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Torben Salz, Prokurist von der HWG Heide Wendland Gemüse GmbH & Co. KG:

"Umbruch der Anbauflächen von frischem Knoblauch in Deutschland aufgrund von drastischem Preisverfall"

Entgegen einiger positiver Stimmen hinsichtlich des deutschen Knoblauchmarkts, scheint sich die Situation für hiesige Erzeuger nicht zu verbessern. Im Gegenteil, für die 31 Erzeuger der HWG Heide Wendland Gemüse GmbH & Co. KG könnte es das dritte Jahr in Folge sein, in dem mit Umsatzeinbußen zu rechnen ist, wie uns Prokurist Torben Salz mitteilt. Die HWG ist ein Tochterunternehmen der Saatbau Stoetze Raiffeisen-Warengenossenschaft eG.

Knoblauchproduzenten am Scheideweg
"Wir wollten von vornherein sowohl frischen als auch getrockneten Knoblauch anbieten. Den Anbau können wir finanziell noch gut stemmen. Es ist jedoch der kostenintensive Aufbereitungsprozess, der uns aufgrund der in den letzten Jahren gestiegenen Kosten, unter anderem aufgrund des erhöhten Mindestlohns, zu schaffen macht. Der Preisverfall von frischem Knoblauch könnte zu einem Umbruch der Anbauflächen in Deutschland führen. Wir stehen nun am Scheideweg und sind uns nicht sicher, ob wir weitermachen sollen oder eben nicht. Es kursierten einige Berichte, die geradezu euphorisch klangen. Ehrlich gesagt, scheint das aber nicht den eigentlichen Gegebenheiten zu entsprechen."

2021 startete man mit der ersten vermarktbaren Ernte. "Vor der Pandemie wäre die Branche beinahe in eine Katastrophe geschlittert, die durch die Pandemie im Grunde genommen gerettet wurde. Wir hatten viel zu viel Mengen im Umlauf, die nicht abgesetzt werden konnten. Während der Pandemie fingen die Verbraucher aber an mehr zuhause zu kochen, wovon wir vor allem 2020, aber auch 2021 sehr stark profitiert haben. 2022 kam mit den Folgen des Krieges jedoch erneut Krisen auf." Ferner musste ein großer Teil der Ernte entsorgt werden, weil die Farbe nicht den Vorstellungen des LEHs entsprochen hätte.

Preisstruktur des Knoblauchs
Salz erläuterte hierzu auch die Kostenstruktur des Knoblauchs: "In der Vermarktung haben wir im letzten Jahr etwa 4,90 EUR/kg erhalten. Davon muss man 0,90 EUR für den Transport berechnen, 0,40 EUR für die Warenrückvergütung sowie 2,50 EUR für die Aufbereitung bzw. die Personalkosten. Für die Ernte und die spezielle Lagertechnik, in diesem Fall arbeiten wir mit einer Ultra-Low-Oxygen-Technik, werden gerade so die Restkosten bezahlt, sodass Erzeuger am Ende leer ausgehen. Wenn wir nur einen Euro mehr bekämen, würde uns das schon einigermaßen helfen. Nun wird die Ware aber zwischen 11,00 bis 12,00 EUR/kg im Einzelhandel angeboten, von dem wir lediglich 4,90 EUR/kg erhalten." Zu den Abnehmern der HWG zählen sowohl Großmärkte, der LEH sowie Discounter.

Die Produktion von trockenem Knoblauch haben man weitestgehend eingestellt, frischen Knoblauch lasse sich aber noch durchaus vermarkten. "Im ersten Jahr haben wir Knoblauch produziert, der zu klein war. Daraufhin haben wir die Sorten umgestellt und damit aber auch ein höheres Risiko auf uns genommen, weil diese Sorte unter anderem auch nicht besonders frostsicher war. Mit viel Engagement haben wir es geschafft, zumindest die Aufbereitungskosten zu minimieren, als sich der LEH plötzlich dazu entschied den Preis doch wieder um 0,50 EUR/kg zu senken. Es ist uns klar, dass wir für die ersten Jahre erst nur auf 0 kommen müssen. Aber wir können nicht jedes Jahr große Verluste einfahren. Wir bieten ein gutes, zertifiziertes und regionales Produkt an und werden dennoch durch die Importware aus China, Spanien und Ägypten ausgebootet. Zudem wurden zuvor festgelegte Preise erneut nicht eingehalten." Er rechne daher mit gravierenden Einschnitten für die deutsche Knoblauchproduktion.

Weitere Informationen:
Torben Salz
HWG Heide Wendland Gemüse GmbH & Co. KG
Am Bahnhof 1
29597 Stoetze
Telefon: +49 (0) 5872 98689250
Telefax: +49 (0) 5872 98689239
E-Mail: [email protected]
Webseite: https://www.knobiland.de