. Wir werden aber in diesem Jahr definitiv keine Rekordernte, sondern eher einen schwachen Durchschnitt verzeichnen."
Die Aktiengesellschaft mit Sitz in Uelzen vermarktet die Speisezwiebeln von insgesamt 19 Mitgliedern. Hauptabnehmer ist der deutsche Lebensmitteleinzelhandel. Vermarktungstechnisch sei die Ausgangslage für die deutschen Speisezwiebeln zum Saisonauftakt besonders positiv. Böhling: " "Wir beobachten zurzeit ein recht stabiles Preisniveau mit Kilopreisen um 0,60-0,70 Euro für sortierte gelbe Zwiebeln ab Station. Regionale Ware wird teilweise höher notiert. Demensprechend werden wir auch mit hohen Preisen in die Saison starten. Des Weiteren ist der Markt derzeit besonders aufnahmefähig. Bis auf kleineren Mengen an Steckzwiebeln ist kaum Vermarktungsdruck vorhanden, sodass unsere Erträge im Packbereich auf eine ausgeglichene Marktsituation treffen."
Gesackte Zwiebeln
Chancen im Zwiebelanbau
Kernkompetenz der Heide-Zwiebel AG ist der Anbau und Vertrieb von packfähigen gelben Zwiebeln in der Sortierung 40-60 / 50-70. "Bei roten Zwiebeln ist die Flächenentwicklung bei unseren Mitgliedern relativ gleichbleibend bis leicht steigend. Ich sehe vor allem bei den roten Übergrößen 70+ interessantes Zukunftspotenzial, da sie sowohl für Verarbeitungszwecke als auch für den Abpackbereich und Export geeignet sind. Bei den Bio-Zwiebeln war zuletzt eine inflations- und preisbedingte Stagnierung zu beobachten, da erwarte ich in diesem Jahr keinen weiteren Rückgang, sondern eine Stabilisierung."
Generell gewinne der Speisezwiebelanbau auf Produktionsebene nach wie vor an Bedeutung. "Das Interesse ist weiterhin hoch, die Wasserverfügbarkeit könnte aber ein limitierender Faktor sein. Nichtsdestotrotz hat die Entscheidung einiger großer Kartoffelhändler, die Zwiebel ins Portfolio aufzunehmen, eine motivierende Wirkung auf die Erzeuger. Andererseits führen die Flächenerweiterungen europaweit zu größeren Mengen, die auch platziert werden müssen."
Export ins europäische Ausland
Entsprechend der Mengensteigerung blickt die Heide-Zwiebel AG auch immer öfters mal über die Landesgrenzen hinaus. "Wir haben einen gewissen Markt in Polen und Tschechien. Darüber hinaus sehen wir aufgrund der dortigen Wetterkatastrophen auch Exportchancen in Südeuropa. Aus Skandinavien, vor allem Dänemark, bekommen wir sporadisch mal Anfragen. Es sind aber keine relevanten Mengen die dorthin verladen werden", konkretisiert Böhling abschließend.
Bilder: Heide-Zwiebel AG
Weitere Informationen:
Lüder Böhling
Heide-Zwiebel AG
Flachskamp 25, Klein Süstedt
D-29525 Uelzen
Tel. +49 (0)581-97355050
E-Mail: info@heide-zwiebel.de
www.heide-zwiebel.de