Speisefrühkartoffeln herrschten laut BLE inzwischen vor. Einheimische Anlieferungen gewannen merklich an Bedeutung. Neben den bereits etablierten niederländischen, italienischen und französischen Importen trafen mancherorts auch Annabelle aus Israel ein. Aus Zypern standen lediglich noch Annabelle bereit. Insgesamt konnte der Bedarf ohne größere Anstrengungen gedeckt werden bei überwiegend stabilen Notierungen.
NRW: Angespannte Marktlage
Am Speisemarkt bleibt die Situation angespannt. Erste schalenfeste deutsche Frühkartoffeln ergänzen das Angebot im Lebensmitteleinzelhandel. Am Industriekartoffelmarkt ergibt sich aktuell eine Konsolidierung auf dem historischen Preisniveau von über 50 €/100 kg.
Schleswig-Holstein: Start der Frühkartoffelernte
Die Ernte der Frühkartoffeln hat in Schleswig-Holstein begonnen. Ausreichende Niederschläge im März und April sorgten für eine gute Entwicklung der ausgepflanzten Frühkartoffelbestände, wie die Landwirtschaftskammer mitteilte. Die im Mai einsetzende Trockenheit habe dagegen die Ertragsprognosen reduziert. Dies gelte vor allem für die Betriebe ohne Beregnungsmöglichkeiten. Die Anbaufläche für Frühkartoffeln beträgt etwa 450 Hektar. Die Hälfte dieser Kartoffeln wächst unter Folie oder Vlies heran. So sind die empfindlichen Jungpflanzen vor Frost geschützt. Ein 2,5-Kilo-Beutel kostet in der Regel zwischen 3,50 bis 5 Euro. Bisher sei die Nachfrage eher zurückhaltend, gab die Kammer an. Als Gründe würden hohe Temperaturen und der Ferienbeginn genannt.
Die Bestände der späteren Sorten für die Haupternte der Kartoffeln im Herbst leiden laut Landwirtschaftskammer unter dem Regendefizit. Trotz Beregnungen könnte die Erntemenge im Herbst unter dem Durchschnitt der Vorjahre bleiben. Insgesamt werden im Land auf etwas über 6000 Hektar Kartoffeln angebaut, davon auf rund 3300 Hektar Speisekartoffeln und auf 2750 Hektar Pflanzkartoffeln.
Rheinland-Pfalz: LEH steigt sukzessive auf Frühkartoffeln um
Alterntige Ware spielt nun endgültig keine Rolle mehr. Seit letzter Woche werden Pfälzer Frühkartoffeln lose frei Abpacker notiert. Die Erzeugerpreise liegen mit 82 bzw. 84 € deutlich unter den Einstandspreisen für spanische Premium-Partien. Aufgrund der knappen Versorgungslage werden auch grüne Bestände gerodet, vollständig schalenfeste Partien gibt es aus heimischer Erzeugung praktisch noch nicht. Im LEH soll die Umstellung auf Pfälzer Kartoffeln in dieser Woche anlaufen.
Baden-Württemberg: Knappe Angebotslage
Im Verlauf der 24. Woche war am Markt für Speisefrühkartoffeln häufiger zu hören, dass sich die Versorgungslage vorübergehend etwas entspannt hat, da aus den Mittelmeerhäfen die nachgelieferten Restmengen endlich freigegeben wurden. Da diese aber weder im Fall von Ägypten noch Israel groß waren, ändert sich an der knappen Marktlage eigentlich nichts. Auch reichten die Mengen nicht, um jedem Packer beziehungsweise jeder Kette mit zusätzlichen Mengen zu helfen.
Österreich: Engpässe bei Billa
Aufgrund der aktuellen Unwettersituation in fast allen Kartoffelanbaugebieten verzögert sich die heurige Ernte. Die Landwirte können derzeit die Kartoffeln nicht ernten bzw. ausnehmen, da die Felder unter Wasser stehen. Dies führt beim Rewe-Discounter Billa zu Lieferengpässen. Wie österreichische Medien-Portale meldeten, betrafen die Unwetter vor allem die Steiermark, wo viele Kartoffeln angebaut werden. Dort kamen so starke Regenmengen vom Himmel, dass der bereits gesättigte Boden kein Wasser mehr aufnehmen konnte. In der Folge entstand ein Gesamtschaden von rund 750.000 Euro.