Die diesjährige Freilandernte auf der Filderebene läuft momentan auf Hochtouren. Die Witterung mache den Gemüsebauern in diesem Jahr allerdings extrem zu schaffen. "Wir haben bereits seit acht Wochen kaum Niederschlag. Viele Kulturen, etwa Kopfsalat, Rettich, aber eben auch Blumenkohl und Brokkoli haben dadurch stark gelitten", berichtet Maria Raff, Geschäftsführerin des Gemüsebaubetriebes Bärenhof.
Der Klimawandel und die damit verbundenen Hitzeperioden im Sommer stellen den Gemüsehof auf der Filderebene vor großen Herausforderungen. "Gewisse Kulturen wie Mangold, Staudensellerie sowie Lauchzwiebeln haben wir mittlerweile komplett aus unserem Sortiment herausgenommen. Andere Kulturen wie zum Beispiel Radieschen können wir heutzutage nur noch im Frühjahr produzieren und vermarkten. Porree bauen wir ebenfalls weniger an, da es immer wieder Probleme mit Thrips und Fliegen gab", schildert Raff.
Frische Rettiche im Standverkauf des Unternehmens am Stuttgarter Großmarkt. Durch die Hitze fallen die Kaliber in diesem Jahr überwiegend kleiner aus (l).
Auch das Filderspitzkraut, ein beliebtes Kohlgemüse aus lokalem Anbau, sei besonders Thrips-anfällig. "Die Qualität ist in den vergangenen Jahren extrem schwankend gewesen. 2023 ist bisher eher ein schwächeres Krautjahr gewesen", bilanziert die Gemüsegärtnerin.
Die Familie Raff: Gerhard und Maria Raff, sowie Thomas und Vanessa Raff
Sonderkulturanbau gewinnt an Bedeutung
Nichtsdestotrotz bringt der Klimawandel auch neue Chancen für die regionalen Gemüsebauern mit sich. Raff: "Bereits vor einigen Jahren wagten wir den Sprung in den Anbau von Netzmelonen, was zum damaligen Zeitpunkt leider nicht so ganz gut funktioniert hat. Wir haben das Thema Melonenanbau aber wieder aufgegriffen, indem wir die Pflanzen mithilfe von Folien vor Mäusen schützen, was bisher recht gut funktioniert. In etwa vier Wochen werden wir die ersten Partien ernten können, die wir dann im Abhof-Verkauf anbieten werden", heißt es abschließend.
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