Die Gemüsering-Gruppe zählt zu den größten Obst- und Gemüsebetrieben Deutschlands, dem auch Unternehmen wie Kärcher und Andretta angehören, die zusammen mit dem Gemüsering selbst am Stuttgarter Großmarkt angesiedelt sind. Freshplaza.de sprach vor Ort mit Vertriebsleiter Markus Keller. "Etwa 800 Paletten liefern wir täglich von hier an die Zentrallager der Einzelhandelsketten aus. Uns stehen selbst vier eigene Lkws zur Verfügung, wobei der Großteil über Speditionen ausgeliefert wird, die die Ware ausschließlich mit Fahrzeugen transportieren, auf denen unser Aufdruck zu sehen ist."
Markus Keller. Foto: Gemüsering
Kohlgemüse, Salate und Karotten gehören zu den umsatzstärksten Produkten
"Einige Erzeuger, mit denen wir seit vielen Jahren eine enge Kooperation pflegen, sind Exklusivpartner von verschiedenen Lebensmitteleinzelhandelsketten. So beliefert beispielsweise der Gemüsebau der Familie Hagdorn aus Hochdorf den LEH ganzjährig mit Tomaten", betont Keller. Seiner Einschätzung nach werden etwa zehn Prozent der Waren des Gemüserings exportiert, beispielsweise Richtung Osteuropa.
Wie der Name vermuten lässt, besteht das Sortiment des Stuttgarter Unternehmens zum allergrößten Teil aus Gemüse, wobei die umsatzstärksten Produkte Kraut- bzw. Kohlgemüse, Salat und Karotten sind, so Keller.
Ein Lkw des Gemüserings
Importkarotten länger im Angebot
Von März bis Ende Mai standen dem Gemüsering Karotten aus Spanien und Italien zur Verfügung, danach widmete man sich der Vermarktung von Karotten aus deutscher Produktion. "In diesem Jahr stand der Anteil von Importkarotten mit circa zweieinhalb Monaten länger im Angebot. Im Vergleich dazu wurde die Auslandsware im letzten Jahr nur etwa vier Wochen in Deutschland angeboten. Deswegen waren die Karotten in diesem Jahr auch teurer. Im Ausland wurde in diesem Jahr weniger angebaut, weil im letzten Jahr kaum Mengen in Deutschland importiert wurden. Dieses Jahr suchen alle aber wiederum viel nach Mengen. Die meisten Karotten wurden aus Spanien und Italien bezogen."
Sowohl die Karotten als auch das Kohlgemüse waren in dieser Saison recht hochpreisig. "Die Produkte können nicht richtig auswachsen, zumal man viel Wasser einplanen muss. Beim Kohl fehlen dadurch auch gewisse Kaliber. In den Niederlanden sieht man, dass der Ertrag pro Hektar deutlich geringer ist und mittlerweile deutlich weniger eingelagert, sondern direkt verkauft wird."
Kärcher am Stuttgarter Großmarkt. Foto: Gemüsering
Der Hauptabnehmer der Gemüsering-Waren ist der konventionelle LEH. "Das Großmarktgeschäft läuft stabil. Veränderungen nach unten verzeichnen wir nicht. Natürlich war der Handel im Großmarkt vor 20 Jahren größer, das war allerdings dadurch bedingt, dass der LEH seine Ware vor Ort eingekauft hat. Zu jener Zeit gab es auch noch keine Belieferungen der Obst- und Gemüsefachgeschäfte", beschreibt Keller. "Seit zehn Jahren hält sich das Geschäft aber konstant. Wir sehen unsere Zukunft auch nach wie vor am Großmarkt und bleiben dabei. Auch in der Gastronomie können wir wieder einen starken Absatz generieren. Probleme gibt es lediglich hinsichtlich des Personalmangels bei den Gastrobetrieben, wodurch die Geschäfte oftmals nachmittags geschlossen bleiben."
Witterungsbedingte Veränderungen in der Produktion
Bei anderen Kulturen wie etwa Erdbeeren sei man nunmehr auf Stellagefolien angewiesen. Der klassische Freilandanbau schwinde hingegen bei diesem Produkt. "Ich kenne immer weniger Betriebe, die Erdbeeren im Freiland anbauen. Der geschützte Anbau nimmt stetig zu." Ebenfalls zu beobachten sei, dass der Anteil an Topf- bzw. Ballensalaten massiv ansteige. "Das ist im Grunde genommen eine industrielle Herstellung. Dazu muss man aber auch betonen, dass aus einer 'Fabrik' zwischen fünf und zehn Millionen Salatköpfe kommen, für die man auf der anderen Seite keine großen Flächen mehr benötigt, was gerade in Bezug auf verschiedene Zukunftsthemen, wie Wasserknappheit und Ressourcenschonung von großer Bedeutung ist."
Foto: Gemüsering
Weitere Informationen:Markus Keller
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